Vom Invest zum Hebel

Alle für einen – Der Vorteil Plattform-orientierter SAP-Architekturen

SAP

Insbesondere die deutsche Energiewirtschaft stellt hohe Anforderungen an die eingesetzten IT-Lösungen – sowohl technisch als auch organisatorisch: Regulatorik, Kostendruck und neue Geschäftsmodelle verlangen nach flexiblen und zugleich vielschichtigen Lösungen.

Die entscheidende Frage lautet daher: Wie gelingt es, Systemlandschaften so aufzusetzen, dass sie nicht nur technisch laufen, sondern die Investition zudem rentabel machen? Eine Antwort bietet das ganzheitliche Plattformkonzept TAP.

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Wie überall gilt auch in der Energiewirtschaft die Erwartung, schneller, wirtschaftlicher und nachhaltiger zu sein. Die Anforderungen an die Energieversorgungsunternehmen und ihre IT-Lösungen gehen allerdings noch weiter. Gerade der deutsche Energiemarkt ist nämlich für seine Komplexität aus regulatorischen Anforderungen sowie unterschiedlichen Geschäftsmodellen und Marktrollen bekannt. Zusätzlich schafft die gesellschaftspolitische Verantwortung zur Gestaltung der Energiewende weitere Komplexität und Kostendruck.

Einige Anbieter haben es sich zur Mission gemacht, in dieser komplexen Welt einfache und effektive Lösungen bereitzustellen. Neben beispielsweise lima von rhenag oder Schleupen.CS der Schleupen SE bietet auch SAP eine Lösung: S/4HANA Utilities. Die Technologie löst sein Vorgängersystem SAP IS/U 3 spätestens Ende 2027 ab. Der Charme aber auch das Problem von SAP-Lösungen in der Vergangenheit waren allerdings die vielen Freiheitsgrade in der Abbildung von Prozessen und Organisationen, die aus der Standard-Software doch wieder individuelle Systeme gemacht haben. Dies zwingt Energieversorgungsunternehmen regelmäßig dazu, ihre Systeme aufwendig an gesetzlich regulatorische Vorgaben anzupassen.

TAP geht hier einen Schritt weiter. Die Prozessplattform ist der Ansatz ein S/4HANA Utilities im Auftrag von 29 Energieversorgungsunternehmen so umzusetzen, dass der Betrieb und die Weiterentwicklung standardisiert und damit industriell skalierbar erfolgen kann. Der wesentliche Unterschied zu anderen Plattformen ist dabei, dass TAP eben jene energiewirtschaftliche Expertise seiner 29 Partnerunternehmen mit der globalen Skalierbarkeit, den standardisierten Methoden und den tiefen Technologiepartnerschaften eines Generalunternehmers zu einer flexiblen Prozessplattform verbindet, die die Business-Ziele der Partner unterstützt.

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Basis einer Plattform – Gleich und gleich gesinnt sich gern

Im Herbst 2024 wurde TAP mit dem SAP-Kern erfolgreich neu aufgestellt und ist seitdem zu rund einem Drittel entwickelt. Der Abrechnungskern mit S/4HANA Utilities allein macht allerdings noch keine Plattform aus. Der Gedanke der Plattform zeichnet sich gerade durch die Verbindung verschiedener Komponenten und somit die Entlastung der Kunden durch einfache Ende-zu-Ende-Prozesse aus.

S/4HANA Utilities als Basis gestaltet sich dafür von Haus aus äußerst flexibel. Es ist ohne Weiteres durch zusätzliche, für die Energiewirtschaft unverzichtbare Komponenten erweiterbar. Zum einen durch Lösungen von Drittanbietern. Zum anderen und vor allem aber auch für eigene Lösungen oder Module wie LeanIX beziehungsweise Signavio für Prozessmodellierung und Data Mining sowie SAP Data Sphere für das Reporting. 

Verändert sich beispielsweise im Lebenszyklus der Plattform eine Komponente oder kommt ein neues Architekturmodul hinzu, dann zahlt sich die tiefe Integration der SAP-Komponenten LeanIX, Signavio und EnableNow voll aus. In LeanIX sind die Komponenten hinterlegt und über Signavio mit den Prozessen verbunden. Bei Änderung einer Plattformkomponente können die davon betroffenen Prozesse sofort identifiziert und angepasst werden. Aufgrund der Verbindung mit EnableNow wiederum werden die Stellen ebenso einfach und präzise erkannt, an denen die Dokumentation und Trainingsmaterialien angepasst werden müssen.

Starke Governance – Das Große und das Ganze

Projekt dieser Größenordnung, weil sie beispielsweise über unterschiedliche Marktrollen und Module abgebildet werden, müssen ihre Governance stärker aufbauen, um das verbindliche Zielbild zu erreichen. Sie müssen in der Lage sein, die geschäftlichen Ziele des Gesamtvorhabens zu sichern sowie ein komplexes IT-Vorhaben und die zugehörige Business Transformation zusammenzubringen und strukturiert zu führen.

