Flashstation FS3600: Synology-NAS für den Mittelstand

»FlashStation FS3600« heißt das jüngste All-Flash-NAS von Synology. Wobei beides nicht ganz stimmt: Es unterstützt theoretisch auch HDD, und neben NFS und SMB über einen iSCSI-Manager auch SAN-Dienste. Jedenfalls verfügt das Gerät über 24 Einschübe, Erweiterungsoptionen und soll performante Daten-Services für zugriffsintensive Anwendungen wie Datenbanken, VMs und Online-Transaktionen befeuern: Das System leistet laut Hersteller bis zu 195.000 IOPS.

Die Kopfeinheit des Synology-NAS FlashStation FS3600 hat die üblichen 24 Einschübe auf zwei Höheneinheiten und kann über Erweiterungs-Shelfs auf 72 Laufwerke ausgebaut werden. Die Betriebssystemplattform DiskStation Manager (DSM) im Zusammenspiel mit Xeon-12-Core-CPU sollen bis zu 195.000 IOPS mit 4K-Random Writes liefern, sagt der Hersteller. Eine Reihe von Funktionen für die Datenverwaltung, Sicherheit und Verfügbarkeit komplettieren das Paket.

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Die FS3600 ist für intensive und latenzkritische Anwendungen wie Datenbanken, Virtualisierungsumgebungen oder OLTP-Workloads konzipiert. Die Einbindung in vorhandene LAN-Umgebungen erfolgen über zwei 10-GbE- und vier 1-GbE- Schnittstellen, theoretisch werden bis zu 56 GbE unterstützt. In der Grundausstattung sind spartanische 16 GByte (DDR4 ECC RDIMM) verbaut. Dieser ist aber bis 128 GByte erweiterbar.

24-Bay-NAS Synology »FlashStation FS3600« unterstützt 10 GbE und über iSCSI auch SAN-Dienste.24-Bay-NAS Synology »FlashStation FS3600« unterstützt 10 GbE und über iSCSI auch SAN-Dienste.

File- und iSCSI-Support

Auf der Platine ist ein Intel Xeon D-1567-Prozessor verbaut, der mit 2,1 GHz taktet (im Turbo Boost-Modus bis zu 2,7 GHz). Er füttert 24 Slots, ausstattbar mit 2,5-Zoll SAS-SSD/HDD oder SATA-SSD. Unterstützt werden Netzwerkprotokolle wie AFP, NFS, FTP, WebDAV, CalDAVTelnet, SSH, SNMP, VPN (PPTP, OpenVPN, L2TP) und eben iSCSI. Die Konfiguration ist damit auch als JBOD und generell für RAID 0 bis 10 möglich. Der externe Zugriff erfolgt über zwei USB 3.0-Ports, die optionale Erweiterung über PCIe-Schnittstellen.

Zertifiziert kommt die Synology FS3600 für VMware vSphere 6.5, Microsoft Hyper-V, Citrix und OpenStack Cinder. Sie kann mit VMware VAAI und Microsoft ODX integriert werden und ist laut Hersteller mit Plug-Ins für Vmware- und Windows-Umgebungen ausgerüstet.

Die Appliance beherrscht Funktionen wie Sofort-Snapshots, Schnell-Cloning, NFS v4.1 und Thin Provisioning. Im File-Modus werden 16.000 lokale Benutzerkonten und 512 geteilte Order verwaltet. Über iSCSI lassen sich 256 Targets bzw. 512 LUNs ansprechen und über Cloning und Snapshots sichern. Firewall, Verschlüsselung, SMB-Verschlüsselung, FTP über SSL/TLS, SFTP, Rsync über SSH und weitere Tools sind integriert. Zwei identische Systeme können als High-Availability-Cluster konfiguriert werden.

Redundante Komponenten wie Netzteile, Lüfter und Netzwerk-Ports sollen Single-Points-of-Failure ausschalten. Die FS3600 von Synology bietet darüber hinaus Optionen für Active Backup for G Suite, Office 365 und Office Business. Pro-Lizenzen bieten weitere Funktionen wie Remote-Replikation, Remote-Speichermigration, High-Availability und Live-Migration.

Synology FS3600: Kosten und Verfügbarkeit

»Während Kapazität und Skalierbarkeit schon immer wichtig waren, hat die Nachfrage nach schnelleren und reaktionsschnelleren Speicherlösungen die Bandbreite und die Reaktionszeiten selbst für gängige Geschäftsanwendungen zu einem entscheidenden Faktor gemacht«, sagt Michael Wang, der verantwortliche Produktmanager beim taiwanischen Hersteller. »Mit wettbewerbsfähigen Gesamtbetriebskosten ist FS3600 für anspruchsvolle Leistungsanforderungen ausgelegt und verfügt über genügend Erweiterungen für zukünftige Speicheranforderungen.«

Bei Online-Händlern finden wir die FS3600 derzeit mit Verfügbarkeit Anfang Juli bei etwa 7.290 Euro netto, wie üblich ohne Laufwerksbestückung.

Anmerkung der Redaktion

Michael Baumann, speicherguide.deMichael Baumann, speicherguide.deAuf den ersten Blick ist die FS3600 kein technologischer Meilenstein, mag aber ihre Berechtigung haben, sofern sie in der Praxis solide ihre Dienste tut. Ein Update ist sie aber schon: Die FS-Serie besteht bislang nur aus einem älteren 12-Bay Desktop-System. Daneben gibt es vom Hersteller aber noch die SA-Serie (bis 12-Core-CPU und 2,7 GHz, also quasi gleichwertig), die XS+/XS-Serie für virtualisierte Umgebungen (also applikationsseitig ähnlich ausgerichtet), die Plus-Serie (mit vergleichbaren Features) und die kompakte Value-Serie.

Hardware- und Komponenten-Updates erwartet man eigentlich von allen Herstellern kontinuierlich. Dass diese nun in die bisher quasi nicht existente FS-Serie vermarktet wird, könnte mit Preispolitik zu tun haben. Die FS3600 soll wohl mit schnellen Abverkäufen und Preisgünstigkeit für KMU und Mittelstand punkten und hat dazu gute Chancen aufgrund der guten Ausstattung und bewährten Technik, aber ob diese Strategie für das Unternehmen langfristig aufgeht, wird man beobachten müssen. Corona lässt grüßen?

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