Die 5 Top-Digitalisierungstrends und -projekte 2022

Dass Deutschland beim Thema „Digitalisierung“ bisweilen etwas hinterherhinkt, ist ein offenes Geheimnis. Doch in den letzten Monaten ist viel passiert. Vor allem im deutschen Mittelstand. Denn gerade kleine und mittelständische Unternehmen holen digital immer mehr auf.

Und das nicht nur aufgrund des Schubs durch die Corona-Pandemie. Sondern auch, weil Digitalisierungs-Themen einen immer größeren Stellenwert in KMU erhalten, der Nutzen stärker erkannt wird.

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Die tragende Rolle bei dieser positiven Entwicklung spielen die betroffenen IT-Entscheider. Denn sie sehen sich damit konfrontiert, die Zukunft ihres Unternehmens mit Hilfe der „Wunderwaffe Digitalisierung“ zu sichern. In diesem Beitrag geht es deshalb um die wichtigsten Trends und Anwendungsmöglichkeiten, die 2022 auf Unternehmen und IT-Entscheider warten.

Digitalisierungstrend #1: Cloud Computing

Auch heutzutage gibt es noch Betriebe, die ihre Daten lediglich auf lokalen Rechnern speichern – und dann auch nur von dem entsprechenden Rechner darauf zugreifen können. Bereits ab zwei Rechnern lohnt sich jedoch das Speichern in einer Cloud. Die Vorteile liegen auf der Hand: Besonders in Zeiten der Corona-Problematik ermöglicht eine Cloud den orts- und zeitunabhängigen Zugriff auf die Unternehmensdaten. Und damit das bequeme Arbeiten von Zuhause – oder überall auf der Welt.

Ein Start ins Cloud-Abenteuer bietet sich insbesondere im Bereich der internen Datenverwaltung an. Beim Hybrid Cloud-Modell können sensible Daten, geschützt vor unberechtigtem Zugriff, auf der sicheren Private Cloud, andere in der günstigeren und meist besser performenden Public Cloud, gespeichert werden. 

Je nach eigenem IT-Kenntnisstand und gewünschter Flexibilität haben Sie zudem die Auswahl zwischen verschiedenen Service-Modellen. Sind die unternehmenseigenen IT-Ressourcen eher ausgeprägt, eignet sich in der Regel vor allem das so genannte Infrastructure-as-a-Service-Modell, bei dem lediglich die Cloudinfrastruktur zur Verfügung gestellt wird. Bei Installation und Softwarebetrieb haben Sie als Anwender dagegen freie Hand – und maximale Kontrolle.

Vorsicht: Vor allem beim Cloud-Umgang mit personenbezogenen und anderen schützenswerten Daten sollten Sie unbedingt auf die Einhaltung interner und externer Compliance-Richtlinien achten. Besonders die DSGVO-Regeln spielen bei der Arbeit mit sensiblen Daten eine zentrale Rolle.

Digitalisierungstrend #2: IT-Security

Wie zuvor erwähnt, ist die Datensicherheit ein zentrales Thema der Digitalisierung. Laut einer Bitkom-Studie waren 2020 und 2021 neun von zehn deutschen Unternehmen von Cyberangriffen betroffen. 

Einer der beliebtesten Wege von Cyberkriminellen, Daten zu klauen, zu manipulieren oder zu sabotieren, ist der Einsatz von Schadsoftware. Der Schutz des Unternehmens vor solchen Programmen sollte also oberste Priorität haben. 

Prinzipiell gibt es zwei Methoden, um die eigenen IT-Systeme vor Malware zu schützen.

  • Blacklisting: Hierbei handelt es sich um die typische Strategie von Virenschutzsoftware, bei der Malware anhand ihrer digitalen Signatur erkannt und blockiert wird. Dabei ist es unerlässlich, die Signaturdatenbank stets auf dem neuesten Stand zu halten, um auch modernste Schadsoftware zu erkennen. Ein großer Nachteil: Diese Methode kann zu Performance-Verlusten im IT-System führen. 
     
  • Whitelisting: Beim genau entgegengesetzten Strategieansatz wird festgelegt, welche Programme geöffnet werden dürfen. Alle anderen werden systemseitig automatisch blockiert und können weder heruntergeladen geteilt oder geöffnet werden.

Für eine möglichst hohe IT-Sicherheit sollten beide Varianten kombiniert werden. Die Implementierung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bereich der IT-Security kann dabei sinnvoll sein. Denn die überprüft nicht nur kontinuierlich Ihre IT-Systeme auf Schwachstellen. Sie lernt auch stets dazu und kann so neue Problembereiche und Angriffsmethoden bereits frühzeitig selbstständig erkennen und drohende Schäden dadurch minimieren.

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Digitalisierungstrend #3: Digitaler Zwilling

Achtung, jetzt ist höchste IT-Kompetenz gefragt! Um dem wachsenden Wettbewerbsdruck aus Fernost auf Augenhöhe begegnen zu können, bleibt deutschen Unternehmen häufig nur der Weg über höhere Produktqualität oder besonders anspruchsvolle Innovationen. Oft leider ein teures und mitunter ungewisses Unterfangen.

