Case Study

Benteler: Open Source in einem weltweit tätigen Konzern

Bild: benteler.com

Die Benteler Gruppe führte vor einigen Jahren integrierte IT-Service-Prozesse ein, um das Wachstum des Konzerns und die weltweite IT zu unterstützen. 

Benteler ist ein weltweit tätiger Konzern im Bereich Automotive sowie Stahl/Rohr mit einem Jahresumsatz von ca. 8 Mrd. Euro. Der Stammsitz liegt in Paderborn, wo sich auch die beiden zentralen Rechenzentren des Konzerns befinden. Auf der von it-novum veranstalten 3. ITSM-Konferenz berichtete Frank Recker, IT Architect, über die Umsetzung des ITSM-Projektes bei Benteler.

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Ziele des Projekts

Um das Wachstum des Konzerns und die weltweite IT zu unterstützen, begann der Konzern vor zehn Jahren, seine Systeme und Tools im Bereich IT Service Management zu integrieren. Dabei spielten offene Technologien eine wichtige Rolle. Wie Frank Recker betonte, werden Open Source-Lösungen zwar in Unternehmen jeglicher Größe eingesetzt. Ihre Nutzung und der Rollout und Ausbau auf eine weltweite Infrastruktur sind aber eine Sache die Zeit, Mut und Ausdauer erfordert.

Im Monitoring-Bereich war das Tool openITCOCKPIT bereits über zehn Jahre im Einsatz, wurde aber nur isoliert für die Überwachung der IBM Server mit AIX Betriebssystem eingesetzt, da daneben noch viele andere Monitoring-Lösungen und -Ansätze verschiedenster Hersteller bestanden.

Ziel war es, in dieser heterogenen Systemlandschaft einen Standard zu etablieren, der weltweit genutzt werden konnte. Laut Recker war dies „eine Geschichte von längerer Dauer und vielen Facetten“. Am Ende stand eine integrierte Lösung, die nicht monolitisch ist. Viele andere Komponenten aus dem Bereich Open Source aber auch SaaS-Lösungen und andere proprietäre Software wurden mit angebunden.

Learnings und Empfehlungen:

War das Vorhaben zu Beginn ein Nischenprojekt, konnten schnell erste Ergebnisse im Monitoring erzielt werden. Grund war die Prämisse „Wir monitoren nur das, was Sinn macht und nicht das, was techniscch geht“. Mit dieser pragmatischen Vorgehensweise wurden auch die ersten Massenänderungen durchgeführt.

Bei der Umsetzung wurde schnell klar, dass Open Source-Werkzeuge nicht unbedingt primär für 

  • Massenänderungen
  • RollBased Access
  • Satellitenkonzepte
  • Dashboards
  • Reporting
  • Einsatz im Produktionsumfeld, das WAN Ausfälle verkraften muss

entwickelt werden. In einer engen Zusammenarbeit zwischen den Administratoren von Benteler und den Tool-Entwicklern wurden über die Jahre viele Verbesserungen eingearbeitet, von denen auch andere Nutzer und Kunden profitieren konnten. Wie Frank Recker heraushob, zahlten sich hier Kreativität für neue Ideen, Hartnäckigkeit gegenüber den Entwicklern und der Besuch von Software-Konferenzen und -Veranstaltungen aus, um immer die aktuellen Entwicklungen mitzuverfolgen.

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Herausforderungen

Das Projekt umfasste viele verschiedene Herausforderungen, von denen Frank Recker nur einige erwähnte:

a) Kultur beachten

In einem multinationalen Konzern sollten Systemdokumente und Schulungsmaterial immer mindestens zweisprachig erstellt werden. Entsprechende Schulungen von KollegInnen sind enorm wichtig.

b) Vorhandene Tools respektieren

Bereits bestehende und etablierte Tools sollte man keinesfalls einfach abschalten und den KollegInnen ein neues Werkzeug vorschreiben. Vielmehr sollte man auf Schnittstellen wie RestAPI und JSON zurückgreifen, um vorhandene Lösungen zu integrieren.

c) An Automatisierung denken

Man sollte versuchen, in so vielen Bereichen wie möglich zu automatisieren. Laut Recker betrifft das nicht nur das Rollout der Lösung und Monitoring der Umgebung, sondern auch das ITIL-Tool und die Ticketerstellung, bei der Daten aus dem Monitoring und der CMDB-Lösung gleich mitgenutzt werden sollten.

d) Skeptisch sein

Grundsätzlich rät Frank Recker zu einem gesunden Misstrauen gegenüber den Versprechen der Hersteller. So sollte man Produktversprechen stets kritisch hinterfragen. Man solle aber auch einsehen, dass Tools nicht das einzig glücklich machende Mittel sind. Daten und vorhandene Schnittstellen seien wichtiger, um eine integrierte IT Service-Landschaft zu erreichen.

Durch die Beachtung dieser Punkte ist bei Benteler eine Lösung entstanden die selbst immer weiter wächst und automatisiert wird. Das Zentrum bildet ein leistungsfähiges Dreieck aus CMDB, ITIL-Tool und Monitoring mit aussagekräftigem Reporting.

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