Ransomware findet neuen Infektionsweg

Dass durch das unbedachte Klicken auf Links oder Dateien in E-Mails und im Internet Gefahr droht, hat sich mittlerweile bei den meisten Internetnutzern herumgesprochen. Wer also ein E-Mail mit dem Inhalt „Schau dir mal dieses witzige Video an: “http://www. schaedlinghierherunterladen.de/ exe“ bekommt, wird im Normalfall nicht darauf hereinfallen.

Zum einen ist der Link unbekannt, zum anderen fehlt vorne ein https, das auf eine verschlüsselte Datenübertragung hindeuten würde und zu guter Letzt weist das .exe nach der URL auf eine ausführbare Datei hin. Internetnutzer haben angesichts der vielen Meldungen über Schadsoftware in den letzten Jahren durchaus dazugelernt und sind dadurch immer schwerer von Hackern hinters Licht zu führen.

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Doch auch die Kriminellen schlafen nicht und haben sich einen neuen Trick ausgedacht, wie Sicherheitsforscher von Barracuda Networks herausfanden. Mit ihrer neuen Masche wird kein normaler http-Link auf eine Webseite verschickt, sondern ein Link mit einer Datei. Die hat eine unbekannte Endung und beginnt mit file://. Auf den ersten Blick ist das für den unbedarften Empfänger – und auch für die meisten Antivirenprogramme – nicht als externer Link erkennbar, denn file:// wird nicht mit einem Browser, sondern mit Samba verknüpft. Es handelt dabei um ein Netzwerkprotokoll, das den Dateitransfer zwischen Windows-Rechnern und UNIX-Systemen erlaubt. Klickt man auf den Link, führt das Systemprogramm Windows Script Host die im Link enthaltene Datei aus, ohne dass zusätzlich ein Browserfenster geöffnet wird. Anschließend lädt diese Datei den bereits bekannten Trojaner Quant Loader herunter und kümmert sich um dessen Installation. Quant Loader wiederum kann dann weitere Schadsoftware auf den Computer schmuggeln und so gewaltige Schäden anrichten. Schon die Ransomware Locky wurde mittels Quant Loader verbreitet.

Um sich vor solchen Bedrohungen zu schützen, ist es umso wichtiger, mit den Kriminellen Schritt zu halten. Im Klartext heißt das: Aufklärung über Cyberrisiken sollte keine einmalige Sache sein, sondern kontinuierlich gefördert und gefordert werden. Gerade dann, wenn neue Verbreitungswege bekannt werden, empfiehlt es sich, diese Informationen weiterzugeben. Unternehmen sollten zusätzlich die technische Absicherung auf dem neuesten Stand halten. Nur so kann man kriminellen Hackern das Leben so schwer wie möglich machen und ihre Erfolgsquote weiter senken.

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