Der schwedische staatliche Stromnetzbetreiber Svenska kraftnät ist Opfer eines Cyberangriffs geworden, der zu einem Datenleck geführt hat. Das Unternehmen bestätigte den Vorfall am Montag, nachdem die Attacke am Samstag entdeckt worden war.
Isoliertes System kompromittiert
Wie der Chief Information Security Officer Cem Göcören erklärte, betraf der Angriff eine isolierte, externe Dateitransfer-Lösung. Das eigentliche Stromnetz sowie kritische Systeme blieben von dem Vorfall unberührt. Die Elektrizitätsversorgung in Schweden sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, betonte Göcören. Das 1992 gegründete und in Sundbyberg bei Stockholm ansässige Unternehmen Svenska kraftnät betreibt und verwaltet 17.500 Kilometer Hochspannungsleitungen.
Svenska kraftnät arbeitet derzeit intensiv daran, den Umfang und die Auswirkungen des Angriffs zu ermitteln. Der Vorfall wurde den zuständigen Behörden gemeldet. Weitere Details zum Angriff und den verantwortlichen Akteuren würden aufgrund der laufenden Ermittlungen vorerst nicht kommuniziert, so der CISO.
Wir können bestätigen, dass Svenska kraftnät Opfer eines Datenangriffs geworden ist, bei dem bestimmte Informationen abgegriffen wurden. Wir sind derzeit dabei, herauszufinden, welche Informationen gestohlen wurden und wie sich dies auf uns auswirken könnte. Wir sehen keine Anzeichen dafür, dass das Stromnetz beeinträchtigt ist, sagt Cem Göcgören, Leiter der Abteilung für Informationssicherheit bei Svenska kraftnät. Svenska kraftnät hat den Datenklau bei der Polizei angezeigt. Wir stehen auch in Kontakt mit anderen Behörden, die über Fachwissen in diesem Bereich verfügen.
Everest-Ransomware-Gruppe bekennt sich
Kurz nach der offiziellen Bekanntgabe tauchte Svenska kraftnät auf der Leak-Seite der Everest-Ransomware-Gruppe im Tor-Netzwerk auf. Die Cyberkriminellen behaupten, rund 280 Gigabyte an Daten erbeutet zu haben und drohen mit deren Veröffentlichung, sollte das Unternehmen nicht auf ihre Forderungen eingehen.
Welche Art von Daten konkret abgeflossen sind, ist derzeit noch unklar. Svenska kraftnät kündigte an, im Verlauf der Untersuchungen weitere Informationen bereitzustellen.