Betrug mit digitalen Geschenkkarten

Geschenkkarten

Digitale Geschenkkarten und Gutscheine stellen eine unterschätzte Sicherheitslücke dar, wenn es um Betrugsprävention im E-Commerce geht.

Für das Jahr 2022 wird der Wert der weltweiten Gift Card-Branche auf über 440 Milliarden US-Dollar geschätzt. Und trotz der wirtschaftlichen Unsicherheit wird die Branche bis 2028 voraussichtlich auf mehr als 643 Milliarden US-Dollar anwachsen.

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Bei einem derartigen Wachstum ist Betrug vorprogrammiert. Interessant zu beobachten ist, wie sich die Bemühungen der Betrüger in den letzten Jahren verändert haben. Online-Händler sehen sich mit einer enorm heterogenen und anspruchsvollen Bedrohungslandschaft konfrontiert. In diesem Bereich beobachten die Experten für Fraud Prevention von Forter hauptsächlich zwei Angriffsflächen. Einerseits wird versucht, digitale Geschenkkarten zu verwenden um gezielt Online-Shopping-Transaktionen zu manipulieren, anderseits passiert Betrug auch beim Kauf einer solchen Karte.

Händler stehen hier vor einer großen Herausforderung, wenn es um eine effektive Betrugsprävention geht. Die Aufmerksamkeit ist in erster Linie darauf gerichtet, Kriminelle proaktiv davon abzuhalten, diese Betrugsmethoden zu nutzen. Geschenkkarten stellen in diesem Zusammenhang eine zusätzliche und komplexe Dimension in der Cyberabwehr dar. So kann zum Beispiel ein legitimer Kunde in gutem Glauben eine Geschenkkarte kaufen, die mit gestohlenem Geld erworben wurde, und nun versuchen, sie zu benutzen. Der Diebstahl von Geschenkkarten ist nicht mit dem einer anderen Ware zu vergleichen. Er bildet oft den ersten Schritt in einer Kette von Straftaten. Aus diesem Grund kann ein besseres Verständnis dieser initialen Sicherheitslücke, auch bei der Bekämpfung von Betrug in späteren Phasen der Customer Journey helfen.

Hohe Beliebtheit von Geschenkkarten

Eine Zeit lang galten Gutscheine und Geschenkkarten als Möglichkeiten, sich keine großen Gedanken über das eigentliche Geschenk machen zu müssen. Doch diese Sichtweise hat sich in den letzten Jahren deutlich geändert. Heute gelten sie als vorausschauende Alternative, um Menschen ein Geschenk ihrer Wahl zu machen, ohne dass das Geld direkt den Besitzer wechseln muss.

Bei Betrügern sind sie beliebt, weil sie digital, anonym, sofort einsetzbar, leicht weiterzuverkaufen, und vielseitig sind (in Bezug auf die Waren, die gekauft werden können, und die Orte, an denen sie verwendet werden können). Für Händler stellt dies eine große Herausforderung dar. So können Betrüger Geschenkkarten beispielsweise für Geldwäsche, die Verschleierung von weiteren Verbrechen und zur direkten Monetarisierung durch Wiederverkauf, verwenden.

Ein Anstieg des Geschenkkartenbetrugs

Die Corona-Pandemie führte zu einem starken Anstieg des Kaufs und der Nutzung von Geschenkkarten, aber leider konnten sich auch zahlreiche Betrüger in der Flut an regulären Kunden verstecken. So stellte Forter, der Experte für Fraud im E-Commerce, einen deutlichen Anstieg der Betrugsversuche mit Geschenkkarten fest. Zwischen dem vierten Quartal 2020 und dem ersten Quartal 2022 war in jedem Quartal eine Zunahme von fast 50 Prozent zu verzeichnen.

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Schutzmaßnahmen für den Handel mit digitalen Geschenkkarten

Geschenkkarten sind bei den Verbrauchern nach wie vor sehr beliebt, daher ist es für viele Unternehmen sinnvoll, sie in ihr Angebot aufzunehmen. Händler, die sich nicht auf dieses Geschäftsmodell spezialisiert haben, sollten geeignete Maßnahmen zum Schutz des Verkaufs von Geschenkkarten auf ihrer Website ergreifen. Während früher ein Großteil des Bedrohungspotenzials auf den Händlern lastete, für die Geschenkkarten einen bedeutenden Teil ihres Geschäfts ausmachen, steigt in diesem Jahr der Druck auf alle Händler, die sie anbieten. Betrüger werden gefundene Schwachstellen ausnutzen. Online-Händler sind dazu angehalten, umfassende Analysen aller stattfindenden Transaktionen durchzuführen, um sicherzustellen, dass sie ein klares Bild ihrer Verkaufsaktivitäten haben und die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.

Ulrich

Weigel

Forter -

Regional Director EMEA

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