Wegen DMA-Vorgaben

WhatsApp öffnet sich für Drittanbieter-Chats in Europa

WhatsApp, Telegram, WhatsApp- und Telegram
Bildquelle: Postmodern Studio / Shutterstock.com

Meta will seine DMA-Vorgaben erfüllen: Nutzer in der EU können künftig über WhatsApp mit Anwendern anderer Messenger kommunizieren.

Nach monatelangen Tests im kleineren Rahmen rollt Meta nun die Interoperabilität von WhatsApp mit Drittanbieter-Messengern in Europa aus. WhatsApp-Nutzer können künftig direkt mit Anwendern der Messaging-Dienste BirdyChat und Haiket kommunizieren. Das sei eine Premiere, die einen wichtigen Meilenstein in der Umsetzung der Interoperabilitätsanforderungen des Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union darstelle, so Meta.

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Opt-in-Modell für Drittanbieter-Chats

Die neue Funktion, die Meta als “Third-Party Chats” bezeichnet, steht WhatsApp-Nutzern in Europa sowohl auf Android als auch iOS zur Verfügung. Wer sich für das Feature entscheidet, kann Textnachrichten, Bilder, Sprachnachrichten, Videos und Dateien mit Nutzern der verbundenen Dienste austauschen. Die Möglichkeit, auch Gruppen mit Drittanbieter-Nutzern zu erstellen, soll nachgereicht werden, sobald die Partner-Apps dies technisch unterstützen.

Der DMA verpflichtet Meta dazu, WhatsApp-Nutzern in Europa die Möglichkeit zu geben, mit Anwendern von Drittanbieter-Messengern zu kommunizieren, sofern diese ihre Apps interoperabel gestaltet haben. Die Nutzung der Funktion bleibt freiwillig und kann jederzeit wieder deaktiviert werden.

Datenschutz als Priorität

Meta betont, dass die Partnerschaften mit BirdyChat und Haiket das Ergebnis von mehr als drei Jahren Arbeit mit europäischen Messaging-Diensten und der Europäischen Kommission seien. Ziel sei es gewesen, eine Lösung zu entwickeln, die den DMA-Anforderungen entspricht und gleichzeitig die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer so weit wie möglich bewahrt.

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Das Konzept basiert auf drei Kernprinzipien: Erstens müssen Drittanbieter-Apps gemäß den DMA-Vorgaben das gleiche Niveau an Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) wie WhatsApp verwenden. Zweitens sollen Nutzer eine klare und einfache Onboarding-Erfahrung erhalten und die wesentlichen Unterschiede zwischen WhatsApp-Chats und Drittanbieter-Chats verstehen. Drittens steht die Funktion ausschließlich Nutzern in der Europäischen Region zur Verfügung.

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Schrittweise Einführung

In den kommenden Monaten werden WhatsApp-Nutzer in Europa eine entsprechende Benachrichtigung im Einstellungsmenü der App erhalten. Diese erklärt, wie sie sich für die Verbindung mit Drittanbieter-Apps entscheiden können. Meta kündigte an, weitere Updates zum Fortschritt bereitzustellen, während zusätzliche Funktionen ausgerollt und die Interoperabilitätsangebote gemäß den DMA-Anforderungen erweitert werden. Ob und wann weitere große Messenger-Anbieter folgen werden, bleibt abzuwarten.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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