Studie

Offene Kommunen-Daten können in Pandemie helfen

Gerade in Krisenzeiten messen ihnen viele große Bedeutung zu: Offene, frei zugängige Daten von Verwaltungen, die einer Studie zufolge inzwischen von einer zunehmenden Zahl von Kommunen im Netz bereitgestellt wird.

Gut die Hälfte der befragten 212 Kommunen deutschlandweit sehe darin auch aktuell Vorteile bei der Bekämpfung der Pandemie, berichteten die Bertelsmann Stiftung und das Institut für Urbanistik am Dienstag nach einer Befragung von 212 Kommunen. Zu offenen Daten rund um Corona gehörten Ansteckungszahlen, Angaben zur Auslastung von Kliniken oder auch etwa zur Koordination von Hilfsmaßnahmen unter Kommunen.

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Es seien für die Umfrage Antworten aus allen Bundesländern eingegangen, hauptsächlich aber aus Nordrhein-Westfalen, sagte ein Sprecher. «Viele Kommunen, die bereits offene Daten bereitstellen, sind in NRW zu finden.» Als Vorreiter gelten demnach etwa Köln, Düsseldorf, Bonn, aber auch Moers am Niederrhein sowie Berlin, Hamburg oder Freiburg. Gut zwei Drittel – 68 Prozent – der bundesweit befragten Datenexperten in den Kommunen stammen aus Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern. Die Ergebnisse seien anonymisiert worden, um die Experten in ihren Äußerungen nicht einzuschränken.

Profitieren von offenen Daten könnten demnach Bildungseinrichtungen, Wissenschaftler, Bürger und Organisationen oder auch Unternehmen. In der Befragung seien auch Befürchtungen und Hürden zutage getreten. Mehr als 90 Prozent der kommunalen Daten-Experten sehen als große Hemmnisse mangelnde personelle Ressourcen. Zudem bemängeln viele, dass ein gesetzlicher Auftrag fehle. Das seien die Hauptgründe dafür, dass in zahlreichen Kommunen noch keine offenen Daten bereitgestellt würden. Angst vor Datenmissbrauch und Datenschutz-Bedenken bremsten zusätzlich.

Rund ein Drittel der befragten Kommunen stellen bereits offene Daten bereit. Unter denen, die das noch nicht tun, haben aber ein Viertel Maßnahmen dafür ergriffen und stehen in den Startlöchern. Kleinere Kommunen liegen tendenziell zurück. Offene Verwaltungsdaten können kommunale Statistiken, Umweltdaten oder auch Infos rund um den öffentlichen Personennahverkehr sein. Sie sind laut Stiftung wichtiger Baustein für eine digitalisierte öffentliche Verwaltung und für mehr Transparenz.

dpa

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