Kommentar

Mit vereinten Kräften gegen Voice-Fraud

Auch wenn der Fokus vieler Unternehmen auf der Absicherung neuer potenzieller Angriffsflächen wie für das IoT gerichtet ist, sollte man auch traditionelle Dienste wie Voice im Blick behalten und adäquat gegen neue Bedrohungen schützen. Christian Michaud, Senior Vice President, Product & Business Strategy von Tata Communications, darauf ein, welche Faktoren Service Provider dabei im Blick haben müssen, um ihre Kunden vor Angriffen zu schützen und so Einbußen zu vermeiden.  

Virtuelle Welten ziehen immer wieder Verbrecher und Betrüger an, die zu einem realen Problem für das gesamte Technologie- und Telekommunikationsökosystem werden. Von Dienstanbietern bis hin zum Endkunden, keiner ist immun gegen die Auswirkungen. Zudem verändert sich die Organisierte Kriminalität im Netz ständig und entsprechend müssen Unternehmen innovativ sein und sich nicht auf den Status Quo beschränken, um die Gefahren zu bekämpfen.

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Finanzielle Verluste sind überall dort vorprogrammiert, wo Kriminelle die Infrastruktur der Netze nutzen, um zu betrügen, zu stehlen oder Dienste zu stören. Entsprechend ist die Beziehung zwischen Dienstanbietern und Kunden mehr und mehr von Misstrauen gezeichnet – die Nutzer verlieren ihr Vertrauen in die zur Verfügung stehenden Dienste, Anwendungen und Geräte. Dabei können alle mit dem Internet verbundenen Geräte Ziel der zunehmenden Angriffe werden.

So prognostiziert Gartner, dass bis zum Jahr 2020 mehr als 20 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden sein werden. Umso wichtiger wird es, den Kampf gegen das Verbrechen im Internet aufzunehmen, denn das Internet der Dinge wird zunehmend zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor, der unsere Zukunft bestimmen wird. Daher ist es immens wichtig, dass wir die nach wie vor bestehenden Sicherheitsherausforderungen bereits bestehender Dienste, wie den Voice-Diensten, lösen.

Derzeit gibt es weltweit rund fünf Milliarden Mobilfunkteilnehmer. Genauso wie die kommenden 20 Milliarden Geräte des Internet der Dinge, sind diese Nutzer potenziell den Gefahren des Voice-Fraud ausgesetzt, also Angriffen die sich Sprachdienste zu Nutze machen, um sich etwa mittels PBX-Hacking oder False Answer Supervision unrechtmäßig auf Kosten des Anschlussbesitzers zu bereichern.

Die Mobilfunkanbieter verlieren jedes Jahr mehr als 38,1 Milliarden US-Dollar bedingt durch Voice-Fraud. Gleichzeitig sinken die Margen am Markt, was wiederum zu einer fatalen Situation für die Anbieter führen kann, da sie die durch Voice-Fraud bedingten Verluste nicht mehr ausgleichen können.

Daher sollten sich alle Player genau mit den Problemen auseinandersetzen. Aus Sicht von Tata Communications sollten insbesondere diese drei wichtigen Ansätze betrachtet werden:

1. Ein Plattform-Ansatz:

Dienstanbieter müssen sich mit dem großen Ganzen auseinandersetzen und Lösungen gegen Voice-Fraud direkt in ihre Plattformen integrieren. Die Identifikation und Verminderung von Voice-Fraud darf dabei nicht nachträglich „angetackert“ werden, sondern sollte grundsätzlich voll integrierter Bestandteil der eigenen Dienstleistungsplattform werden. Dazu gehört es auch, diesen Diensten eine absolute Schlüsselrolle im eigenen Portfolio einzuräumen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die eigene Plattform in der Lage ist, Voice-Fraud zu bekämpfen.

2. Kampf in Echtzeit:

Der Kampf gegen Voice-Fraud muss von den Anbietern in Echtzeit aufgenommen werden. In der Vergangenheit mag es oft ausgereicht haben, die Call Data Records (CDR) und die Rechnungen der Vormonate zu prüfen. Heute reicht dieser langsame Ansatz längst nicht mehr aus: Machine-Learning und KI optimieren das Netzwerk aus den historischen Daten der Anbieter und stoppen den Betrug noch während er läuft. Die KI kann Entscheidungen schneller treffen, und so den Schaden der durch Betrug entsteht drastisch senken. Gleichzeitig passt sich die Lösung selbst an eine sich ändernde Bedrohungslandschaft an. Gemeinsam bieten KI und Machine-Learning eine agile Grundlage für den Kampf gegen Voice-Fraud und das Verbrechen im Netz.

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3. Eine gemeinsame Front:

Voice-Fraud bedroht unser gesamtes Ökosystem. Es ist nur logisch, diesen Kampf nicht isoliert zu führen, sondern als koordinierte Einheit. Jeder wird profitieren, wenn wir zusammenarbeiten – und kein Netzanbieter kann den Kampf gegen die ständig wechselnden Bedrohungen allein stemmen. Die Lösung ist einfach: Die Anbieter müssen starke Partnerschaften bilden, die gemeinsam gegen den Voice-Fraud kämpfen wollen und sich in Branchenforen wie dem i3forum engagieren. Je mehr wir in diesen Foren über Voice-Fraud lernen, desto näher kommen wir einer Lösung für die Probleme Betrug und Cyberkriminalität.

Es ist eher unwahrscheinlich, dass Voice-Fraud komplett bekämpft werden kann. Dennoch lassen sich die Auswirkungen auf Unternehmen, Kunden und Nutzer deutlich einschränken. Nur über gemeinsames Handeln und der Umsetzung der aufgezeigten Strategien lässt sich das Vertrauen in das Ökosystem verbessern und dadurch kann ein gesunder, nachhaltiger und sicherer Voice-Markt entstehen.

Christian Michaud, Senior Vice President, Product & Business Strategy at Tata Communications

www.tatacommunications.com
 

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