Noch vor dem offiziellen Start sorgt der neue Supercomputer „Otus“ der Universität Paderborn für Furore: Platz 5 auf der internationalen „Green 500“-Liste. Mit enormer Rechenleistung und vorbildlicher Energieeffizienz setzt das System neue Maßstäbe.
Hightech trifft Nachhaltigkeit
Der Supercomputer „Otus“ beeindruckt mit 142.656 Prozessorkernen, 108 GPUs und einem IBM-Dateisystem mit fünf Petabyte Speicherplatz. Entwickelt von Lenovo und der pro-com Datensysteme GmbH, ist das System für komplexe Anwendungen in Bereichen wie Simulation, KI und Quantencomputing ausgelegt. Noch vor dem Betriebsstart im dritten Quartal erreichte „Otus“ Platz 5 der internationalen „Green 500“-Rangliste – einer Liste, die Supercomputer nicht nur nach Leistung, sondern auch nach Energieeffizienz bewertet.
Energieeffizient und klimafreundlich
Das System wird vom „Paderborn Center for Parallel Computing“ (PC2) betrieben und verdoppelt die Rechenleistung seines Vorgängers „Noctua 2“. Die Kühlung erfolgt über ein indirektes freies System, das ganzjährig für effizienten Betrieb sorgt. Die entstehende Abwärme wird zur Gebäudeheizung genutzt. Zudem stammt der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen – ein vollständig CO₂-freier Betrieb.
Forschung auf höchstem Niveau
„Otus“ ist Teil des Nationalen Hochleistungsrechnens (NHR) und wird nicht nur lokal, sondern auch bundesweit für Forschungsprojekte zur Verfügung stehen. Das System bietet vielfältige Möglichkeiten für wissenschaftliche Arbeiten in der Physik, Chemie, Materialforschung, Klimamodellierung oder im Maschinellen Lernen.
Investition in die Zukunft
Die Anschaffungskosten belaufen sich auf rund 14 Millionen Euro, finanziert zu gleichen Teilen von Bund und Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des NHR-Verbunds. Die Architektur ist zudem auf bis zu 100 FPGA-Karten erweiterbar und eröffnet neue Möglichkeiten für experimentelle Forschung im Bereich neuartiger Computersysteme.
Startschuss mit Signalwirkung
„Dass wir mit der Platzierung nun so einen fulminanten Startschuss von Otus feiern können, ist auch für uns besonders“, sagt Prof. Dr. Christian Plessl vom PC2. In den kommenden Wochen durchläuft „Otus“ die letzten Abnahmetests – und wird dann zur Schaltzentrale für moderne Wissenschaft aus Paderborn.
(vp/Universität Paderborn)