Rendering in Echtzeit braucht eine kraftvolle Cloud

Video ButtonZur sogenannten Bewegtbild-Kommunikation gehört heute deutlich mehr als nur Film und Video. In kaum einer Branche hat sich so viel verändert wie hier: neue Formate, neue Kanäle, extreme Anforderungen an die IT. Vor allem für Letzteres suchte der Bewegtbild-Spezialist Intervideo eine flexible Lösung, denn beim Rendering von Virtual-Reality-Animationen entstehen zeitweise hohe Traffic-Peaks. Cloud-basierte Infrastruktur bot sich als Lösung, sollte jedoch spezielle Voraussetzungen erfüllen.

Wohl kaum ein Unternehmen der Branche kann auf derart viel Erfahrung zurückblicken: Intervideo, Spezialist für Bewegtbild in der Unternehmenskommunikation, wurde bereits 1964 gegründet und ist seiner Ausrichtung bis heute treu geblieben. Mit derzeit 15 Mitarbeitern produziert Intervideo professionelle, maßgeschneiderte Filme, Virtual-Reality-Erlebnisse und interaktive Medien. „Wir gehen in nahezu jedem Projekt neue Wege, um mit kreativen, gewinnbringenden Ideen aus Botschaften Visionen zu formen und diese sowohl wirksam als auch effizient zu inszenieren“, sagt Christoph Meyer, gemeinsam mit Sascha Jost Geschäftsführer von Intervideo. „Wir haben uns auf erklärungsbedürftige, schwer verständliche Produkte spezialisiert und kreieren mit unserem hohen Anspruch an Ästhetik außergewöhnliche Bilder.“ Dabei spielen Film und Video zwar noch die Hauptrolle, aber gerade in den letzten Jahren kamen neue Formate hinzu. Computergenerierte Welten in 3D oder gleich als virtuelle Realität sind ein starker Trend, gerade auch in der Unternehmenskommunikation.

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„Wir nutzen die Erzählkompetenz des Films und übertragen sie auf andere Formate und Kanäle“, erzählt Christoph Meyer. „Unsere Kunden erreichen ihre Kunden heute längst nicht mehr ausschließlich per Werbefilm vor der Tagesschau oder per Powerponit-Präsentation auf einer Veranstaltung. Von YouTube und anderen Online-Kanälen über interaktive Apps bis hin zu showartig gestalteten und emotionsgeladenen Produktpräsentationen nutzen Unternehmen heute eine breite Palette an Bewegtbild-Formaten.“

Die Erstellung solcher Formate braucht, neben Kreativität und Fachkenntnis, vor allem verlässliche IT-Rechenpower. Jedes Bild eines Films oder einer Animation wird einzeln gerendert. Dabei werden aus Rohdaten und Entwürfen die eigentlichen Bilder errechnet. Pro Filmsekunde werden typischerweise 25 Bilder benötigt, damit die Qualität dem entspricht, was Menschen gewöhnt sind. Bei 3D-Animationen oder Virtual-Reality-Umgebungen (VR) sind es oft mehr Bilder pro Sekunde und noch einmal deutlich mehr Daten, die verarbeitet werden. So bewegt sich ein Nutzer beispielsweise in einer VR in fotorealistisch animierten Räumen, kann sich umsehen und an sogenannten Hot Spots Aktionen auslösen.

Rendering-Kapazitäten aus der Cloud

„Für das Rendern von Bewegtbild-Formaten brauchen wir immense Rechenkapazitäten“, erklärt Christoph Meyer die Herausforderung. „Zwar haben wir ein eigenes Rechenzentrum, für bestimmte Projekte reichen die Ressourcen dort aber nicht aus. Und sich nur für Peaks in der Auslastung zusätzliche Infrastruktur anzuschaffen, ist nicht wirtschaftlich.“ So entwarfen die Entwickler beispielsweise in einem aktuellen Projekt eine VR-Umgebung für einen namhaften Kunden. Der Projektlaufplan war festgezurrt, die Deadlines ambitioniert. „Bei so vielen Daten, wie sie bei der Erschaffung von VRs verarbeitet werden, kann das Rendering nur eines einzelnen Frames schon mal eine Stunde in Anspruch nehmen“, sagt Christoph Meyer. „Wenn man dann mehrere hundert Frames rendern möchte, würde das schlicht zu lange dauern.“

