So berechnen IT-Freelancer den optimalen Stundensatz

Wer gut arbeitet, möchte dementsprechend dafür bezahlt werden, das gilt sowohl für feste Mitarbeiter als auch für Freelancer. Im Gegensatz zu Angestellten, die ein Festgehalt bekommen, legen freie Experten ihr Honorar selbst fest.

Die Berechnung ist mit vielen Fragen und Faktoren verbunden: Wie komme ich über die Runden, was ist ein angemessener Preis für meinen Kunden und wie verkaufe ich mich dabei gleichzeitig nicht unter Wert? Thomas Maas, CEO von freelancermap, zeigt, warum es hierfür entscheidend ist, eine genaue Planung und Kalkulation aufzustellen.

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Alle Kosten im Blick behalten

Wer seinen optimalen Stundensatz ermitteln will, sollte zuerst einen jährlichen Zeitplan erstellen und seine Ausgaben aufschlüsseln. Das ist nur die Ausgangsbasis, denn der Stundensatz soll am Ende nicht nur die Kosten decken, sondern selbstverständlich auch einen Gewinn erzielen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, immer einen finanziellen und zeitlichen Puffer mit einzuberechnen, beispielsweise für Einkommensschwankungen aufgrund von Projektflauten.

Der Zeitplan

Das Leben als Freelancer bringt bekanntlich auch unbezahlte Urlaubstage mit sich, deshalb ist es umso wichtiger, diese im Vorhinein fest einzuplanen und nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Auch mit Krankheitstagen sollte gerechnet werden. Um immer auf dem neuesten Stand zu sein, sind Weiterbildungen essenziell für jeden Freiberufler, denn die Konkurrenz schläft nicht. So bleiben circa 45 Prozent des Monats für die tatsächliche Arbeitszeit übrig. Der durchschnittliche Jahreszeitplan könnte wie folgt aussehen:

  • 104 Tage Wochenende
  • 13 Feiertage
  • 25 Tage Urlaub
  • 12 Krankheitstage
  • 24 Tage Weiterbildung
  • 24 Tage Projektakquise
  • 163 Arbeitstage
  • und damit 14 Arbeitstage pro Monat
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Die Ausgaben

Für die Bestimmung des Stundensatzes muss man sich einen genauen Überblick verschaffen, welche Kosten und Ausgaben gedeckt werden müssen. Die Ausgaben von Freelancern umfassen sowohl private als auch berufsbezogene Bereiche und fallen bei jeder Person unterschiedlich aus. Hinzu kommen die Versicherungen, die nicht nur die Pflichtversicherungen, sondern auch die zu empfehlenden Zusatzversicherungen umfassen. Es empfiehlt sich, das Ganze wie folgt aufzuschlüsseln:

  • Berufliche Ausgaben (Mieten für Büroräume, Arbeitsmaterialien, Internet und Telefon, etc.)
  • Private Ausgaben (Kleidung, Lebensmittel, Dinge für den täglichen Bedarf, etc.)
  • Krankenversicherung (Pflicht)
  • Pflegeversicherung (Pflicht)
  • Rentenversicherung
  • Arbeitslosenversicherung
  • Unfallversicherung

Die Faktoren

Es gibt diverse Faktoren, die Einfluss auf den Stundensatz nehmen: die Branche, die Position, das eigene Fachgebiet, das Alter und die Berufserfahrung. So zeigen die Daten des Freelancer-Kompass beispielsweise, dass bei den Branchen die Luft/Raumfahrt Spitzenreiter ist und Freelancer hier durchschnittlich 106 Euro pro Stunde verdienen. Während Beratung mit 111 Euro Stundensatz das am besten verdienende Fachgebiet bildet, belegen bei den Positionen die Manager mit 106 Euro den ersten Platz. Und wer mehr als 19 Jahre Berufserfahrung aufweist, kann im Durchschnitt einen Stundensatz von 100 Euro verlangen. Anhand dieser Daten und Kategorien kann der optimale Stundensatz ermittelt werden.

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Der optimale Stundensatz sollte den eigenen Fähigkeiten entsprechen, dabei alle anfallenden Kosten decken und darüber hinaus vor allem Gewinn erzielen. Eine genaue Kalkulation, eine Übersicht über alle relevanten Faktoren und umfangreiche Kenntnisse über die aktuellen Stundensätze auf dem Markt sind gute Mittel, um in der nächsten Verhandlung für seinen optimalen Stundensatz zu argumentieren.

Weitere Informationen:

Wer es sich einfach machen will, nutzt ein Tool, um den optimalen Stundensatz zu berechnen.

Thomas

Maas

freelancermap -

CEO

Bevor Thomas Maas 2011 als Projektleiter bei freelancermap einstieg, war er bei Immowelt unter anderem im Produktmanagement tätig. Sein beruflicher Werdegang begann mit einer Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Dort stellte er fest, dass er nicht nur Spaß am Verkaufen hatte, sondern vor allem daran mit Menschen zu reden
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