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Tech-Prognosen 2022

Ein weiteres Jahr geprägt von der Corona-Pandemie geht zu Ende, und alle hoffen auf ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr. In letzterer Hinsicht haben sich die Experten von SolarWinds über die Zukunft der Tech-Branche Gedanken gemacht und stellen die folgenden Prognosen auf, die Technikexpertinnen und -experten 2022 auf ihrer Agenda haben sollten, um erfolgreich durchzustarten. 

1. Services mit künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen auf dem Vormarsch

Durch die Unmengen an verfügbaren Daten ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) für viele Unternehmen zu einer Frage der Wettbewerbsfähigkeit geworden. Doch die benötigten Mitarbeiter und Ressourcen für die Erstellung interner Lösungen sind weiterhin zu teuer. Letztendlich sind Computer schneller als Menschen oder sogar als eine Gruppe von Menschen, daher können Unternehmen mit der Umstellung auf KI/ML Kosten einsparen. Der Kauf bzw. das Abonnement von KI-Services und deren Integration sind zwar nicht günstig, arbeiten aber effizienter als ein Team von 20 Datenanalysten. Ab 2022 werden KI und ML in den IT-Umgebungen von Unternehmen durch die Einführung serienmäßig produzierter KI-/ML-Services immer stärker vertreten sein.

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Unternehmen, die ihre Sicherheitshaltung angesichts der extrem dynamischen Bedrohungslandschaft verbessern möchten, werden beispielsweise Sicherheitstools mit KI-/ML-Funktionen einsetzen. Parallel dazu werden Angebote von Cloud-Dienstanbietern wie Amazon SageMaker oder Google TensorFlow auch immer stärker angewandt, da sie die Barriere für die Einführung und Implementierung für Technologieexperten herabsetzen. Viele Unternehmen werden außerdem eigene KI-Algorithmen erstellen und durch Lizenzierung, Datenstrom-Aufnahmen oder sogar durch Vermieten der Algorithmen an andere Unternehmen monetarisieren.

Von Sascha Giese, Head Geek

2. Auffrischung der Themen Cloud-Investitionen und Best Practices in 2022

Durch die Pandemie sahen sich viele Unternehmen gezwungen, die digitale Transformation zu beschleunigen und mehr in Cloud Computing zu investieren. Jedes Unternehmen hat jedoch individuelle Anforderungen und Geschäftsziele, und viele Unternehmen mussten lernen, dass die Cloud keine Einzel- und Komplettlösung für ihren Geschäftserfolg ist. Studien zufolge haben Unternehmen im Jahr 2020 insgesamt 17,6 Milliarden US-Dollar für ungenutzte Cloud-Ressourcen sowie unnötige Cloud-Ausgaben verschwendet. Im Jahr 2022 werden viele Unternehmen die Auswirkungen ihrer Cloud-Investitionen analysieren und sich mit Best Practices für den Umgang mit der Cloud befassen. Wir erwarten, dass viele Unternehmen dem Trend folgen, und ein Team für die Verwaltung der Cloud-Kosten zusammenstellen werden. Dabei kann es sich um Einzelpersonen aus den IT-/Cloud- oder DevOps-Teams handeln, oder in Einzelfällen auch um ein dediziertes Team speziell für diesen Zweck. Der Zeitpunkt, an dem dieses Team oder diese Person eingesetzt wird, hängt von der Geschwindigkeit der Cloud-Initiativen, den Architekturen und dem Gesamtbudget für das Projekt ab.

