Weltweit zweitgrößter krimineller Online-Marktplatz ausgehoben

Ermittlern aus Europa und den USA ist gemeinsam ein Schlag gegen den Handel mit illegalen Waren im Internet gelungen. Sie nahmen in Deutschland drei Männer fest, die im Darknet kriminelle Geschäfte ermöglicht haben sollen. 

«Bei dem Online-Marktplatz “Wall Street Market” handelte es sich um die weltweit zweitgrößte kriminelle Handelsplattform, über die insbesondere Drogen, ausgespähte Daten, gefälschte Dokumente und Schadsoftware gehandelt wurden», sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Freitag.

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Das Darknet ist ein abgeschirmter Teil des Internets. Die Männer sollen als Betreiber der Plattform an den Verkäufen illegaler Güter Provisionen verdient haben. Ermittler hätten die Verdächtigen bereits Ende April festgenommen und ihre Wohnungen durchsucht. Dabei seien die Rechner, über die die Plattform betrieben wurde, sichergestellt worden.

Außerdem fanden die Ermittler über 550 000 Euro in bar, digitale Währungen in sechsstelliger Höhe und teure Fahrzeuge. Gegen die Männer wurde wegen gewerbsmäßiger Verschaffung einer Gelegenheit zur unbefugten Abgabe von Betäubungsmitteln Untersuchungshaft verhängt.

Der «Wall Street Market» ist nicht mehr erreichbar. «Zuletzt waren auf dem Online-Marktplatz über 63 000 Verkaufsangebote eingestellt sowie über 1 150 000 Kundenkonten und über 5400 Verkäufer angemeldet», erklärte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Den Festnahmen seien aufwendige verdeckte Ermittlungen vorausgegangen. US-amerikanische und niederländische Behörden seien beteiligt gewesen, ebenso die europäische Polizeibehörde Europol.

Seit März hatten Ermittler die drei Deutschen im Visier. Nachdem die Verdächtigen den Online-Marktplatz in den Wartungsmodus geschaltet und die hinterlegten Geldbeträge an sich selbst transferiert hatten, schlugen die Behörden zu. In den USA habe die Staatsanwaltschaft in Los Angeles durch die Ermittlungen zwei der umsatzstärksten Anbieter von Drogen auf dem «Wall Street Market» identifiziert und festgenommen. 

dpa

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