Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Einzelhandel verändert nicht nur das Einkaufserlebnis – er bringt auch altbekannte Mechanismen zurück, etwa das Feilschen.
Ein Beispiel dafür ist der Chatbot “Nibble” des Unternehmens Nibble Technologies. Er führt Preisverhandlungen mit Online-Kundinnen und -Kunden und versucht dabei, eine Einigung zu erzielen – oder den Nutzer aufzugeben. Die Idee: Eine automatisierte, interaktive Einkaufserfahrung, die über bloße Empfehlungen hinausgeht (via Pressetext).
Wachsende Akzeptanz von KI beim Einkauf
Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher setzen beim Online-Shopping auf künstliche Intelligenz. In Großbritannien nutzen laut dem Einzelhandelsbericht der Finanztechnologieplattform Adyen mittlerweile über ein Drittel der Konsumenten KI-gestützte Anwendungen – ein Wachstum von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders bemerkenswert: Die Technologie inspiriert laut 56 Prozent der Nutzer beim Kauf von Kleidung, Lebensmitteln oder Haushaltswaren.
“Verbraucher nehmen KI in beispiellosem Tempo an, da sie entdecken, wie diese Technologie das Einkaufserlebnis verändert”, erklärt Roleant Prins, Chief Commercial Officer bei Adyen.
Der Trend zur KI-Nutzung zeigt sich über alle Altersgruppen hinweg – doch die Unterschiede sind deutlich: Während mehr als die Hälfte der 16- bis 43-Jährigen angibt, regelmäßig KI beim Einkaufen einzusetzen, sind es bei den über 60-Jährigen lediglich 15 Prozent. Den größten Zuwachs innerhalb eines Jahres verzeichnen die 44- bis 59-Jährigen.
Zudem sagen 66 Prozent der Befragten, sie wüssten, dass Händler KI einsetzen, um passende Produkte vorzuschlagen – ein Zeichen dafür, dass die Technologie nicht mehr als fremd wahrgenommen wird. Auf Unternehmensseite investieren inzwischen 35 Prozent der britischen Einzelhändler in KI-gestützte Systeme, vor allem in den Bereichen Marketing und Vertrieb.
Technik trifft Geschmack: Der virtuelle Stilberater
Neben Preisverhandlungen geht es bei KI im Einzelhandel zunehmend um Personalisierung. KI-Anwendungen könnten laut Prins schon bald die Rolle von Stilberatern übernehmen, die individuelle Outfits vorschlagen – angepasst an Geschmack, Budget und Anlässe.
Trotz der digitalen Möglichkeiten bleibt das stationäre Geschäft ein wichtiger Bestandteil der Einkaufswelt. Für 30 Prozent der Konsumenten ist der physische Laden nach wie vor erste Wahl. Ein nicht unerheblicher Teil – 44 Prozent – betont, ein Produkt vor dem Kauf sehen und anfassen zu wollen. Dennoch zeigt sich ein Wandel: Schon 26 Prozent der Briten kaufen lieber online ein als vor Ort.