Heidi Klum auf Platz 10

Taylor Swift am häufigsten für Promi-Deepfakes missbraucht

Taylor Swift
Bildquelle: A.PAES/Shutterstock.com

Der Security-Anbieter McAfee hat seine aktuelle Deepfake-Deception-Liste vorgelegt. Sie zeigt, welche Prominenten und Influencer am häufigsten von Cyberkriminellen für Scams ausgenutzt werden. Taylor Swift führt die Promi-Liste an, bei den Influencern liegt die Streamerin Pokimane vorne.

McAfee warnt vor einer neuen Qualität des Online-Betrugs: Kriminelle setzen zunehmend auf KI-generierte Deepfakes, um mit gefälschten Werbeanzeigen, geklonten Stimmen und manipulierten Videos das Vertrauen von Fans zu missbrauchen. Laut einer Untersuchung des Security-Anbieters haben 59 Prozent der Deutschen bereits gefälschte Werbeanzeigen mit Prominenten oder Influencern gesehen. Die finanziellen Schäden sind beträchtlich: Im Durchschnitt verloren deutsche Nutzer nach dem Anklicken solcher Anzeigen 700 Euro.

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Taylor Swift als Köder für Ticketbetrüger

An der Spitze der diesjährigen Rangliste steht die US-Sängerin Taylor Swift. Ihre Deutschland-Tournee mit fast drei Millionen Ticketinteressenten bot Betrügern eine ideale Angriffsfläche. Allein 1,5 Millionen Fans fielen auf gefälschte Ticket-Websites herein. Darüber hinaus kursierten Fake-Gewinnspiele für Küchenutensilien, komplett mit geklonter Stimme und manipulierten Social-Media-Beiträgen der Künstlerin. Nach Bekanntgabe ihrer Verlobung intensivierten Betrüger ihre Aktivitäten mit gefälschtem “Limited Edition”-Merchandise.

Auf den weiteren Plätzen folgen Scarlett Johansson, Ariana Grande und Billie Eilish. Johansson wurde bereits mehrfach Opfer von Stimmklonen und pornografischen Deepfakes. Auch deutsche Prominente sind betroffen: Heidi Klum belegt Platz 10 und wird aufgrund ihres internationalen Bekanntheitsgrades häufig als Lockvogel für Online-Betrug missbraucht.

Deepfake McAfee

Influencer im Visier: Pokimane an der Spitze

Erstmals hat McAfee auch eine globale Rangliste der am stärksten betroffenen Influencer erstellt. Den ersten Platz belegt die Live-Streamerin Pokimane, die vor allem für ihre Gaming-Inhalte auf Twitch bekannt ist. Betrüger nutzten ihr Image für nicht einvernehmliche Deepfake-Pornografie und Catfishing-Betrug. In einem Fall verlor ein anderer Streamer mehrere tausend Dollar, weil er glaubte, mit einer Fälschung von Pokimane in einer Beziehung zu stehen.

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„Prominente und Influencer haben schon immer Trends und Vorlieben geprägt – leider werden sie heute unfreiwillig zum Werkzeug immer ausgefeilterer Betrugsmaschen. Unsere Listen zeigen, wie Betrüger sich diesen Einfluss zunutze machen. Mit täuschend echten, KI-generierten Deepfakes erschaffen Betrüger scheinbar reale Medieninhalte und nutzen so das Vertrauen der Fans aus. Indem wir offenlegen, welche Stars besonders häufig für Betrug missbraucht werden, wollen wir Fans helfen, Warnsignale früh zu erkennen, damit sie Betrugsversuche verhindern und sich schützen können“, sagte Vonny Gamot, Head of EMEA bei McAfee. 

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Geschlechterunterschiede bei der Betrugsgefährdung

Die Studie zeigt geschlechterspezifische Unterschiede: 77 Prozent der Frauen haben Werbeanzeigen mit Prominenten gesehen oder angeklickt, während 28 Prozent der Männer angeben, häufiger KI-generierten Anzeigen von Influencern ausgesetzt zu sein. Die hohe Social-Media-Nutzung in Deutschland von 98 Prozent macht das Land zu einem attraktiven Ziel für solche Betrugsversuche.

Schutzmaßnahmen gegen Deepfake-Betrug

McAfee empfiehlt mehrere Vorsichtsmaßnahmen: Nutzer sollten skeptisch sein, wenn Videos oder Nachrichten zu schnellem Handeln drängen. Wichtig sei die Überprüfung der Quelle – erscheint eine Nachricht nur in bezahlten Anzeigen, aber nicht auf offiziellen Social-Media-Profilen, deutet dies auf Fälschung hin. Auch visuelle Unstimmigkeiten wie unnatürliches Blinzeln, unpassende Beleuchtung oder verzerrte Münder können Hinweise auf Deepfakes sein.

Bei verdächtigen Inhalten empfiehlt der Security-Anbieter eine schnelle Websuche nach dem Namen der Person plus “Betrug” oder “gefälschtes Video”.

Die Rangliste basiert auf einem gewichteten Punktesystem aus sozialer Aktivität, Suchaktivität und Medienberichten. Für die begleitende Verbraucherforschung befragte McAfee im August 2025 insgesamt 8.600 Erwachsene in sieben Ländern, darunter Deutschland.

(lb/McAfee)

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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