Autoren in Nordamerika protestieren wegen Nutzung ihrer Werke für KI 

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Mehr als 8000 Schriftsteller und Schriftstellerinnen in Nordamerika, darunter Dan Brown, James Patterson, Jodi Picoult, Margaret Atwood und Jonathan Franzen, haben mit einem offenen Brief gegen die kostenlose Nutzung ihrer Werke für die Entwicklung künstlicher Intelligenz protestiert. «Millionen von urheberrechtlich geschützten Büchern, Artikeln, Essays und Gedichten bieten die Nahrung für KI-Systeme – unendliche Mahlzeiten, für die es keine Rechnung gab», hieß es laut Mitteilung des Zusammenschlusses Authors Guild in dem Schreiben an mehrere große KI-Entwickler wie Microsoft.

«Ihr gebt Milliarden von Dollar aus, um KI-Technologien zu entwickeln. Es ist nur fair, dass ihr uns dafür kompensiert, unsere Werke zu benutzen, ohne die die KI banal und extrem limitiert wäre.» Bei der generativen KI werden Inhalte wie Texte, Bilder oder Videos maschinell erstellt, entwickelt wird sie unter anderem mit veröffentlichtem Material. Die Authors Guild beschreibt sich selbst als ältesten und größten Autoren-Verband in Nordamerika und als Vertretung für rund 13 000 Mitglieder, alles Autoren und Autorinnen, die bereits Werke veröffentlicht haben.

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Ebenfalls auf Regelungen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz – und auf bessere Bezahlung – pochen die bereits seit Mai streikenden Drehbuchautoren in den USA und die seit der vergangenen Woche streikenden Schauspieler. Es ist der erste Doppelstreik von Schauspielern und Drehbuchautoren in den USA seit mehr als 60 Jahren. Der Betrieb in Hollywood ist weitgehend lahmgelegt.

Immer wieder unterstützen auch viele weltberühmte Stars den Streik. «Das sind herausfordernde Zeiten für so viele in unserer Branche und ich solidarisiere mich mit meinen Schauspielkollegen in der Gewerkschaft, die für eine bessere Zukunft streiken», twitterte beispielsweise der australische Schauspieler Chris Hemsworth («Thor») am Mittwoch. Hollywood-Star George Clooney bezeichnete den Streik als «Wendepunkt in unserer Branche».

Der Verband der TV- und Filmstudios AMPTP verteidigte sich erneut per Mitteilung. Die Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA stelle die gescheiterten Verhandlungen öffentlich falsch dar, hieß es darin. Man habe in einem Kompromissvorschlag, der auch auf KI eingegangen sei, mehr als eine Milliarde Dollar unter anderem in Lohnerhöhungen über einen Zeitraum von drei Jahren angeboten. Das habe SAG-AFTRA aber abgelehnt. Wie lange der Doppelstreik anhalten könnte, war zunächst noch nicht abzusehen.

dpa

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