Digitalisierungsstudie zeigt Nachholbedarf bei kleineren Unternehmen

Ein neuer Digitalisierungsindex für Deutschland hat großen Nachholbedarf bei kleineren und mittelständischen Unternehmen verdeutlicht.

Die Studie wurde am Montag zum Auftakt des zweitägigen Digital-Gipfels der Bundesregierung vom Bundeswirtschaftsministerium veröffentlicht. Spitzenreiter ist demnach die Informations- und Kommunikationsbranche (IKT). Sie kommt auf 273 Indexpunkte und übertrifft damit bei weitem den auf 100 Punkte festgelegten Durchschnitt aller Branchen.

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Mit einigem Abstand zur ITK-Branche folgen der Fahrzeugbau (193 Punkte), die Branchen Elektrotechnik und Maschinenbau (144) und Unternehmensnahe Dienstleistungen (135). Grundstoffe, Chemie und Pharma liegt mit 99 Punkten knapp unter dem Durchschnitt, gefolgt von Verkehr und Logistik sowie Handel (jeweils 75 Punkte). Am wenigsten digitalisiert sind hingegen das Sonstige Produzierende Gewerbe (55,6 Indexpunkte), die Tourismusbranche (64,4 Indexpunkte) und das Sonstige Verarbeitende Gewerbe (66,7 Indexpunkte).

Die Studie macht außerdem Unterschiede nach Unternehmensgröße aus: Großunternehmen mit mehr als 249 Beschäftigten weisen einen deutlich höheren Digitalisierungsgrad auf als mittelständische Unternehmen (50-249 Beschäftigte). Kleine Unternehmen (1-49 Beschäftigte) haben noch das größte Digitalisierungspotenzial. Süddeutschland steht beim Digitalisierungsgrad an der Spitze. Auch Ballungsgebiete wie Berlin, Dresden, Hannover, Hamburg, München und Köln erreichen hohe Werte.

Der Index, der in Zukunft jährlich erscheinen soll, ist Teil des Projekts «Entwicklung und Messung der Digitalisierung der Wirtschaft am Standort Deutschland». Thomas Jarzombek, Beauftragter des Wirtschaftsministeriums für die Digitale Wirtschaft und Start-ups, sagte, mit dem Index verfüge das Ministerium von nun an jährlich über ein differenziertes Lagebild zur Digitalisierung der Unternehmen. «Im aktuellen ersten Jahr werden quasi die Startplätze festgelegt. Wir sehen, dass es beim Grad der Digitalisierung zwischen den Branchen enorme Unterschiede gibt.» Auch kleine und mittlere Unternehmen schöpften ihre Potenziale noch nicht aus. Hier setzten Förderprogramme des Bundes wie «Digital Jetzt» an.

dpa

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