Roboterwagen und künstliche Intelligenz: Vorboten der Zukunft

CyborgZukunftstechnologien sind im Alltag oft kaum sichtbar, doch 2016 war ein Jahr, in dem aussichtsreiche Entwicklungen prominent in den Vordergrund rückten:

Selbstfahrende Autos

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Während Roboterwagen lange als eine Sache der fernen Zukunft galten, rückt ihr Vorstoß in den Alltagsverkehr mit Ankündigungen vieler Hersteller in greifbare Nähe. Ford, BMW, die Opel-Mutter General Motors – alle kündigten inzwischen eigene selbstfahrende Fahrzeuge bis zum Jahr 2021 an. Neben Frühstarter Google wollen in wenigen Jahren auch die Zulieferer Delphi und Mobileye ihre Technologie für selbstfahrende Autos der Branche zur Verfügung stellen. In Singapur und Pittsburgh werden schon Fahrgäste testweise mit Roboterwagen befördert. Zugleich feuerte ein Unfall die Debatte um Risiken an: Ein Tesla-Fahrer, der sich offensichtlich entgegen Warnungen des Herstellers ganz auf den Fahrassistenten seines Elektrowagens verlassen hatte, starb in Florida. Die Technik übersah einen weißen Lastwagen-Anhänger, der die Straße querte.

Künstliche Intelligenz

Am Sichtbarsten wurde der Fortschritt künstlicher Intelligenz im März, als die von einer Google-Tochter entwickelte Software AlphaGo einen der weltbesten Spieler im Brettspiel Go schlug, das bis dahin als zu komplex für Computer galt. Das lenkte die Aufmerksamkeit auf eine Technik, die im Hintergrund schon längst breit im Einsatz ist. Selbstlernende Maschinen analysieren zum Beispiel die Bilder im Fotodienst von Google, um sie für die Nutzer durchsuchbar zu machen, oder stellen individuelle Songlisten in Streamingdiensten zusammen. Chatbots sollen für Unternehmen bei Messengern wie WhatsApp mit Kunden kommunizieren. AlphaGo-Entwickler DeepMind und diverse Start-ups wollen sie im Gesundheitswesen einsetzen, um Tomographie-Bilder oder Testergebnisse auszuwerten.

Digitale Assistenten

Lernende Maschinen stecken auch hinter einem anderen Vorzeige-Produkt von 2016 – den digitalen persönlichen Assistenten. Amazon landete einen Überraschungserfolg mit seinem vernetzten Lautsprecher Echo. Der schmale Zylinder kann auf Sprachbefehl nicht nur Musik abspielen und Wissensfragen aus dem Internet beantworten, sondern auch per Funk angebundene Hausgeräte steuern, die Einkaufsliste pflegen oder ein Taxi bestellen. Google konterte im Herbst mit seinem ähnlichen Lautsprecher Home – und will seinen Assistenten, der auf das Wissen der Internet-Suchmaschine zurückgreift, auch in viele weitere Geräte neben seinem neuen Smartphone Pixel bringen. Apple, das bereits 2011 seine Assistentin Siri in die iPhones brachte, könnte auch eine große Rolle spielen.

Lieferroboter

Die Fahrzeuge, die äußerlich an einen großen Mars-Rover erinnern, sollen neben Fußgängern auf Gehwegen unterwegs sein. Die Firma Starship zum Beispiel, mit der unter anderem der Paketdienst Hermes und der Handelskonzern Metro zusammenarbeiten, will damit Waren mit einem Gewicht von bis zu 15 Kilogramm auf eine Entfernung von fünf Kilometern befördern. Die Vision ist, dass ein Mitarbeiter über das Internet 50 bis 100 automatische Lieferroboter überwacht. Starship peilt Kosten von rund einem Dollar pro Zustellung an. Die Pizza-Kette Domino’s testete einen eigenen Lieferroboter in Australien. In Deutschland gibt es das Problem, dass der Betrieb solcher Fahrzeuge im Alltag nicht geregelt ist.

dpa

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