Viele Menschen in Deutschland wissen nicht genau, wie ihre finanzielle Situation im Ruhestand aussehen wird.
Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom zeigt: Rund zwei Drittel der Bevölkerung wünschen sich eine digitale Übersicht über ihre künftigen Alterseinkünfte. Besonders groß ist dieser Wunsch bei denjenigen, die noch nicht im Ruhestand sind – hier sind es mehr als drei Viertel.
Das Interesse an digitalen Möglichkeiten geht jedoch über eine reine Informationsplattform hinaus. Fast die Hälfte der Befragten möchte ihre Altersvorsorge vollständig online organisieren können. Bei den Jüngeren, die noch keine Rente beziehen, liegt dieser Anteil sogar bei über 50 Prozent.
Die Digitale Rentenübersicht
Seit 2023 existiert mit der sogenannten Digitalen Rentenübersicht ein staatliches Online-Portal, das Informationen aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Vorsorge bündelt. Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürgern einen Gesamtüberblick zu verschaffen. Allerdings kennen bisher weniger als die Hälfte der Bevölkerung dieses Angebot.
Neben klassischen Online-Portalen stoßen auch digitale Beratungsformen zunehmend auf Interesse. Laut der Studie könnten sich über 40 Prozent vorstellen, sich mithilfe von KI zu ihrer Altersvorsorge beraten zu lassen. Unter denjenigen, die noch keine Rente oder Pension beziehen, ist sogar eine Mehrheit offen dafür.
Grenzen digitaler Angebote
Gleichzeitig bleibt die Skepsis groß. Fast die Hälfte der Befragten hält Altersvorsorgeprodukte für so kompliziert, dass sie diese online nicht ohne Unterstützung abschließen könnten. Daraus ergibt sich ein Spannungsfeld: Einerseits wächst das Bedürfnis nach digitalen Angeboten, andererseits bleibt die persönliche Beratung wichtig.
Die Ergebnisse machen deutlich, dass digitale Werkzeuge wie die Digitale Rentenübersicht und KI-gestützte Beratungen großes Potenzial haben, jedoch noch nicht flächendeckend bekannt oder etabliert sind. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder betont, dass eine Kombination aus digitalen Lösungen und persönlicher Beratung nötig sei, um den komplexen Anforderungen der Altersvorsorge gerecht zu werden.