Von Thomas LaRock, Head Geek

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3. Tools, Technologien und Prozesse werden von IT-Experten neu bewertet und an dynamische Hybrid-Arbeitsumgebungen angepasst

Während sich Unternehmen weiterhin an die neue Normalität anpassen, müssen IT-Experten Hybrid-Arbeitsplätze mit neuen Tools und Technologien ausstatten und unterstützen. Um mit den rasanten Veränderungen Schritt zu halten, müssen sie außerdem die vorhandenen Tools und Prozesse ständig neu bewerten. IT-Experten sollten sich gelegentlich fragen, welche Ziele sie verfolgen, wenn sie Prozesse überarbeiten oder neue Tools implementieren. Geht es darum, die Sichtbarkeit zu verbessern oder Silos zu eliminieren? Wollen sie die Kommunikation verbessern, Leistungsengpässe reduzieren oder das Benutzererlebnis optimieren? Bei der Einführung von Neuerungen sollten stets die ganzheitlichen Auswirkungen für die IT-Abteilung, die diese Änderungen implementieren wird, und für die Endbenutzer betrachtet werden. Wir sollten uns bei der Bewertung neuer Tools oder Geschäftsprozesse darauf konzentrieren, wie das Unternehmen davon profitieren wird.

Von Liz Beavers, Head Geek

4. Besserer Schutz für Unternehmen im Jahr 2022 durch die Normalisierung von Risiko-Aversion

Cyberverbrechen sind mit der Unmenge an Ransomware-Angriffen und Datenpannen der letzten Monate immer stärker auf dem Vormarsch. Im 2021 SolarWinds IT Trends Report kann man nachlesen, dass Unternehmen im vergangenen Jahr einem mittleren IT-Risiko ausgesetzt waren. Die Teilnehmer hatten zwar den Eindruck, ihre vorhandenen Richtlinien und Prozeduren für Risikominderung und -Verwaltung seien hinreichend, aber Unternehmen und IT-Experten sollten sich unbedingt darüber im Klaren sein, dass auch „mittelschwere“ Risiken nicht akzeptabel sind. Wir erwarten für das Jahr 2022 zwei neue Trends als Reaktion auf die dynamische Bedrohungslandschaft:

  • Die Menge der Angriffe nimmt stetig zu, und die Hacker entwickeln ihre Methoden und Tricks immer weiter. Daher werden immer mehr IT-Experten und Unternehmen Cloud-Dienstanbieter, Managed Service Provider (MSPs), Managed Security Service Provider (MSSPs) und andere externe Sicherheitstools (etwa im Rahmen von Microsoft 365-Abonnements) einsetzen, um ihre eigenen IT-Richtlinien mit neuen und effektiveren Sicherheitsmaßnahmen zu ergänzen.
     
  • IT-Experten und die gesamte IT-Community werden ihr Unternehmen besser schützen, indem sie Risiken insgesamt kritischer gegenüberstehen und die aktuelle Gefährdung nicht einfach hinnehmen, sondern jegliche Art von Risiko als inakzeptabel einstufen. Dazu müssen zunächst die Grundprinzipien eines sicheren Unternehmens überprüft und implementiert werden. Unternehmen müssen einsehen, dass Sicherheitsprobleme eine Frage der Zeit sind, wenn Cyber-Hacker immer komplexere Angriffe einsetzen. IT-Experten sollten außerdem Erkennungs-, Überwachungs-, Warnungs- und Abwehrfunktionen entlang der Kill Chain implementieren und Red Team- oder theoretische Übungen durchführen, um ihre Effektivität zu messen.

Von Thomas LaRock, Head Geek

5. Immer mehr Unternehmen werden Chief Data Officers beschäftigen, um Governance-Initiativen im Bereich Data and Analytics (D&A) voranzutreiben

