Neue hybride Datenservices von Netapp

Netapp feilt weiter an seinem Image als Spezialist für Datenmanagement. Neu im Portfolio sind Ergänzungen der Data-Fabric-Services, die auf Aufbau, Management und Betrieb von Daten in der Hybrid-Cloud ausgerichtet sind.

Eine Orchestrierung für die gesamte hybride Multi-Cloud (Bild: Netapp).Eine Orchestrierung für die gesamte hybride Multi-Cloud (Bild: Netapp).Mit einer Reihe von Diensten, die NetApp im Juni im Rahmen seiner halbjährlichen Produkt-Announcements vorstellte, ergänzt der Hersteller sein Data-Fabric-Portfolio. Er möchte mit den neuen Diensten denjenigen Kunden entgegenkommen, die ihre datengetriebenen Anwendungen in hybriden Umgebungen betreiben wollen. Denn gerade geschäftswichtige Daten wollen viele Unternehmen nicht aus der Hand geben oder dürfen es auch gar nicht – beispielsweise wegen gesetzlicher Vorgaben.

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Netapp will das Management der Daten in der Hybrid Cloud vereinfachen. Kunden sollen befähigt werden, ihre gesamte Daten-Infrastruktur weitgehend automatisiert und intelligent zu managen. Außerdem sollen die neuen Angebote mehr Flexibilität bei der Wahl des Cloud-Providers bieten.

Kubernetes-Service für HCI

Neu ist, dass Netapp seinen Kunden einen Kubernetes-Service, bislang auf AWS, Google Cloud und Microsoft Azure verfügbar, jetzt auch auf Netapp HCI zur Verfügung stellt. Wer andere HCI-Systeme nutzt, kann allerdings nicht von dem Dienst profitieren. Container werden wegen ihrer Flexibilität und Agilität gern vor allem in agilen Entwicklungsumgebungen, aber auch für die Datenanalyse genutzt.

Zu Netapps Kubernetes-Service gehört eine Lösung für das automatisierte, Cloud-übergreifende Kubernetes-Deployment, die den Anwendern das umständliche Aufsetzen der Basis-Infrastruktur für den Container-Orchestrierungsdienst erspart. »Datenanalysten verbrauchen heute viel zu viel ihrer kostbaren Zeit mit derartigen Infrastrukturaufgaben, statt Daten zu analysieren«, sagte Heiko Böhm, Senior Manager Sales and Business Development EMEA, im Rahmen einer Pressekonferenz in München. Dies wolle man nun ändern.

Persistente Storage für vielfältige Kubernetes-Umgebungen

Weil Kubernetes an sich keinen persistenten Speicher umfasst, macht Netapp gleichzeitig seinen persistenten Storage-Service Cloud Volumes, bislang nur über die Cloud erhältlich, auf Netapp HCI verfügbar. So lassen sich Daten in Kubernetes-Umgebungen bearbeiten und sollen nach Löschen der Container zugänglich bleiben. Als Teil des Kubernetes-Service auf den Clouds der zwei Hyperscaler AWS und Azure, kann man schon länger Cloud-Volumes als Azure Netapp Files und Cloud Volumes Services for AWS nutzen, um Speicherinhalte dauerhaft verfügbar zu halten. Nun kommt Cloud Volumes Services for Google Cloud hinzu, derzeit in einer öffentlich nutzbaren Beta-Version. Auch Cloud Volumes ONTAP gibt es nun zusätzlich auf Google-Cloud. Die ONTAP-Variante von Cloud-Volumes läuft in einer VM in der Cloud oder On-Premises. Der Cloud Volumes Service für GCP und AWS läuft auf Netapp, Azure Netapp Files als Microsoft-Service innerhalb der Azure Rechenzentren.

