Cyberangriffe im ersten Halbjahr 2025

70 Prozent mehr Ransomware

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Die weltweite Bedrohungslage im Bereich Cybersicherheit bleibt auch 2025 angespannt.

Laut dem aktuellen Cyberthreats Report von Acronis stiegen insbesondere die Fälle von Ransomware und Phishing deutlich an. Der Bericht basiert auf Daten der Acronis Threat Research Unit sowie Telemetrie-Analysen von mehr als einer Million Windows-Endgeräten weltweit.

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Ransomware bleibt das größte Risiko für Unternehmen. Die Zahl der bekannt gewordenen Opfer stieg im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zu den Vorjahren um rund 70 Prozent. Besonders aktiv waren dabei Gruppen wie Cl0p, Akira und Qilin. Auffällig ist, dass neue Akteure verstärkt Künstliche Intelligenz einsetzen, um Angriffe zu automatisieren und ihre Methoden weiterzuentwickeln.

Phishing als wichtigster Einstiegspunkt

Ein Viertel aller registrierten Cyberangriffe ging auf Phishing zurück. Damit bestätigt sich die Rolle dieser Taktik als zentrales Einfallstor für weiterführende Attacken. Zugleich werden die Methoden raffinierter: Laut Acronis kam in knapp jedem vierten Fall KI zum Einsatz – sei es in Form von Deepfakes oder automatisierten Exploits.

Für Managed Service Provider (MSPs) hat sich das Bedrohungsbild deutlich verschoben. Während Angriffe über das Remote Desktop Protocol (RDP) fast vollständig zurückgingen, stieg der Anteil an Phishing-Attacken von 30 auf 52 Prozent. Cyberkriminelle setzen vermehrt auf Social-Engineering-Techniken und weichen zunehmend auf Collaboration-Plattformen aus, um ihre Opfer zu erreichen.

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KI verstärkt Social Engineering

Auch Social-Engineering- und Business-Email-Compromise-Angriffe (BEC) nahmen zu. Ihr Anteil wuchs von 20 Prozent im Jahr 2024 auf 25,6 Prozent im ersten Halbjahr 2025. Acronis-Experten führen dies auf den Einsatz von KI zurück, mit deren Hilfe täuschend echte Identitätsfälschungen und Überzeugungsszenarien erstellt werden können.

Besonders hart traf es die Fertigungsbranche: 15 Prozent aller gemeldeten Ransomware-Vorfälle entfielen auf diesen Sektor. Auch der Einzelhandel sowie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie waren stark betroffen, ebenso Telekommunikations- und Medienunternehmen.

Die Analyse von Acronis zeigt deutlich, dass Cyberkriminelle ihre Methoden anpassen und neue Technologien nutzen, um Angriffe effizienter und schwerer erkennbar zu machen. Während Ransomware weiterhin die größte Gefahr darstellt, verschiebt sich der Einstiegspunkt zunehmend in Richtung Phishing und Social Engineering. Unternehmen aller Branchen – vom MSP über die Industrie bis hin zu Medienhäusern – sind gefordert, ihre Sicherheitsstrategien zu überprüfen und auf eine Kombination aus Erkennung, Abwehr und Wiederherstellung zu setzen.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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