Gründung einer Allianz für Cyber Security und Ethik

Der europäische Cybersicherheitsanbieter F-Secure hat gestern in Zürich an der Auftaktveranstaltung einer Forschungsgruppe zur Entwicklung wertorientierter Cybersicherheit in Europa teilgenommen. Das CANVAS-Konsortium ist ein Projekt von F-Secure und zehn europäischen Institutionen.

Die Forschungsgruppe widmet sich Bedenken, dass die Bemühungen für mehr Sicherheit der digitalen Infrastruktur und Daten zu Lasten der europäischen Rechte und Werte gehen könnte.

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CANVAS (Constructing an Alliance for Value-driven Cyber Security) führt Teilnehmer aus verschiedenen wissenschaftlichen Traditionen und Feldern zusammen. Ziel ist es, Forschungsaktivitäten in Bezug auf ethische, rechtliche, empirische und technische Fragen im Zusammenhang mit Cybersicherheit zu strukturieren und zu veröffentlichen. Es sollen Ressourcen geschaffen werden, um politische Entscheidungsträger, Experten und die Öffentlichkeit über die Entwicklung neuer Cybersicherheitstechnologien und -strategien zu informieren. Diese sollen Sicherheit gewährleisten, ohne zeitgemäße Bedürfnisse wie grundlegende Zugriffsrechte zu opfern.

„Gerade jetzt kämpft jeder darum, seine digitalen Werte zu schützen“, erklärte Sean Sullivan, Sicherheitsberater bei F-Secure. „Nichts zu tun ist keine Option, angesichts der Fähigkeiten der heutigen Angreifer. Zugleich schränken zu strenge Maßnahmen alle unschuldigen Menschen und Unternehmen ein, die das Beste aus der neuen Technologie machen wollen. Regierungen, Unternehmen und die Öffentlichkeit kommen auf die europäische Cybersicherheitsbranche zu mit Fragen darüber, wie sich die Sicherheitsbedürfnisse sowohl effektiv als auch praktikabel realisieren lassen. CANVAS wird uns helfen, diesen Menschen Antworten zu liefern.“

F-Secure wird der Gruppe helfen, Expertenmeinungen aus der Branche einzuholen und Ergebnisse aus dem Konsortium mit anderen Branchenexperten zu teilen. Ebenso wird F-Secure einen internationalen Workshop anführen, um die aktuellen Sicherheitsherausforderungen für Unternehmen zu diskutieren. Dabei geht es auch um die Bereitstellung von Expertise zur Schaffung von Ressourcen (einschließlich eines Ausbildungsplans und eines öffentlichen Online-Kurses für die Masse) im Namen der Cybersicherheitsbranche.

Das Projekt, das für drei Jahre Mittel von der Europäischen Union und vom Schweizerischen Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation erhalten hat, startet inmitten mehrerer neuer Cybersicherheitsinitiativen in Europa, einschließlich des kürzlich angekündigten 1,8-Milliarden-Euro-Vertrags für eine öffentlich-private Partnerschaft der Europäischen Kommission* sowie neuer Gesetze wie die Richtlinie zur Netz- und Informationssicherheit (NIS).

Dr. Markus Christen, Senior Research Fellow an der Universität Zürich und CANVAS-Projektkoordinator, zufolge, wird CANVAS diesen Initiativen zugutekommen. CANVAS wird europaweit dazu beitragen, ein Gleichgewicht zwischen der Cybersicherheit und anderen Werten zu erreichen. „Cybersicherheit wird immer wichtiger, da Menschen und Gesellschaften mehr von digitaler Infrastruktur abhängig sind als je zuvor“, kommentierte Dr. Christen. „Aber zur gleichen Zeit ist es wichtig, dass wir vermeiden, genau das zu zerstören, was wir eigentlich schützen wollen. Werte wie Autonomie, Privatsphäre und Gleichheit müssen beibehalten werden, während wir Systeme und Daten schützen. CANVAS wird mit Menschen, Unternehmen und politischen Entscheidungsträgern zusammenarbeiten, um zu helfen, diese Interessen auszugleichen.“

www.f-secure.de

www.canvas-projekt.eu

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