KI-Kamera schafft effizientere Vogelbeobachtung

Forscher der Osaka University haben ein Kamera-System entwickelt, das dank Künstlicher Intelligenz (KI) eine effizientere Beobachtung von Vögeln und anderen Wildtieren verspricht.

Denn der vergleichsweise stromhungrige Bildsensor wird nur dann aktiviert, wenn andere Sensoren darauf hindeuten, dass es etwas Interessantes und Ungewöhnliches zu sehen gibt. Das verspricht mehr verwertbare Daten bei gleicher Batteriekapazität. In Tests mit Vögeln auf Inseln vor der japanischen Küste wurde nun bislang unbekanntes Verhalten bei der Nahrungssuche dokumentiert.

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Neue Stromeffizienz

Sogenanntes “Bio-Logging” durch das Anbringen von Sensoren wie Kameras an Wildtieren erlaubt neue Einblicke in deren Alltag. Ein Hindernis ist dabei die Batterielaufzeit. “Da Bio-Logger für kleine Tiere kompakt und leicht sein müssen, haben sie kurze Laufzeiten”, erklärt Forscher Takuya Maekawa. Das macht es schwer, interessantes, seltenes Verhalten zu erfassen. Die Neuentwicklung verspricht diesbezüglich einen großen Sprung. Denn die Kamera wird nur in wirklich vielversprechenden Situationen aktiviert – womit eine Batterieladung eher mehr spannende Beobachtungen liefert.

Das in einer Studie in “Communications Biology” vorgestellte KI-System nutzt Infos günstiger Sensoren mit geringem Energieverbrauch, wie Beschleunigungsmesser und GPS. Dank Maschinenlernen kann es somit abschätzen, ob der Kameraeinsatz sinnvoll erscheint. “Die neue Mathode hat die Beobachtung von Futtersuchverhalten bei Möwen im Vergleich mit zufälligem Sampling 15-fach verbessert”, sagt Studien-Erstautor Joseph Korpela. Bei Sturmtauchern hat ein GPS-basierter Ansatz für die Kameraaktivierung ebenfalls deutlich bessere Ergebnisse geliefert als ein periodisches Einschalten der Kamera alle 30 Minuten.

Auch ein Eigennutz

Neben der Anwendung zur effizienteren Beobachtung von Vögeln und anderen Wildtieren hätte der Einsatz von KI-Bio-Loggern auch einen gewissen Eigennutz. Denn das sollte helfen, die Systeme selbst weiterzuentwickeln, auch für andere Anwendungen. Zum Beispiel könnten sie helfen, Wilderer-Aktivitäten zu erkennen, so Maekawa. “Wir denken auch, dass diese Arbeit genutzt werden wird, um Interaktionen zwischen menschlicher Gesellschaft und Wildtieren, die Seuchen wie das Coronavirus übertragen, aufzuzeigen”, meint er abschließend.

www.pressetext.com

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