Immer mehr Unternehmen außerhalb der Fortune 500 werden im kommenden Jahr Chief Data Officers (CDA) einsetzen und mit der Implementierung von Data Governance-Programmen beauftragen. Außerdem werden Unternehmen ohne offiziellen CDA bestimmte Teile des Data Governance-Portfolios implementieren, wie etwa unternehmensweite Datenwörterbücher. CDOs sind dafür verantwortlich, die Unternehmensdaten zu schützen und besser zu nutzen, und werden zunehmend auch in mittelständischen und kleinen Unternehmen eingesetzt. Auf diese Weise können sie ihre D&A-Governance verbessern, um zwei wichtige Probleme zu lösen. Einerseits wurden viele Unternehmen durch die Zunahme von Home-Office- und Hybrid-Arbeitsvereinbarungen dazu motiviert, ihre Data Governance-Programme zu überarbeiten, da viele kleine und mittelgroße Unternehmen ihren Mitarbeitern zum ersten Mal von neuen und unsicheren Orten wie dem Heimnetzwerk der Mitarbeiter den Zugriff auf lokale Daten erlauben. Außerdem gelten Datenschutzgesetze, wie etwa die DSGVO in der EU und CCPA in Kalifornien, für Unternehmen aller Größen, die in den jeweiligen Regionen tätig sind. Diese Gesetze sehen empfindliche Strafen bei Verstößen vor, und viele Unternehmen haben Data Governance als neue Priorität entdeckt.

Von Kevin Kline, Head Geek

6. DBAs sind immer weniger gefragt

Die zunehmende Automatisierung der letzten Jahre war für herkömmliche Datenbankadministratoren (DBAs) katastrophal. Immer mehr Systeme und Prozesse wurden mit Code automatisiert, und daher sind DBAs in ihrer aktuellen Form immer weniger gefragt. Für 2022 erwarten wir aufgrund dieser Verschiebungen eine Transformation der herkömmlichen DBA-Rolle zu neuen Tätigkeiten, etwa Datenbankarchitekten oder Datenbanktechniker. DBAs werden sich nicht mehr rein auf den Betrieb oder die Wartung des Datenbestands konzentrieren. Stattdessen können sie dank der Automatisierung umfassendere, proaktive und innovative Tätigkeiten übernehmen und immer stärker dazu beitragen, praktisch umsetzbare Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen und den allgemeinen Geschäftsbetrieb zukunftssicher zu gestalten. DBAs können ihre Unternehmen auch im Hinblick darauf beraten, welche Datenbanken sich für den Geschäftsbetrieb am besten eignen. Laut dem SolarWinds Query Report 2021: Database Priorities and Pitfalls gaben 33 % aller teilnehmenden IT-Experten an, dass die Einführung von Cloud Database as a Service (DBaaS) im Verlauf der nächsten drei Jahre für sie oberste Priorität hat. Außerdem gab eine zunehmende Anzahl an Unternehmen an, dass sie NoSQL- oder Open-Source-Datenbanken einführen oder deren Einführung prüfen.

Von Thomas LaRock, Head Geek

7. IT-Experten werden ihre Fähigkeiten erweitern und sich stärker auf nichttechnische Fähigkeiten konzentrieren, um ihre Karriere zu fördern

Bei der Umfrage zum SolarWinds 2021 IT Pro Day gaben viele Teilnehmer an, dass sie sich eine Balance zwischen nichttechnischen Alltagsfähigkeiten und technischen Fähigkeiten oder beruflichen Qualifikationen wünschen, um ihre Karriere zu fördern und sich weiterzuentwickeln. Diese neu entdeckten nichttechnischen Fähigkeiten sind wiederum entscheidend für IT-Experten, die ihre Verantwortungsbereiche erweitern wollen, etwa im Hinblick auf das Projektmanagement oder um in Entscheidungsprozesse einbezogen zu werden. 34 % der Teilnehmer nannten diese Bereiche als ihre wichtigsten beruflichen Entwicklungschancen für das kommende Jahr. Außerdem können IT-Experten mit diesen Fähigkeiten ihre Beziehungen zu Management-Teams, Kunden und anderen Teammitgliedern verbessern. Beziehungen sind der Grundbaustein für den Erfolg, und diese nichttechnischen Fähigkeiten sind der Schlüssel zu besseren Beziehungen.

Von Chrystal Taylor, Head Geek
 

www.solarwinds.com
 

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