Digital Twins beseitigen gleich beide Nachteile. Denn ein Digitaler Zwilling ist das virtuelle 3D-Abbild einer realen Anlage oder eines Prozesses. Die Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie sind schier unendlich! Besonders vorteilhaft ist ein digitales Abbild jedoch in der Produktion. Mit Hilfe von Sensoren wird der Digitale Zwilling dauerhaft und in Echtzeit mit Daten versorgt und bietet damit einige Möglichkeiten, um Geld und Zeit zu sparen. 

  • Produktqualität verbessern: Durch die dauerhafte Datenversorgung kann der Digital Twin Produktionsfehler ausbessern und Optimierungspotenzial erkennen. 
     
  • Innovationen und Weiterentwicklungen ermöglichen: Die können zunächst im virtuellen Raum am 3D-Modell auf Funktionalität getestet werden, bevor sie in der realen Welt umgesetzt werden. Und das ohne große Investitionen von Zeit und Geld. 
     
  • Einfache Wartung, wenig Schäden: Durch den dauerhaften Datenaustausch ist es möglich, Produktionsfehler oder etwaig notwendige Wartungen an der echten Anlage frühzeitig zu erkennen.

Zugegeben, die Implementierung dieser Wundertechnologie ist oft ziemlich teuer und komplex. Im passenden Setting angewandt, lohnt sie sich jedoch meist schon nach kurzer Zeit.  

Digitalisierungstrend #4: Automatisierung von Geschäftsprozessen

Effizientere Geschäfts- und Produktionsprozesse sind ein einfacher Weg, um viel Zeit und Geld zu sparen. Die Digitalisierung derselben ist zu diesem Zweck unerlässlich – allein, um mit moderneren Wettbewerbern Schritt zu halten.

Bevor Sie jedoch direkt ins Geschehen einsteigen, sollten Sie zunächst die betroffenen Prozesse genau unter die Lupe nehmen – und danach schrittweise nach Dringlichkeit und Effizienzsteigerung digital optimieren.

Der Vorteil: Eine Prozessdigitalisierung bietet sich für beinahe jeden Unternehmensprozess an. (Nicht nur) aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Bereich der E-Rechnung in Deutschland empfiehlt es sich jedoch, mit dem Dokumentenein- und -ausgang zu beginnen. Denn bei vielen Unternehmen sorgen mittlerweile Formate und Zustellungswege für regelrecht chaotische Rechnungsverarbeitungszustände.

Die Lösung: Mit Hilfe spezialisierter Dienstleister, so genannter eInvoicing-Provider, bekommen Sie das Wirrwarr im Dokumentenaustausch oft ohne große Probleme in den Griff. Sie versenden Ihre digitalen Dokumente weiterhin aus Ihrem angestammten ERP-System heraus – allerdings zunächst an den Dienstleister Ihrer Wahl.  Dieser wandelt die eingehenden Rechnungen in die von den Empfängern gewünschten Formate um. Im Gegenzug werden alle Eingangsdokumente in Ihr Wunschformat übersetzt, digital und revisionssicher im Original archiviert und als weiterverarbeitbarer Datensatz direkt in Ihr System eingespeist. 

Durch das „Streamlinen“ sparen Sie Zeit, Personal- und Materialkosten – und das spürbar. Außerdem werden Ihre Ausgangsrechnungen früher bezahlt, während Sie selbst auch zuvor „knappe“ Skonti besser nutzen können.

Digitalisierungstrend #5: Intelligente Chatbots & KI

In vielen Trends enthalten, aber auch ein eigener Trend: Die KI. Um die wachsenden Datenmengen (Big Data) zu bewältigen, ist Künstliche Intelligenz (KI) der beste und langfristig einzige Weg. Die Technologie ist in der Lage, binnen kürzester Zeit riesige Datenberge zu durchforsten und zu analysieren. Mittels Machine Learning-Algorithmen entwickelt sie sich dabei immer weiter, wird genauer und effizienter. 

Achtung: Da auch hier mit Daten gearbeitet wird, sind auch hier Datenschutz und Compliance immer ein wichtiges Thema!

Der Einsatz von KI bietet sich übrigens ganz besonders in Form eines Chatbots im Kundenmanagement an. Denn die können je nach Anspruch und Finanzkraft einfache (oder auch komplexe) Kundenanfragen schnell und zuverlässig beantworten. Und sorgen so für eine höhere Kundenzufriedenheit. 

Das Schöne: Neben einfachen und kostenlosen Exemplaren bis hin zu Chatbots mit Machine Learning für über 100.000 Euro ist für jedes Unternehmen (fast) alles möglich. Unter Umständen können Sie als IT-Fachmann oder -frau Chatbots ja auch selbst programmieren und Ihrem Unternehmen Zeit, Geld und Ressourcen sparen.

Noch ein abschließender Tipp für alle, die es nun gar nicht mehr erwarten können, endlich mit der Digitalisierung loszulegen: Die zum Teil erheblichen Kosten für umfangreiche Digitalisierungsmaßnahmen müssen Sie nicht zwangsläufig alleine stemmen. Denn zur Förderung der Digitalisierung in KMU gibt es etliche Förderprogramme von Bund, Ländern und EU – praktischerweise auch in einer umfassenden Übersicht.

www.quadient.com
 

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