Zusätzliche Rechenpower sollte her. Cloud-basierte Infrastruktur erschien als die beste Lösung, wird sie doch flexibel nach Bedarf bezahlt und kann nach Ende des Projektes ohne weitere Kosten wieder abgeschaltet werden. Intervideo hatte jedoch noch weitere Anforderungen an die Cloud: „Uns war wichtig, dass das Cloud-Rechenzentrum von einem deutschen Unternehmen auf deutschem Boden zur Verfügung gestellt wird. Unsere Kunden verlangen von uns Rechtssicherheit, was die Verarbeitung ihrer Daten angeht. Außerdem wollten wir die Maschinen in der Cloud frei selbst konfigurieren können.“ Denn Intervideo benötigte vor allem schnelle Rechner mit vielen Cores. Und diese Cores sollten echte Kerne sein – d. h. Cores, die dediziert zur Verfügung stehen und keine virtuellen Computing-Units.

Traffic-Peaks abdecken

Bei manchen Infrastructure-as-a-Service-Anbietern gibt es diese nur mit entsprechend hohen Speicherkapazitäten als vordefinierte Instanzen. Intervideo entschied sich für das Angebot von ProfitBricks, einem in Berlin ansässigen Dienstleister, der virtuelle Maschinen mit jeweils bis zu 62 AMD- oder 27 Intel Cores mit Hyperthreading zur Verfügung stellen kann. Mit einem Test vorab auf zwei Servern wurde sichergestellt, dass die Netzwerkverbindung genug Bandbreite hat und eine stabile Verbindung zur Cloud herstellen kann. Nach erfolgreichem Abschluss der Testphase erweiterten die IT-Administratoren die Umgebung entsprechend der Anforderungen: Bis zu 2.500 Cores rechneten gleichzeitig für intervideo.

„Das Beispiel von Intervideo zeigt sehr schön, wie flexibel Infrastruktur aus der Cloud sein kann; nein, sein muss“, kommentiert Achim Weiss, Gründer und CTO von ProfitBricks die Zusammenarbeit. „Wir legen Wert darauf, dass sich jeder Kunde genau das virtuelle Rechenzentrum bauen kann, das er auch benötigt. Bei Intervideo hieß das, so viele Cores wie möglich pro Maschine mit verhältnismäßig wenig Speicher zur Verfügung zu stellen. Vordefinierte Instanzen sind da hinderlich und verursachen unnötige Kosten.“ Auf alle Rechner in der Cloud wurde der Rendering-Client installiert, ein weiterer Client sorgt für die Lastverteilung. Mit Hilfe des Data Center Designers können die IT-Verantwortlichen von Intervideo ihr virtuelles Rechenzentrum in der ProfitBricks-Cloud selbst jederzeit ihren Bedürfnissen anpassen.

In Zukunft noch mehr Cloud?

„Wir werden auf jeden Fall künftig bei datenintensiven Projekten Ressourcen aus der Cloud nutzen“, resümiert Christoph Meyer. „Unsere ersten Erfahrungen waren sehr positiv. Cloud-Ressourcen machen uns extrem flexibel: Wenn wir Rechenkapazität benötigen, können wir diese schnell, unkompliziert und zu einem transparenten Preis buchen. Wenn nicht, schalten wir sie ab und zahlen auch nichts. Vor allem das Rendering nimmt in unseren Projekten unglaublich viel Zeit in Anspruch. Um Zeitpläne einhalten zu können, hilft oft nur zusätzliche IT-Power.“

In Zukunft komplett auf das eigene Rechenzentrum zu verzichten, kann sich Christoph Meyer prinzipiell schon vorstellen. Allerdings sei im Falle von Intervideo die Internetverbindung der Bottleneck. Davon abgesehen aber sei die Cloud eine gute Lösung, wenn jemand IT-Ressourcen braucht, sich aber ein eigenes Rechenzentrum nicht lohnt. Oder aber, wenn die Mitarbeiter an mehreren Standorten verteilt arbeiten und dann flexibel auf alles Notwendige in der Cloud zugreifen können.

Ein Thema, dass auch Christoph Meyer umtrieb, bleibt brisant: der Datenschutz. International betrachtet ist die Rechtslage derzeit unsicher. Wer sich und seinen Kunden gegenüber Datenschutz nach dem deutschen Datenschutzgesetz garantieren möchte, sollte einen Cloud-Anbieter mit Hauptsitz hierzulande wählen. Ausländische Anbieter oder solche nur mit einer Niederlassung hierzulande können dies nicht. Der Markt hat sich in den letzten Jahren dank steigender Nachfrage sehr positiv entwickelt, so dass sich deutche Anbieter wie ProfitBricks sowohl beim Preis, der Leistung und auch im Hinblick auf die Flexibilität mit amerikanischen Anbietern messen können.

 

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