Jim Farley

Ford-CEO: “KI wird die Hälfte aller Büroarbeiter ersetzen”

Ford
Bildquelle: Solarisys/Shutterstock.com

Ford-Chef Jim Farley hat drastisch vor den Auswirkungen künstlicher Intelligenz gewarnt. “Künstliche Intelligenz wird buchstäblich die Hälfte aller Büroarbeiter in den USA ersetzen”, sagte er vergangene Woche in einem Interview beim Aspen Ideas Festival. “KI wird viele Angestellte zurücklassen.”

Farleys Kommentare gehören zu den schärfsten eines Großkonzern-CEOs außerhalb der Tech-Branche. Hinter verschlossenen Türen diskutieren CEOs bereits seit Monaten darüber, wie ihre Unternehmen mit einem Bruchteil der aktuellen Belegschaft geführt werden könnten. Technologien wie Automatisierungssoftware, KI und Roboter sollen Abläufe schlank und effizient gestalten.

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Ähnliche Warnungen von anderen CEOs

Die drastischen Prognosen decken sich mit aktuellen Studienergebnissen: Laut Weltwirtschaftsforum (WEF) planen 41 Prozent der befragten Unternehmen weltweit, ihre Belegschaft bis 2030 aufgrund von KI-gestützter Automatisierung zu reduzieren.

Amazon-CEO Andy Jassy schrieb im Juni an die Mitarbeiter, dass er eine kleinere Gesamtbelegschaft in den kommenden Jahren erwarte. “Wir werden weniger Menschen für manche Jobs brauchen, die heute noch gemacht werden”, so Jassy.

Bei JPMorgan Chase rechnet CEO Marianne Lake mit einem Personalabbau von 10 Prozent durch neue KI-Tools. Anthropic-CEO Dario Amodei warnte, dass die Hälfte aller Einstiegsjobs in ein bis fünf Jahren verschwinden könnte – mit einer resultierenden US-Arbeitslosenquote von 10 bis 20 Prozent.

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Noch konkreter wird Anthropics Sicherheitschef Jason Clinton: Er prognostiziert bereits für das kommende Jahr vollständig KI-gesteuerte virtuelle Mitarbeiter in Unternehmensnetzwerken, die weit über heutige KI-Agenten hinausgehen.

Skeptische Stimmen

Die Führungsetage ist gespalten: Während Ford-CEO Farley und andere vor einer beispiellosen KI-Disruption warnen, die massenhaft Arbeitsplätze vernichten wird, setzen Skeptiker auf historische Erfahrungen. OpenAI-COO Brad Lightcap etwa glaubt nicht an so schnelle Auswirkungen. AT&T-CFO Pascal Desroches verweist darauf, dass frühere technologische Revolutionen stets neue Jobs geschaffen haben: “Wir wissen es einfach nicht”, sagte er.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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