Nutzungsbasierte Abrechnung für On-Premises-HCI

Kunden, die HCI inhouse nutzen, sollen nun wie Cloud-Anwender von einer nutzungsbasierten Abrechnung profitieren. Die Rechnung kommt monatlich, die Mindestvertragsdauer hat Netapp auf ein Jahr festgelegt. Das nach Beratung vereinbarte Mindestvolumen kann während der Laufzeit der Vereinbarung nur erhöht werden. Erst nach Ablauf des Jahres sei auch eine Reduzierung möglich. Mit den Hybrid-Cloud-Services, insbesondere mit dem Cloud-Volumes-Service, ist das Abrechnungsmodell integriert. Allerdings ist auch Capital Expenditure (CapEx) als alternatives Bezahlmodell weiterhin möglich.

Für das Management der gesamten Dateninfrastruktur in der Public-Cloud, präsentiert Netapp mit dem Fabric Orchestrator eine zentrale Konsole. Das Tool soll es ermöglichen, die Dateninfrastruktur dem eigenen Bedarf entsprechend anzupassen. Prozesse und Regeln, beispielsweise zur Zugangs- und Zugriffskontrolle, werden deshalb automatisiert auch auf neue Datensets angewandt. Daten organisiert der Fabric-Orchestrator mit Tags und Labels. Ihre Zuweisung an die unterschiedlichen Speicherebenen erfolgt nach Nutzungshäufigkeit und den verwendeten Anwendungen. Automatisierte Löschregeln sollen kein Eingreifen des Admins mehr erfordern.

Hybride Storage-Umgebungen orchestrieren

Übersichtlich und farbenfroh: Nutzerschnittstelle von Cloud Insights (Bild: Netapp).Übersichtlich und farbenfroh: Nutzerschnittstelle von Cloud Insights (Bild: Netapp).Zum Orchestrator gehört ein Data-Hub, der mit Hilfe von AI und ML die vorhandenen Daten und Speicher-Ressourcen überwachen, optimieren und Prozesse automatisieren soll. Über API-Services erfolgt die Anbindung an die obere Steuerebene, von der aus Admins beispielsweise datenbezogene Regeln definieren oder einen Überblick über die Infrastruktur gewinnen können.

Eher auf der Ebene des Infrastrukturmanagements ist der Service Cloud Insights angesiedelt, der die gesamte Multi-Cloud-Storage-Umgebung inklusive der Kubernetes-Bereiche mit seinen Komponenten Compute, Netz und Anwendungen überwacht, analysiert und gegebenenfalls Alarme generiert. Außerdem gibt das Tool Hinweise für die bestmögliche Platzierung von Workloads. Den Status stellen Echtzeit-Dashboards dar. Das Werkzeug ist frei mit allen Netapp-Hardware-Produkten erhältlich und soll ständig erweitert werden.

Unterstützung durch AI und Service-Portfolio

Darin integriert ist Active IQ. Dieses Tool gibt individualisierbare Empfehlungen zur Optimierung der gesamten Data-Fabric und ihres Betriebs, die Störungen proaktiv verhindern sollen. Außerdem erhalten Anwender Empfehlungen für sinnvolle QoS-Festlegungen. Active IQ ist nun auch mit ServiceNow integriert und kann dort direkt Aktionen anstoßen. Daten sollen sich direkt in die DevOps-Entwicklung überführen lassen oder aktionsauslösend verwendet werden, auch der Management-Workflow lässt sich über APIs nun direkt aus Netapp Active IQ heraus ändern. AI und ML sollen die Leistungen des Werkzeugs in Zukunft weiter erhöhen.

Seine neuen Angebote ergänzt Netapp durch sogenannte Professional Services. Diese sollen Kunden in allen Phasen der Datennutzung – von der Bedarfsanalyse bis zum Betrieb und der Weiterentwicklung der Infrastruktur – unterstützen. Das beginnt bei der Analyse der Infrastruktur, der Entwicklung einer geeigneten Datenstrategie und der Entwicklung einer passenden Lösung. Auch für den Aufbau einer Hybrid-Multi-Cloud-Datenplattform und das dazugehörige Servicemanagement fühlt sich Netapp zuständig.

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