Virenrückblick 2018: Mining-Trojaner im Fokus

Das Jahr 2018 stand ganz im Zeichen der Verbreitung von Mining-Trojanern, die zum Schürfen von Kryptowährungen verwendet wurden. Aber auch neue Schädlinge für Windows und Linux haben die Virenanalysten von Doctor Web entdeckt.

Diese verschlüsselten sensible Daten ihrer Opfer und verlangten für die Dekodierung ein Lösegeld. Auch Android-Nutzer wurden von Cyber-Kriminellen ins Visier genommen. 2018 wurden zahlreiche Spiele im Google Play Store infiziert, die über 4,5 Millionen Downloads vorweisen.

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Cyber-Kriminelle kennen keine Ruhetage und waren das ganze Jahr 2018 aktiv. So spürten Virenanalysten Ende März den Trojaner Trojan.PWS.Stealer.23012 auf, der sich unter YouTube-Nutzern verbreitete und sensible Daten, wie Bankkontodaten entwendete. Wenig später wurde bei Steam, eine Internet-Vertriebsplattform – unter anderem für Computerspiele – der Trojaner Trojan.PWS.Steam.13604 identifiziert. Dieser hatte das Ziel, Kryptowährungen zu schürfen. 

2018 – Von Verschlüsselungstrojanern bis hin zu infiziertem Online-Banking

Letztes Jahr wurde eine Reihe von Verschlüsselungstrojanern entdeckt, zum Beispiel Trojan.Encoder.24384 oder Trojan.Encoder.25129, welche nach dem Neustart des Rechners Dateien auf der Festplatte verschlüsseln und anschließend Lösegeld fordern. Die Entwickler zweier weiterer Schädlinge mit den Namen Trojan.PWS.Steam.13604 und Trojan.PWS.Steam.15278 verkauften ihre Schadprogramme. So mussten Cyber-Kriminelle diese Trojaner nur noch bezahlen und über eine Domain verbreiten.

Im September 2018 wurde der Trojan.PWS.Banker1.28321 ermittelt, welcher sich unter dem Deckmantel von Adobe Reader verbreitete und Kunden von einigen Banken in Brasilien infizierte, indem er Nutzern gefälschte Login-Webseiten unterschob. In einigen Fällen wurden Nutzer aufgefordert, einen Verifizierungscode, der an die jeweiligen Mobiltelefonnummern versendet wurde, einzugeben.

Die TOP-3 Viren im Jahr 2018

Gemäß der Statistik von Doctor Web waren 2018 der auf JavaScript geschriebene Schadcode, Spyware und böswillige Downloader auf PCs der Nutzer am häufigsten zu finden:

  • JS.Inject: Böswillige JavaScript-Szenarien, die den Schadcode in den HTML-Code von Webseiten integrieren.
  • JS.BtcMine: JavaScript-Szenarien, die zum verdeckten Schürfen von Kryptowährungen dienen.
  • Trojan.SpyBot.699: Spyware, die Tastatureingaben abfängt, Befehle von Cyber-Kriminellen ausführt und vertrauliche Daten und Geld von Bankkonten stiehlt.
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Malware für Linux und mobile Geräte

Unter den böswilligen Apps für Linux waren 2018 auch Mining-Trojaner besonders aktiv. Die ersten Angriffe auf Linux-Server wurden Anfang Mai 2018 registriert. Cyber-Kriminelle bauten unter anderem eine Verbindung zum Server auf, suchten mit Hilfe der sogenannten Brute-Force-Methode nach Login und Passwort des Nutzers und deaktivierten nach ihrer erfolgreichen Autorisierung das Tool iptables, welches für die Verwaltung der Firewall verantwortlich ist. Anschließend luden sie einen Mining-Trojaner und seine Konfigurationsdatei auf den Zielrechner herunter. Dort haben Virenanalysten im August den Schädling Linux.BtcMine.82 ausfindig gemacht.

Auch Nutzer von Android-Geräten erlebten im Jahr 2018 Angriffe von zahlreichen böswilligen Apps. Darunter waren unter anderem Banking-Trojaner, die in Russland, der Türkei, Brasilien, Spanien, Deutschland, Frankreich sowie anderen Staaten ausfindig gemacht wurden. Im Frühling 2018 wurde der Trojaner Android.BankBot.344.origin gefunden, welcher sich innerhalb einer Banking-App versteckte und seine Opfer nach Login und Passwort sowie nach Kreditkartennummern abfragte.

Gegen Ende des Jahres wurde Android.Banker.2876 entdeckt, der sich über den Google Play Store sehr stark verbreitete. Cyber-Kriminelle setzten ihn ein, um vertrauliche Daten von Kunden einiger europäischer Banken zu entwenden. Der Schädling fing Kurznachrichten, Telefonnummern und andere persönliche Daten der Opfer ab.

Trends 2019: Smart-Home-Geräte im Visier

Im Jahr 2018 gab es einen Anstieg von Malware, der auch 2019 anhalten wird. Böswillige Szenarien in verschiedenen Sprachen werden sich weiterhin global verbreiten und nicht nur Windows, sondern auch andere Plattformen wie Linux gefährden. Auch neue Mining-Trojaner, die Hardware-Ressourcen infizierter Geräte verdeckt ausnutzen, werden Anwender weiter im Visier haben. Darüber hinaus wird das Interesse der Cyber-Kriminellen am „Internet of Things“ (IoT) weiter steigen: Trojaner für Smart-Home-Geräte gibt es bereits und in naher Zukunft wird deren Anzahl sicherlich wachsen.

Es gibt jeden Grund zur Annahme, dass Virenschreiber 2019 neue Trojaner für Google Android entwickeln und verbreiten werden. Die Lage des vergangenen Jahres zeigt, dass Werbe- und Banking-Trojaner mit großer Wahrscheinlichkeit die mobile Malware dominieren werden.

Den kompletten Report des Jahres 2018 finden Sie hier.

www.drweb-av.de

 

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