Qualität beginnt nicht am Ende

Zukunftssichere Gebäudeautomation mit integriertem Product Lifecycle Management

PLM

Steigende Komplexität, neue Sicherheitsanforderungen und sich wandelnde Kundenbedürfnisse stellen die Gebäudeautomation vor große Herausforderungen. Sie machen ein integriertes Qualitäts- und Lifecycle-Management daher zum zentralen Erfolgsfaktor.

Der Druck auf die Gebäudeautomation steigt: Kürzere Innovationszyklen, knappe Fachressourcen und zunehmende Systemkomplexität stellen Unternehmen vor wachsende Herausforderungen. Außerdem sind neue regulatorische Vorgaben wie zum Beispiel der Cyber Resilience Act (CRA), der die Cybersicherheit von digitalen Produkten verbessern soll, im Gesamtkontext zu berücksichtigen. Die entsprechenden Hersteller, Händler und Importeure müssen sich auf umfassende neue Vorgaben und Pflichten einstellen. Produkte mit digitalen Elementen müssen den Cybersicherheitsanforderungen entsprechen – von der Entwicklung bis zur Außerbetriebnahme. 

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Produktentwicklungen neu gedacht

Neben diesen gesetzlichen Anforderungen ändern sich auch die Erwartungen der Kunden rasant, ebenso auch Normen und Sicherheitsanforderungen. Nachhaltigkeit, Benutzerfreundlichkeit und nahtlose Integration in digitale Ökosysteme haben für Kunden einen höheren Stellenwert. Mit den traditionellen Prozessen der Produktentwicklung kann die Gebäudeautomation ihnen jedoch nicht gerecht werden. Mehr noch: Wer weiterhin auf veraltete Konzepte setzt und Entwicklungs-, Qualitäts- und Betriebsbereiche isoliert betrachtet, riskiert Reibungsverluste – mit teuren Folgen:

  • Isolierte Abteilungen verzögern Informationsfluss: Werden wichtige Informationen verzögert geteilt, besteht die Gefahr, dass Fehler erst spät erkannt werden. Teure Nacharbeiten können sich im schlimmsten Fall häufen, was in wettbewerbsintensiven Märkten fatal ist.
  • Silos bremsen transparenten Austausch: Wird in Silostrukturen ohne abteilungsübergreifende Kommunikation gearbeitet, bleibt die Ursachenanalyse unvollständig. Es gibt kein Verständnis für die Probleme in anderen Bereichen und Fehler werden nicht ganzheitlich betrachtet. 
  • Vielschichtigkeit moderner Elektroprodukte: Embedded Software erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit, die in Silos schwer realisierbar ist.
  • Starre Abläufe bremsen Entwicklungsgeschwindigkeit: Sich schnell wandelnde Kundenanforderungen erfordern flexible Reaktionen, nicht starre Prozessketten.

Qualität beginnt nicht am Ende

Vor diesem Hintergrund braucht es einen neuen integrativen Ansatz, der alle Phasen und Beteiligte einbezieht. Genau diesen liefert ein integriertes Product Lifecycle Management (PLM), das auch das Qualitätsmanagement frühzeitig einbindet. Qualität sollte nicht erst am Ende geprüft, sondern von Anfang an – bereits in der Anforderungsanalyse – aktiv in den gesamten Produktentwicklungsprozess eingebunden werden. 

Um Anforderungen aus Normen und Zertifizierungen zu kennen, die in komplexen Systemen wie KNX-Installationen oder Smart-Building-Plattformen eine große Rolle spielen, sollten sich Unternehmen zudem proaktiv in Fachgremien engagieren. Dazu zählen beispielsweise die KNX Association, die Connectivity Standards Alliance (CSA) oder die Bluetooth Special Interest Group. Auf diese Weise können Unternehmen Anforderungen mitgestalten und stellen sicher, dass die eigenen Produkte nahtlos integrierbar bleiben.

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Drei Erfolgsfaktoren für integriertes PLM und Qualitätsmanagement

  1. Für ein effektives Zusammenspiel von Qualitäts- und PLM ist die interne Vernetzung entscheidend. Die Unternehmensbereiche Entwicklung, Qualitätssicherung, Vertrieb und Service müssen von Beginn an gemeinsam an Lösungen arbeiten. So lassen sich Kundenbedürfnisse, technische Machbarkeit und betriebliche Anforderungen früh synchronisieren. 
  2. Agile Methoden ermöglichen zudem, dass reale Nutzungserfahrungen kontinuierlich in die Produktentwicklung zurückzuführen. Dieses Feedback verbessert nicht nur die Qualität, sondern erhöht auch den Kundennutzen. 
  3. Zentrale Datenplattformen und digitale Tools wie SiliconExpert und Parts Management Software sorgen schließlich dafür, dass aktuelle Informationen zu Bauteilverfügbarkeit, Konfliktmineralien, regulatorischen Vorgaben und Lebensdauer in den Produktentwicklungsprozess einfließen – und unterstützen ein langfristig regelkonformes Produktdesign.

Ein Aspekt, der im Tagesgeschäft oft unterschätzt wird, ist das Änderungsmanagement. Es sorgt für den kontinuierlichen Abgleich zwischen allen Abteilungen und verhindert Informationsasymmetrien. Damit einher geht die Erkenntnis, dass Standardisierung und Agilität keine Gegensätze sind. Im Gegenteil: Standards schaffen den erforderlichen Rahmen und ermöglichen zugleich Flexibilität in der Umsetzung – ohne Innovationsfreiheit einzuschränken.

Vernetzt, lernfähig und nutzerzentriert

In der Gebäudeautomation ist integriertes Qualitäts- und Product Lifecycle Management längst kein Nice-to-have mehr – es entscheidet maßgeblich über die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Daher ist es auch für mittelständische Tech-Firmen essenziell, Effizienz, Nachhaltigkeit und Kundenfokus als zusammenhängende Ziele zu verstehen. Datenbasierte Ansätze gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung: Produktstrategien, die agile Methoden mit KI-gestützter Marktforschung und datengetriebener Analyse kombinieren, ermöglichen es, Produkte passgenau und vorausschauend zu entwickeln. Ob KI-generierte Personas, vernetzte Customer Journeys oder Metriken wie Pirate Metrics: Wer datenkompetent agiert, kann Innovationszyklen besser steuern und Kundenerwartungen präzise erfüllen.

Daniel

Feykes

Leiter des Produktmanagements

Insta GmbH

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