Komplexität als Risiko – nicht als Stärke

Unternehmen setzen auf Multi-Vendor-Security – trotz Mehraufwand

Cybersecurity

Immer mehr Unternehmen in Deutschland erkennen die Herausforderungen, die mit einem fragmentierten Sicherheitsansatz einhergehen.

Dennoch setzen zwei Drittel weiterhin auf eine Multi-Vendor-Strategie – trotz erkennbarer Nachteile.

Anzeige

Die Realität in deutschen IT-Abteilungen

Laut einer aktuellen Umfrage von Kaspersky unter IT-Entscheider:innen verfolgen 66 Prozent der Unternehmen einen Ansatz mit mehreren Anbietern im Bereich Cybersicherheit. Die Gründe dafür reichen von Risikostreuung bis hin zu unterschiedlichen spezialisierten Lösungen für verschiedene Bedrohungsszenarien.

Doch dieser Weg bringt auch Schwierigkeiten mit sich: Operative Abläufe werden komplexer, Ressourcen stärker beansprucht und Schnittstellenprobleme erschweren die Übersicht über die eigene Sicherheitslage. In der Konsequenz kann es zu ineffizientem Management, übersehbaren Schwachstellen und verzögerten Reaktionszeiten kommen.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Wunsch nach einem vereinheitlichten Sicherheitsansatz eher Theorie als gelebte Praxis. Nur 34 Prozent der Unternehmen haben bereits auf einen einzigen Anbieter umgestellt. Dabei sehen 46 Prozent der Befragten durchaus das Potenzial eines integrierten Portfolios, das alle Anforderungen aus einer Hand abdeckt.

Anzeige

Der zögerliche Wandel deutet auf eine gewisse Skepsis hin – insbesondere vor zu großer Abhängigkeit und dem Risiko eines sogenannten „Vendor-Lock-ins“.

Komplexität als Risiko – nicht als Stärke

Ilya Markelov von Kaspersky weist darauf hin, dass viele Unternehmen nicht bewusst auf einen Multi-Vendor-Ansatz setzen, sondern sich dieser Struktur eher aus Gewohnheit oder kurzfristigen Entscheidungen heraus ergibt. Die Folge sei oft eine übermäßige Komplexität, die das Sicherheitsniveau paradoxerweise senken kann. Denn je mehr Systeme, Schnittstellen und Tools verwaltet werden müssen, desto größer wird das Risiko von Lücken und ineffizienten Prozessen.

Ein klarer Trend zeichnet sich dennoch ab: Die Bereitschaft, Cybersicherheit strategischer und konsolidierter anzugehen, wächst. Integrierte Plattformen mit zentralem Management, automatisierten Reaktionen und einheitlicher Bedrohungserkennung bieten langfristig Vorteile – vorausgesetzt, sie werden bewusst implementiert und nicht nur als technischer Wechsel verstanden.

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.

Vier Handlungsempfehlungen für Unternehmen

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass ein Umdenken stattfindet – und zugleich Orientierung nötig ist. Folgende Punkte gelten als zentrale Ansatzpunkte für Unternehmen, die ihre Sicherheitsarchitektur konsolidieren möchten:

  1. Weg vom Flickenteppich
    Die Reduktion auf möglichst wenige, dafür umfassend integrierte Sicherheitslösungen hilft, operative Komplexität und Kosten zu senken.
  2. Daten sinnvoll verknüpfen
    Moderne Plattformen mit automatisierter Bedrohungserkennung und Reaktionsfähigkeit verbessern die Effizienz und Sicherheit – idealerweise durch KI-gestützte Analysemodelle.
  3. Zentralisierung schafft Übersicht
    Einheitliche Managementoberflächen und klar strukturierte Prozesse erleichtern die Koordination im Ernstfall und vermeiden Reibungsverluste.
  4. Langfristig planen – Risiken mitdenken
    Eine nachhaltige Sicherheitsstrategie sollte auch die Risiken von Abhängigkeiten bedenken. Transparenz, Skalierbarkeit und eine offene Architektur helfen, flexibel zu bleiben.

Die Cybersicherheit vieler Unternehmen steckt im Spagat zwischen Kontrolle und Komplexität. Der Schritt hin zu integrierten Plattformen bietet großes Potenzial – wenn er als Teil einer durchdachten Gesamtstrategie verstanden wird. Die Zahlen zeigen: Es ist Zeit für mehr Mut zur Vereinheitlichung.

(pd/Kaspersky)

Anzeige

Artikel zu diesem Thema

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.