Nachhaltiges Wachstum: Erfolgsstrategien für die Zukunft

Große Tech-Unternehmen haben in letzter Zeit durch Massenentlassungen für Schlagzeilen gesorgt. Dass sie so viele Stellen streichen müssen, liegt vor allem daran, dass diese Unternehmen während der Pandemie zu viele neue Mitarbeitende eingestellt haben.

Die kurzsichtige Planung während der starken Wachstumsphase (Hypergrowth) führt jetzt zu harten Personalentscheidungen, da die Unternehmen einlenken und Kosten senken müssen. Um einer so drastischen Kursänderung vorzubeugen, gilt es, auch in Hochphasen eine verantwortungsbewusste Personalplanung zu verfolgen, für wirtschaftlichen Gegenwind zu planen und immer damit zu rechnen, dass Phasen des Aufschwungs auch schnell wieder vorbei sein können.

Anzeige

Die 3Ps: Planung, Prognose und Profit

Der Grundstein für nachhaltiges unternehmerisches Handeln ist die Planung. Unternehmen müssen wissen, welchen Ertrag sie von jeder einzelnen Investition erwarten. Dafür sollten sie Key Performance Indicators (KPIs) aufstellen, an denen sie ihren Erfolg messen und die sie gegebenenfalls vierteljährlich anpassen können.

Die Planung der Unternehmen sollte wirklich alles abdecken – von den Neueinstellungen über das Inventar bis hin zu Events. Diese detaillierten Pläne ermöglichen es den Unternehmen, ihre Ausgaben genau zu überprüfen und gegebenenfalls zu reduzieren, wenn die Ergebnisse nicht ihren Erwartungen entsprechen. Dabei ist es entscheidend, schnell handeln zu können und realistische Prognosen zu treffen. Es kommt häufig vor, dass Unternehmen zu viel Zeit verlieren, indem sie hoffen, dass sich die Dinge doch noch zum Guten wenden.

Wie die Beispiele der großen Tech-Unternehmen verdeutlichen, ist die Personalplanung besonders wichtig. Der Plan sollte den Zeitpunkt für Neueinstellungen und die Anzahl der neuen Stellen festlegen. Dabei sollten Unternehmen jedoch nicht zu weit vorausplanen, um Stellenstreichungen zu vermeiden, wenn sie ihre wirtschaftlichen Kennzahlen nicht erreichen. Ähnliches gilt für das Inventar und die Lagerbestände, da sich die Lieferketten ständig ändern können und Unternehmen ihre Ausgaben und Vorlaufzeiten entsprechend im Blick behalten und gegebenenfalls anpassen müssen. Das Motto „Cash is King“ trifft hier vor allem aufgrund der aktuellen Zinslage zu.

Bei all der Planung darf der Spaß nicht zu kurz kommen, doch auch hier sollten Unternehmen immer verantwortungsbewusst bleiben: Kleine Firmen-Events, die nicht viel kosten, können das Miteinander und die Kultur sehr effektiv stärken, es muss nicht immer die teure Luxusvariante sein.

Mit einer gewissenhaften Planung können Unternehmen rentabel wachsen. Das erfordert ein Gleichgewicht zwischen Profitabilität und Wachstum. Langsames Wachstum kann rentabler sein als schnelles Wachstum. Unternehmen sollten jedoch nie den profitablen Bereich verlassen, denn wenn die Profitabilität einmal weg ist, ist es schwer, sie wieder zu erreichen.

40 ist die magische Zahl

Die 40er-Regel besagt, dass das prozentuale Umsatzwachstum und die Gewinnmarge eines Unternehmens zusammen mindestens 40 Prozent betragen sollten. Ein Umsatzwachstum von 20 Prozent und eine Gewinnmarge von 25 Prozent ergeben zusammen einen Wert von 45 und würden die 40er-Regel erfüllen. Alles, was darunter liegt, birgt das Risiko von Liquiditäts- oder Cashflow-Problemen.

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.

Die Unternehmenskultur stärken

Wenn Fusionen und Akquisitionen (M&A) zur Wachstumsstrategie eines Unternehmens gehören, ist es unbedingt erforderlich, dass die Unternehmenskulturen zueinander passen. Nach einem Zusammenschluss oder einem Unternehmenskauf müssen nicht nur die übernommenen Technologien zur Leistung und zum Wachstum des Unternehmens beitragen. Auch die Integration der neuen Teams in die bestehenden Infrastrukturen muss reibungslos gelingen. Die Mitarbeitenden eines übernommenen Unternehmens oder eines Fusionspartners werden in ihrer neuen Umgebung in der Regel zu einem integralen Bestandteil des Ökosystems und des Führungsteams. Deshalb ist es wichtig, dass sie den gleichen Kommunikationsstil, die gleiche Arbeitsweise, die gleiche Erfolgskontrolle und – noch wichtiger – die gleichen Werte haben.

Arbeiten die Mitarbeitenden im Büro oder im Homeoffice? Wie gestaltet sich die Work-Life-Balance? Stehen Kunden- und Mitarbeiterorientierung im Vordergrund? Welche Rolle spielen Entwicklung und Innovationen für ihre Arbeit und ihre Motivation? Diese und ähnliche Fragen müssen sich Unternehmen stellen, um sicherzugehen, dass ein Fusionspartner oder eine mögliche Akquisition zur bestehenden Unternehmenskultur passt.

Was gilt es sonst noch zu beachten?

Zusätzlich zu diesen grundlegenden Elementen für den optimalen Umgang mit einer Hyperwachstumsphase gibt es auch kleinere, aber ebenfalls wichtige Faktoren, die Unternehmen eine möglichst reibungslose Skalierung ermöglichen:

  • Das „Warum“ verstehen: Unternehmen müssen genau wissen, welchen Mehrwert ihre Produkte oder Services bieten und weshalb die Kunden sie kaufen.
  • Standardisieren: Strukturen und Abläufe, die Unternehmen in der gesamten Organisation anwenden können, ermöglichen die Standardisierung von Arbeitsprozessen. Das ist besonders hilfreich, wenn ein Unternehmen in mehreren Ländern und Regionen tätig ist.
  • Kommunizieren: Um Silos innerhalb des Unternehmens zu vermeiden, sollten Unternehmen ihre Mitarbeitenden immer auf dem Laufenden halten. Dabei können wöchentliche Meetings mit den direkten Teams helfen, die monatlich auf organisationsübergreifende Teams und vierteljährlich auf unternehmensweite Ansprachen der Führung ausgeweitet werden.

Das Wachstum von Unternehmen ist immer spannend und aufregend, aber damit es nachhaltig ist, muss es strategisch und verantwortungsvoll geplant sein. Ein strategischer Plan treibt die Roadmaps für Produkte voran und hilft dabei, Investitionsentscheidungen zu treffen, KPIs zu messen und die Verantwortlichkeiten sicherzustellen. Unternehmen müssen von der Ergebnismessung bis zum Personalbedarf alles berücksichtigen und eine langfristige Strategie haben, die auch unerwartete Ereignisse wie eine Pandemie oder eine Konjunkturflaute berücksichtigt.

Kathy

Wagner

Kaseya -

CFO

Kathy Wagner ist Chief Financial Officer von Kaseya und verantwortet unter anderem die Bereiche Finanzen, Rechnungswesen, Personalwesen und M&A für alle Kaseya-Unternehmen.
Anzeige

Artikel zu diesem Thema

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.