Fünf Fakten, die CIOs und DBAs kennen sollten

Wenn Datenbanken zur Last werden

Datenbankmanagement, Technische Schulden Datenbank, Datenbank Compliance, Datenbank, DevOps

Technische Schulden in Datenbanken sind unsichtbare Bremsklötze der digitalen Transformation. Sie schleichen sich unbemerkt ein, erhöhen Kosten, gefährden die Sicherheit – und lähmen Innovationen. Doch es gibt Auswege.

Altlasten im Datenbankkeller

In vielen Unternehmen stammen die Datenbankstrukturen aus einer Zeit, in der Agilität, Skalierbarkeit und Automatisierung noch keine Priorität hatten. Was damals funktionierte, ist heute oft ein Hemmschuh: Tabellen sind unzureichend normalisiert, Business-Logik steckt tief in Stored Procedures und Standards fehlen völlig. Die Folge: ein System, das schwer zu warten, langsam und fehleranfällig ist – und das ohne es offen zu zeigen.

Anzeige

Wie technische Schulden entstehen

Der Ursprung liegt häufig im Zeitdruck. Neue Features müssen schnell live gehen, Releases werden bevorzugt „quick and dirty“ umgesetzt. Dabei werden langfristige Qualitätsansprüche geopfert – zugunsten kurzfristiger Ziele. Besonders problematisch ist die fehlende Einbindung der Datenbankentwicklung in DevOps-Prozesse. Während der Applikationscode längst automatisiert getestet und versioniert wird, erfolgen Datenbankänderungen vielfach manuell – ein Relikt alter IT-Zeiten.

Auch strukturelle Probleme spielen hinein: Wenn Entwickler eigenmächtig Änderungen vornehmen und die DBAs erst danach eingreifen, entstehen Brüche in Kommunikation und Verantwortung. Hinzu kommt: Personalwechsel hinterlässt oft unklare Strukturen und unvollständig dokumentierte Systeme – ideale Brutstätten für technische Schulden.

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.

Die typischen Symptome

Technische Schulden äußern sich auf vielfältige Weise:

Anzeige
  • überladene oder widersprüchliche Datenbankstrukturen
  • fehlende Fremdschlüsselbeziehungen
  • nicht dokumentierte Logik in Stored Procedures
  • fehlende Indexierung oder veraltete Performance-Tuning-Maßnahmen
  • keine Möglichkeit zur Rückabwicklung fehlerhafter Deployments
  • unkontrollierte Zugriffsrechte

Solche Probleme fallen oft erst im laufenden Betrieb auf – etwa wenn ein Release fehlschlägt, eine Abfrage plötzlich minutenlang dauert oder Datenschutzauflagen nicht erfüllt werden können.

Die Kosten der Nachlässigkeit

Die Folgen sind handfest: Performanceverluste durch ineffiziente Abfragen, gestiegener Wartungsaufwand, instabile Systeme – und ein Innovationsstau, der Unternehmen teuer zu stehen kommt. Insbesondere bei Cloud-Migrationen oder der Integration moderner Anwendungen wirken veraltete Datenbankstrukturen wie ein Anker, der jede Bewegung hemmt.

Noch kritischer wird es, wenn Compliance-Anforderungen verletzt werden, weil Änderungen nicht sauber dokumentiert sind oder Zugriffe nicht kontrolliert werden können. Was wie ein technisches Detail wirkt, kann in Audits oder Sicherheitsvorfällen schnell zur Eskalation führen.

Raus aus der Schuldenfalle

Der Ausweg beginnt mit einem Wandel im Mindset – weg von reaktiver Verwaltung, hin zu proaktivem Datenbankmanagement. Zentral ist die Integration in DevOps-Prozesse:

  • automatische Versionierung von Datenbankschemata
  • strukturierte Tests vor Rollouts
  • transparente Änderungsprozesse zwischen Entwicklung und Administration
  • automatisierte Deployments mit Rollback-Option
  • kontinuierliche Analyse von Performance und Datenqualität

Ein ganzheitlicher Blick auf den gesamten Datenbank-Lifecycle hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen und gezielt zu beheben – von der ersten Modellierung bis zur laufenden Optimierung im Betrieb.

„Sie wachsen schneller, als man denkt“

„Technische Schulden sind wie Zinseszinsen – sie wachsen schneller, als viele denken, und lassen sich nur schwer zurückzahlen, wenn man sie ignoriert“, warnt Oliver Stein, Geschäftsführer DACH bei Redgate. Der Schlüssel liegt aus seiner Sicht in professionellen Tools, klaren Prozessen und dem Verständnis, dass Datenbanken genauso sorgfältig entwickelt und gepflegt werden müssen wie jede andere Softwarekomponente auch.

Fazit

Wer seine Datenbankstrategie nicht modernisiert, zahlt langfristig doppelt – mit Geld, Zeit und Innovationskraft. Es ist Zeit, aufzuräumen.

(vp/Redgate Software)

Anzeige

Artikel zu diesem Thema

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.