Der digitale Arbeitsplatz der Zukunft ist virtuell

VirtuellDie digitale Transformation schreitet voran: Der Druck auf Unternehmen, schnell und flexibel auf die Anforderungen des Marktes und der Anwender zu reagieren, steigt kontinuierlich. Das Internet ist allgegenwärtig, mobile Geräte werden vermehrt genutzt und statische Geschäftsmodelle hinterfragt.

Wer jetzt nicht mitzieht, bleibt auf kurz oder lang hinter dem Wettbewerb zurück – nicht nur in puncto Kundenzufriedenheit, sondern auch in der Attraktivität als Arbeitgeber. Unternehmen haben mit Private Cloud-Umgebungen und Server-Virtualisierung einen ersten Schritt in die richtige Richtung getan. Warum aber setzen sie nach wie vor auf starre und aufwändige Konzepte zur Versorgung ihrer Endanwender? Räumen doch neue Technologien die einstigen Einschränkungen virtualisierter Desktops aus dem Weg.

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Evolution der Desktop-Virtualisierung

Bild: Neue Technologien machen die Bereitstellung leistungsfähiger virtueller Arbeitsplätze noch einfacher.

Private Clouds und ihr erfolgreiches Fundament Server-Virtualisierung sind in Unternehmen etabliert. Die Transformation der Rechenzentren ist bereits eine Erfolgsgeschichte. Zur Versorgung der Endanwender hingegen wird noch überwiegend auf in die Jahre gekommene, PC-basierte Konzepte gesetzt. Und diese sind aufwändig und zeitintensiv. Doch sind diese wirklich alternativlos?

VDI hat sich weiterentwickelt

Schon in der Vergangenheit haben die Vorteile Unternehmen dazu bewogen, sich mit der Einführung virtueller Desktop-Infrastrukturen (VDI) auseinander zu setzen. VDI benötigt im Vergleich zu physischen Infrastrukturen nur einen Bruchteil der Ressourcen für Bereitstellung und Wartung von Betriebssystemen: Da die Einrichtung der Desktops auf Basis von Klonen erfolgt, muss lediglich die zentrale Vorlage gewartet und bei Bedarf angepasst werden.

Bei den Unternehmen weckten diese Vorteile hohe Erwartungen, die mitunter nicht eingehalten werden konnten. Die damaligen Konzepte sind es allerdings wert, wieder aus der Schublade geholt zu werden. Denn es haben sich fundamentale Änderungen ergeben: VDI wurde weiterentwickelt, sodass virtuelle Desktops noch einfacher zu managen, leistungsfähiger und darüber hinaus flexibler sind. Neue Technologien ermöglichen es nun, die Applikationen den virtuellen Desktops noch bedarfsgerechter und in Echtzeit bereitzustellen: Ohne Paketierung der Applikation, ohne Installation auf einzelnen Desktop, ohne Störung für den Benutzer.

VDI wird schlüsselfertig

VMware hat sich das Ziel gesetzt, die Komplexität virtueller Desktop-Infrastrukturprojekte drastisch zu reduzieren und VDI schlüsselfertig und nahtlos skalierbar anzubieten. Hinter dem Projektnamen Enzo verbirgt sich die Kombination aus einem Cloud-basierten Management und einer Hyper-konvergierten Box. Administratoren werden damit in die Lage versetzt, virtuelle Desktops binnen kürzester Zeit auszurollen – das gilt sowohl für die Ersteinrichtung, als auch für jede Erweiterung der Infrastruktur. Box anschließen, Einrichtungsassistenten durchlaufen lassen. Fertig!

Eine einheitliche, Cloud-basierte Management-Oberfläche ermöglicht Unternehmen, ihre Desktops und Applikationen über alle Kombinationen von privater, öffentlicher und hybrider Cloud hinweg zu verwalten und bedarfsgerecht verfügbar zu machen: Eigene Rechenzentrumskapazitäten können nahtlos und bedarfsgerecht um Cloud-basierte angepasst werden. Die Markteinführung der Technologie darf mit Spannung erwartet werden.

GRID 2.0 – noch mehr Grafikperformance für virtuelle Desktops

Auch in Sachen Grafikleistung hat sich einiges getan: Waren in der Vergangenheit grafikintensive Applikationen noch eine Herausforderung für virtuelle Desktops, sind auch diese mittlerweile technisch umsetzbar: High-Performance Grafikkarten – zum Beispiel von NVIDIA – können in Servern verbaut und virtuellen Desktops zur Verfügung gestellt werden. Mit der im September vorgestellten Generation GRID 2.0 verdoppelt NVIDIA die Anzahl der möglichen Anwender und die Leistung der Grafikprozessoren. Die neue Grafikkartengeneration macht zudem die Nutzung in kompakten Blade Servern möglich. Wenn also auch in Sachen Grafikperformance virtuelle Desktops mit physischen Workstations gleichziehen, was spricht dann noch gegen den Einsatz von VDI?

Zentralisierung und hohe Kosten als mögliche Schwachstelle?

Trotz der bestechenden Vorteile von VDI wird die zentrale Bereitstellung der Desktops immer wieder als vermeintliche Schwachstelle genannt: Ein Systemausfall betrifft unmittelbar eine große Anzahl von Nutzern. Ein vermeidbares Problem, wenn Unternehmen auf redundante Systeme und hochverfügbare Architektur setzen. Ein Ansatz, den sie ohnehin verfolgen sollten und der in der Enterprise IT Standard ist.

Auch die hohen Investitionskosten sind immer noch eine Hürde, die viele Unternehmen nicht bereit sind zu nehmen. Durch die Zeit- und Aufwandersparnis beim Management virtueller Desktop-Infrastrukturen werden auf der anderen Seite jedoch wieder Kosten eingespart. Auf die Dauer reduzieren sich beim Einsatz von VDI die Kosten für Anschaffung und Management neuer physischer Geräte.

Mit Unterstützung ans Ziel

Abschließend bleibt festzuhalten: Desktop-Virtualisierung bietet großes Potential, scheinbar unlösbare Gegensätze zu vereinen. VDI kombiniert die einfache, einheitliche und performante Bereitstellung von Applikationen – unabhängig von Endgeräten und Betriebssystemen – mit gleichzeitiger Agilität und Flexibilität. Für Unternehmen ist es also lohnenswert, sich mit dieser Technologie (erneut) auseinander zu setzen. Denn das private Bedürfnis nach mobilem, allgegenwärtigem Zugriff wird von Nutzern immer stärker auf die Arbeitswelt übertragen. Unternehmen, die dies im Blick haben und umsetzen, steigern nicht nur ihre Attraktivität als Arbeitgeber, sondern fördern damit gleichzeitig die Motivation und Produktivität ihrer Mitarbeiter.

Dennoch bleibt die Zurückhaltung der Unternehmen bei der Einführung neuer Technologien grundsätzlich nachvollziehbar: Die Prozesse laufen in der Regel, für neue Projekte fehlen die Ressourcen und das Fachwissen. Dennoch ist klar: Die alten Arbeitsweisen müssen transformiert werden, denn sie sind nicht auf eine mobile Arbeitswelt auf Basis verschiedenster Endgeräte und Betriebssysteme eingestellt. Externe Partner, die beratend und unterstützend zu Seite stehen, können Unternehmen helfen, die neuen Technologien zu implementieren und die Einführung begleiten. Ein durchaus erwägenswerter Ansatz: Denn der digitale Arbeitsplatz der Zukunft ist virtuell.

Christian Naber, Director Strategy & Innovation DextraData GmbH

www.dextradata.com

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