IQ Innovationspreis im Cluster IT

IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2021, Clustersieger IT: Meshmerize GmbH aus Dresden, Frank Gabriel. Bildquelle: Tom Schulze

Roboter und Drohnen über ein stabiles WLAN-Netzwerk steuern, ganz ohne Router und Hardware. Das ist mit der Software des Dresdner StartUps Meshmerize möglich, das dafür den Clusterpreis Informationstechnologie des 17. IQ Innovationspreis Mitteldeutschland bei der live aus Leipzig übertragenen Online-Preisverleihung am Donnerstagabend erhielt. 

Mit der Technologie bilden die Geräte ein eigenes, ausfallsicheres Netzwerk, mit dem sie sich autonom durch Industrieanlagen bewegen.

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„WLAN-Netzwerke sind nicht dafür gemacht, dass sich in ihnen Objekte schnell bewegen. Mit der Innovation der Meshmerize GmbH bewegt sich das Netz allerdings mit – eine völlig neue Denkweise. Die Technologie verhilft der autonomen Logistik in der Industrie oder in abgelegenem Gelände zu einem neuen Standard. Dabei ist der Markteintritt denkbar einfach, da die Software auf fast allen gängigen WLAN-Stationen problemlos läuft“, begründet Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH, die Entscheidung der Jury. Der mit 7.500 Euro dotierte Clusterpreis wird jährlich verliehen.

Zum Hintergrund 

In immer mehr Fabriken oder Lagerhallen bringen mobile Roboter und Drohnen Waren von A nach B. Die Geräte werden dabei über WLAN oder 5G gesteuert. Bisherige Netzwerke arbeiten dafür mit fest installierten WLAN-Routern. Bewegt sich der Roboter durch den Raum, wird er von einem WLAN-Router zum anderen übergeben und mit Netz versorgt. Diese Architektur ist allerdings nicht für schnelle Bewegungen gemacht, denn es können Lücken entstehen. Ähnlich einem Funkloch, bei dem man zwischen zwei Funkmasten kein Handynetz bekommt. Das Dresdner Start-up Meshmerize denkt Netzwerke neu – mit dem weltweit ersten Netzwerk, das von den mobilen Robotern selbst ohne zusätzliche Infrastruktur aufgebaut wird. Der Schlüssel ist eine Software, mit der die Roboter direkt miteinander kommunizieren. Sie bilden ein eigenes stabiles Netzwerk, wie ein Spinnennetz, dass sich mit den Geräten mitbewegt. Durch die große Zahl an Verbindungen zwischen den Robotern ist das Netz gegen Ausfall gesichert. Mehr Geräte bedeutete bisher ein langsameres und instabiles WLAN. Mit der neuen Lösung dreht sich der Effekt um: Je mehr Geräte sich im Netz bewegen, desto stabiler wird es. Die bereits am Markt eingeführte Software läuft auf fast allen gängigen WLAN-Stationen und ist ohne zusätzliche Hardware einfach integrierbar. Zukünftig können damit auch überall dort stabile Netzwerke entstehen, wo bisher die Infrastruktur fehlt: in großen Industrieanlagen, in der automatisierten Landwirtschaft, bei Rettungseinsätzen mit mobilen Geräten oder der Rohstoffförderung in abgelegenen Gebieten.

www.mitteldeutschland.com

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