Kommentar

Meta enthüllt (endlich) den wahren Preis für Ihre Daten

Meta
Bildquelle: Sergei Elagin / Shutterstock.com

Meta gab diese Woche bekannt, von November an ein Bezahl-Abo anzubieten, um Facebook und Instagram ohne Werbung zu nutzen.

Gegen eine Gebühr von 9,99 Euro (12,99 Euro auf Smartphones) sollen persönliche Daten dann nicht für kommerzielle Zwecke und Werbung verwendet werden. Obwohl Meta bei weitem nicht der erste Anbieter ist, der ein derartiges Bezahl-Abo einführt, geht es dem Unternehmen in erster Linie darum, das europäische Recht einzuhalten, ohne seine Einnahmen zu beeinträchtigen. Daher werden die Nutzer sich zwischen zwei Angeboten entscheiden können: ein kostenpflichtiges und ein „kostenloses“, im Austausch gegen die persönlichen Daten der Nutzer.

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Emily Belton, Privacy Advocate bei ExpressVPN, kommentiert:

„Immer mehr Webdienste bieten eine Bezahl-Option als Alternative zur Sammlung persönlicher Daten an. Allein das soziale Netzwerk Facebook, das weltweit über 3 Milliarden monatlich aktive Nutzer hat, erzielt fast seinen gesamten Umsatz durch gezielte Werbung. Unter dem Druck einer immer strengeren EU-Gesetzgebung passt der Konzern seine Strategie nun an, um seine Nutzer weiterhin monetarisieren zu können. Es ist jedoch naheliegend, dass die meisten Nutzer ohne zusätzliche Funktionen oder Vorteile einer kostenpflichtigen Version bei der kostenlosen Variante des Netzwerks bleiben werden. Es liegt an ihnen, zwischen ihren persönlichen Daten, deren tatsächlichen Wert sie oft nicht kennen, und ihrem Geldbeutel zu wählen. Vor allem aber wird diese Wahlmöglichkeit die Nutzer der kostenlosen Version dazu zwingen, der Verwendung ihrer Daten für gezielte Werbung zuzustimmen, da es nun eine Alternative zur Nutzung der Dienste ohne diese gibt.

Die Nutzer werden also noch mehr darauf achten müssen, was sie in den Netzwerken von Meta teilen, und müssen damit rechnen, dass sich diese Praktiken auf immer mehr Dienste ausweiten werden. 

Es gibt jedoch Maßnahmen, die Nutzer ergreifen können, um ihre Privatsphäre zu schützen, wenn sie die sozialen Medien nutzen:

  1. Deaktivieren Sie das Geotagging Ihrer Fotos: Wenn das Geotagging auf Ihrer Kamera aktiviert ist, werden diese Daten direkt in die Metadaten der aufgenommenen Bilder integriert und sind somit für die verschiedenen Plattformen lesbar.
  2. Schränken Sie den Personenkreis ein, der Ihre Beiträge sehen kann: Alle sozialen Netzwerke verfügen über Einstellungen, die Sie ändern können, um Ihre Privatsphäre so weit wie möglich zu verbessern.
  3. Schützen Sie Ihre Logins: Aktivieren Sie nach Möglichkeit die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Passwörter sollten außerdem mindestens 12 alphanumerische Zeichen enthalten.
  4. Deaktivieren Sie nicht unbedingt erforderliche Berechtigungen: Fast alle Anwendungen fordern Sie auf, auf bestimmte Bereiche Ihres Geräts zuzugreifen, zum Beispiel auf die Kamera oder die Kontaktliste. Einige Berechtigungen sind für den Betrieb der Anwendung notwendig, viele (wie der Zugriff auf Kontakte oder Messenger) jedoch nicht.
  5. Verknüpfen Sie Ihre Konten nicht mit sozialen Netzwerken: Immer mehr Apps bieten die Funktion ‚Mit Facebook verbinden‘ und ähnliche Optionen an. Diese Option ist zwar praktisch, aber sie übermittelt Ihre persönlichen Informationen, die in sozialen Netzwerken vorhanden sind, automatisch an den Dienst, den Sie nutzen möchten.
  6. Verwenden Sie ein VPN, insbesondere in ungesicherten Netzwerken: VPNs sind eine zusätzliche Möglichkeit, Ihren Standort geheim zu halten, selbst wenn Sie die Ortungsdienste bereits deaktiviert haben.“

www.expressvpn.com

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