KI-Servicezentrum in Potsdam im Aufbau

KI

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) ist längst nicht nur auf Smartphones, Tablets und Co beschränkt. Ein neues KI-Servicezentrum in Potsdam will für ganz unterschiedliche Branchen Test-Szenarien ermöglichen.

Ein neues Servicezentrum mit IT-Spezialisten in Potsdam will Verwaltungen und Unternehmen von diesem Frühjahr an beim Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) unterstützen. Die Einrichtung wird vom Bundesforschungsministerium gefördert und derzeit am Hasso-Plattner-Institut aufgebaut. Es ist eines von vier KI-Servicezentren in Deutschland, die KI-Forschung vorantreiben und den Transfer in die Praxis fördern sollen.

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Im Frühjahr solle es zunächst mit Schulungen und Workshops losgehen, sagte der Leiter des Servicezentrums und Professor am Hasso-Plattner-Institut, Holger Karl, der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst sei noch zusätzliches Personal notwendig. Insgesamt soll das Servicezentrum 16 Stellen haben. «Das ist momentan der Flaschenhals», meinte Karl mit Blick auf die schwierige Suche nach Fachkräften.

Das Zentrum könne unter anderem Angebote auch für Einsteiger im Bereich der KI und des maschinellen Lernens machen. «Wir sind offen für alle», sagte Karl, der auch Leiter des Fachgebiets «Internet-Technologien und Softwarization» am Hasso-Plattner-Institut ist. Kleine und mittlere Unternehmen, Verwaltungen und Forschungseinrichtungen in Brandenburg und darüber hinaus könnten sich an das Hasso-Plattner-Institut wenden.

Unsicherheiten kann es noch wegen längerer Lieferzeiten etwa für notwendige Hardware-Komponenten für maschinelles Lernen geben. Zum Zeitplan sagte der Leiter der Einrichtung, Karl: Ab dem dritten Quartal bis spätestens Ende des Jahres sollten dann auch Versuchsinstallationen und «Proof of Concepts» entwickelt werden können. Das sind Prototypen, um zu testen, ob Ideen auch in der Praxis umsetzbar sind. Das Servicezentrum werde eine Experimentier-Umgebung zur Verfügung stellen, sagte Karl.

Geplant ist das Angebot der neuen Einrichtung bis Ende 2025. Eine Einschätzung, wie groß die Nachfrage sein werde, machte Karl nicht. Forschung zu Künstlicher Intelligenz spielt auch an der Universität Potsdam eine große Rolle.

Künstliche Intelligenz bezeichnet meist Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens, bei denen eine Software große Datenmengen nach Übereinstimmungen durchforstet und daraus Schlussfolgerungen zieht. Es geht auch um die Fähigkeit von Computern, eigenständig Probleme zu bearbeiten.

Nach einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom aus dem Jahr 2022 machen viele Unternehmen einen Bogen um KI. Der Anteil der Firmen, für deren Geschäft Künstliche Intelligenz kein Thema war, lag demnach bei 64 Prozent. Investitionen in neue Technologien und KI-gestützte Geschäftsmodelle blieben zu oft auf der Strecke, hatte der Verband Bitkom im September 2022 gesagt. Er verwies darauf, dass gestiegene Energiekosten, hohe Inflationsraten und unterbrochene Lieferketten der Wirtschaft zusetzten.

dpa

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