Seit dem massiven Digitalisierungsschub während der Corona-Pandemie gehören virtuelle Meetings zum festen Bestandteil vieler Bürojobs. Dennoch zeigen sich auch Jahre später weiterhin Schwächen im digitalen Arbeitsalltag.
Eine aktuelle Umfrage des Unternehmens Owl Labs unterstreicht, wie verbreitet technische Probleme noch immer sind – trotz aller Fortschritte bei hybriden Arbeitsmodellen und dem zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).
Technik als Dauerbaustelle
Obwohl Remote- und Hybridarbeit inzwischen in vielen Unternehmen etabliert sind, zeigen sich gravierende technische Hürden. 90 Prozent der befragten Büroangestellten berichten, regelmäßig mit Schwierigkeiten bei virtuellen Besprechungen konfrontiert zu sein. Besonders häufig genannt werden:
- instabile Internetverbindungen (39 %)
- aufwändige Einrichtung der Technik vor Beginn des Meetings (36 %)
- Ausfälle bei Lautsprechern oder Mikrofonen (34 %)
- Zeitverluste durch das Warten auf verspätete Teilnehmer:innen (27 %)
Sogar einfache organisatorische Aufgaben wie das Versenden von Besprechungseinladungen sorgen bei 15 Prozent der Befragten regelmäßig für Frust.
Ein bemerkenswertes Detail: Über die Hälfte der Teilnehmenden gab an, bereits versucht zu haben, die Videotechnik im Büro einzurichten – letztlich aber auf ihren eigenen Laptop ausgewichen zu sein. Bei 10 Prozent passiert das sogar fast immer.
Zeitverlust durch “Meeting-Steuer”
Die verlorene Zeit summiert sich: 37 Prozent der Befragten benötigen bis zu sechs Minuten für die technische Vorbereitung eines Meetings – bei Hybridbeschäftigten sind es sogar 44 Prozent. Für 16 Prozent geht vor jedem Meeting regelmäßig mehr als zehn Minuten verloren, bevor überhaupt begonnen werden kann.
Auch während der Besprechungen läuft längst nicht alles reibungslos. Fast alle (94 %) berichten von störenden Unterbrechungen. Genannt werden unter anderem:
- Inhalte, die auch per E-Mail hätten kommuniziert werden können (31 %)
- technische Verzögerungen zu Beginn (27 %)
- unpünktliche Leitung der Besprechung (16 %)
- offene Mikrofone, die Hintergrundgeräusche verursachen (29 %)
- Kamerapflicht als unangenehm empfunden (20 %)
- ungeplante Unterbrechungen durch andere Teilnehmende (20 %)
- fehlende Agenda (14 %) oder inaktive Kameras aller Beteiligten (13 %)
Vor allem hybride Teams leiden überproportional an diesen Störungen – die Daten zeigen, dass sie im Vergleich zu reinen Büro- oder Remote-Teams häufiger technische Probleme erleben.
Künstliche Intelligenz als Lichtblick im Büroalltag
Während bei Videomeetings häufig noch Optimierungsbedarf besteht, zeigt sich ein ganz anderes Bild beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Berufsleben: Der Großteil der Befragten (80 %) nutzt mittlerweile KI-Tools im Alltag – besonders häufig bei den jüngeren Generationen. So liegt die Nutzungsrate bei der Generation Z bei 85 Prozent, bei den Millennials bei 83 Prozent. Aber auch ältere Generationen ziehen nach: 74 Prozent der Generation X und immerhin 62 Prozent der Babyboomer arbeiten mit KI.
Der Nutzen wird deutlich: 35 Prozent der Befragten fühlen sich durch KI produktiver, insbesondere bei sich wiederholenden Aufgaben. 24 Prozent geben an, dass KI ihnen kreative Impulse liefert. Darüber hinaus verändert sich das Denken: Zwölf Prozent der Teilnehmenden berichten, dass sie zunehmend in sogenannten „Prompts“ denken – also in Befehlen oder Anweisungen, wie sie in KI-Interaktionen verwendet werden.
Technik als Schlüssel zu echter Zusammenarbeit
Die Ergebnisse machen deutlich, dass Technik längst nicht nur Mittel zum Zweck ist – sie entscheidet zunehmend über Qualität und Effizienz der Zusammenarbeit. Während der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bereits viele positive Effekte zeigt, bleibt der technische Rahmen für virtuelle Meetings eine Baustelle. Wer hybride Arbeitsmodelle wirklich produktiv gestalten möchte, muss hier ansetzen: mit zuverlässiger Infrastruktur, klaren Prozessen und nutzerfreundlichen Tools.
(pd/ Owl Labs)