Eine besondere Rolle spielt dann die Frage, wie Verantwortlichkeiten verteilt und gesteuert werden. Ein erprobter Weg ist es, ein Sprachrohr für die gemeinsame Steuerung aufzubauen. Im Auftrag der sowie in Gemeinschaft mit den Kunden bündelt es die Governance, Rollendefinition und Steuerungsmechanismen. Diese Einheit muss nicht nur Vorgaben machen, sondern auch Standards, einheitliche Governance-Prozesse und eine aktive Begleitung von Projekt und Kunden sicherstellen. Dies ist insbesondere im TAP-Umfeld ein wesentlicher Erfolgsfaktor, da IT- und Fachbereiche von 29 Partnerunternehmen partizipieren und profitieren.

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Vom Invest zum Hebel

Moderne SAP-Plattformen können Vertriebsprozesse beschleunigen, Netzservices digitalisieren und Servicekennzahlen verbessern. Voraussetzung: Die Projektziele werden von Anfang an betriebswirtschaftlich gedacht – nicht nur IT-seitig. Wenn sich Fachbereiche einbringen, Use Cases definiert und der Nutzen konkret beschrieben werden, entsteht ein Impact, der über das technische Projekt hinaus wirkt.

Insbesondere SAP-Projekte, die für ihre hohe fachliche und technische Komplexität bekannt sind, sollten nicht nur an der technischen Umsetzung gemessen werden. Der eigentliche Mehrwert liegt im operativen Effekt. Denn: Solche enormen Umstellungen, wie beispielsweise die von SAP IS/U 3 auf S/4HANA Utilities, sind sehr mühsam und fühlen sich für die Mitarbeitenden wie eine Operation am offenen Herzen an. Nachvollziehbarerweise fehlt die Einsicht, dass solche Projekte einen echten betriebswirtschaftlichen Mehrwert schaffen können.

Daher muss zu Start des Projekts klar sein, welche Effekte das Projekt erreichen soll, beispielsweise indem Prozesse verschlankt und Datenflüsse vereinheitlicht werden. Mitarbeitende profitieren davon, wenn Schnittstellenprobleme minimiert und Freiräume für Vertrieb, Service und Netz geschaffen werden. Prozesse werden nicht nur digitalisiert, sondern vereinfacht.

Ein Beispiel aus der Praxis: Wenn Netzprozesse sicher laufen, profitiert der Service. Wenn der Vertrieb auf aktuelle Daten zugreifen kann, wird Time-to-Market kürzer. So wird aus IT-Invest ein operativer Hebel. Darüber hinaus können Plattform-Projekte noch weitere wichtige Hebel erschließen, wie zum Beispiel die gesetzliche Konformität und die Umsetzung der Regulatorik an zentraler Stelle mit minimalem Aufwand für jeden individuellen Kunden.

Fazit

Durch ganzheitliche Plattformkonzepte gelingt es, Systemlandschaften so aufzusetzen, dass sie nicht nur technisch laufen, sondern die Investition auch rentabel machen. Hierzu ist es ein deutlicher Vorteil, wenn alle Module aus dem Produktkatalog eines Anbieters stammen – im Fallbeispiel TAP von SAP. Dennoch können auch solche Projekte an mangelnder Integration zwischen den beteiligten Partnern und fehlender fachlicher Übersetzung scheitern. Wenn für jedes Modul ein anderer Implementierungspartner zuständig ist, entstehen systemische Brüche, Verantwortungslücken und hoher Koordinationsaufwand. Bei einer hohen einheitlichen Abdeckung vereinfacht sich indes die Projektsteuerung erheblich.

Aber: Auch ein Abrechnungskern mit S/4HANA Utilities allein macht noch keine Plattform. So gilt: Selbst bei einem reinen SAP-Projekt wird eine Plattform nicht automatisch zum Selbstläufer. Das Zusammenspiel von Architektur, Organisation und Methodik auf Grundlage einer SAP-basierten Partnerlösung zeigt, wie typische Projektprobleme, nämlich fehlende Integration, operative Reibungsverluste oder begrenzter Business-Nutzen, durch einen durchdachten, einheitlichen Projektaufbau gelöst werden können.

Ein ordentlich aufgesetztes Projekt schafft daher nicht nur ein neues System – sondern bessere Reaktionszeiten, höhere Kundenzufriedenheit und neue geschäftliche Möglichkeiten. IT-Großprojekte wie TAP zeigen nicht nur, wie SAP-Technologie eingeführt, sondern transformativ genutzt werden kann. Durch eine kluge Kombination aus zentraler Steuerung, gemeinsamen Lernen und konsequenter Umsetzung entsteht ein Ökosystem, das mehr ist als die Summe seiner Teile.

KRause

Bernd

Krause

Delivery und Methoden Lead

TAP Steuerungsgesellschaft

Bernd Krause ist Delivery und Methoden Lead der TAP Steuerungsgesellschaft.

Patrick

Frontzek

Geschäftsführer

TAP Steuerungsgesellschaft

Patrick Frontzek ist einer der beiden Geschäftsführer der TAP Steuerungsgesellschaft. 
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