Trotz jahrelanger politischer Versprechen hinkt Deutschland beim Breitbandausbau weiterhin hinterher.
Eine aktuelle Verivox-Analyse (via pressetext) zeigt: Rund 2,8 Millionen Menschen müssen sich hierzulande noch immer mit Internetgeschwindigkeiten unter 50 Mbit/s zufriedengeben – der eigentlich bereits 2018 flächendeckend versprochenen Zielmarke. Der Fortschritt fällt minimal aus: Die Ausbauquote stieg binnen eines Jahres lediglich um 0,63 Prozent.
Besonders drastisch ist die Lage in ländlichen Regionen: In 234 Gemeinden liegt die Abdeckung mit mindestens 50 Mbit/s unter zehn Prozent – in 137 davon gibt es gar keinen Zugang zu einem entsprechenden Festnetzanschluss, weder über DSL, Kabel noch Glasfaser. Auch die offizielle Mindestversorgung von 15 Mbit/s ist für rund 900.000 Menschen nicht verfügbar.
„Eine digitale Teilhabe ist nicht gewährleistet, wenn ganze Landstriche unterversorgt sind. Noch zu oft ist schnelles Internet eine Frage des Wohnortes“, so Jörg Schamberg von Verivox.
Angesichts steigender Anforderungen durch Cloud Computing, Home-Office, KI-Anwendungen und E-Learning ist ein flächendeckender Netzausbau dringender denn je. Zwar schreitet der Glasfaserausbau voran, doch laut Schamberg dürfen dabei die Minimalziele nicht aus dem Blick geraten: „Auch Basisversorgung muss jetzt zügig und konsequent umgesetzt werden.“
Deutschland läuft Gefahr, seine digitale Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verspielen – ein Problem, das sich mit jeder verpassten Ausbauchance verschärft.