Weltweiter Mangel an Talenten und seine Folgen

Wettbewerb um KI-Fachkräfte verschärft sich

KI-Wettbewerb

Künstliche Intelligenz ist nicht nur ein Technologietrend, sondern längst ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für Unternehmen weltweit. Doch genau dort liegt die Herausforderung: Fachkräfte mit fundierten KI-Kenntnissen sind rar.

Der globale Anbieter für HR-Software Remote hat in einer aktuellen Studie über 4.000 Führungskräfte in Nordamerika, Europa und Asien befragt – mit aufschlussreichen Ergebnissen zum internationalen Wettbewerb um KI-Talente.

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Die Umfrage zeigt deutlich: Positionen im Bereich der Künstlichen Intelligenz gehören aktuell zu den am schwierigsten zu besetzenden Stellen weltweit. Besonders gefragt sind Menschen mit umfassender Erfahrung im Umgang mit KI-Systemen – also nicht bloß Grundkenntnisse, sondern tiefes technisches Know-how.

Neben der KI trifft der Fachkräftemangel auch angrenzende Bereiche wie Datenanalyse, Datenmanagement und Controlling. Vergleichsweise besser gelingt die Besetzung von Stellen in Funktionen wie Kundenservice oder interner Kommunikation. Doch die Lücke bei spezialisierten technischen Profilen bleibt groß.

Grenzenlose Rekrutierung als Antwort auf die Talentlücke

Ein zentrales Problem liegt laut der Studie nicht in der Zahl der Bewerbungen, sondern in der Qualität: Unternehmen finden schlicht nicht genügend qualifizierte Fachkräfte. Remote-CEO Job van der Voort empfiehlt Unternehmen daher, über nationale Märkte hinauszudenken und international nach Talenten zu suchen.

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Der Trend zur globalen Rekrutierung ist nicht neu, wird aber durch den akuten KI-Fachkräftemangel weiter beschleunigt. Für Unternehmen heißt das: mehr Flexibilität bei Arbeitsmodellen, rechtliche und organisatorische Anpassungen – und ein verstärkter Fokus auf Diversität und Integration über Ländergrenzen hinweg.

Besonders interessant ist der Blick auf Deutschland: Rund 61 Prozent der verfügbaren KI-Fachkräfte hierzulande verfügen über mehr als acht Jahre Berufserfahrung. Das spricht für ein hohes Kompetenzniveau – macht diese Talente aber auch besonders begehrt und entsprechend schwer zu halten oder zu gewinnen.

Unternehmen, die solche Fachkräfte für sich gewinnen wollen, müssen attraktive Rahmenbedingungen schaffen – dazu gehören nicht nur wettbewerbsfähige Gehälter, sondern auch flexible Arbeitszeitmodelle, Weiterbildungsangebote und eine moderne Unternehmenskultur.

Gehaltsschere zwischen USA und Europa bleibt groß

Der Mangel an qualifizierten Kräften wirkt sich deutlich auf die Vergütung aus. Besonders in den USA steigen die Gehälter rapide: Fachkräfte im KI-Bereich verdienen dort im Durchschnitt rund 133.000 Euro jährlich. Auch Entwickler:innen und Analyst:innen liegen bei über 85.000 Euro.

In Europa fällt das Gehaltsniveau deutlich niedriger aus. Deutschland liegt mit rund 68.600 Euro für KI-Expert:innen und 61.000 Euro für Softwareentwickler:innen im oberen Bereich – international betrachtet in den Top Ten, aber noch weit hinter dem US-Niveau.

Der globale Wettbewerb um technologische Spitzenkräfte spitzt sich weiter zu. Wer als Unternehmen nicht schnell und konsequent auf diesen Wandel reagiert, läuft Gefahr, technologisch abgehängt zu werden. Gefordert sind neue Rekrutierungsstrategien, transparente Gehaltsmodelle und langfristige Karriereperspektiven – oft über Ländergrenzen hinweg.

Der Fachkräftemangel im Bereich der Künstlichen Intelligenz ist längst kein lokales Phänomen mehr. Er betrifft nahezu alle Industrien weltweit – und verlangt nach mutigen, strategischen Entscheidungen in der Personalpolitik.

(pd/Remote)

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