Nachhaltigkeit beim Gerätekauf

Neues EU-Energielabel für Smartphones und Tablets: Was sich jetzt für Verbraucher ändert

Smartphones und Tablets, die ab Freitag in der EU auf den Markt gebracht werden, müssen ein Energielabel tragen. Ziel ist es, Kaufentscheidungen transparenter und nachhaltiger zu gestalten.

Verbraucher erfahren auf einen Blick, wie energieeffizient, langlebig und reparierbar ein Gerät ist. Gleichzeitig treten neue Anforderungen an das sogenannte Ökodesign in Kraft – also an die Umweltverträglichkeit und Lebensdauer der Geräte.

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Im folgenden Überblick beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um das neue EU-Energielabel für Smartphones und Tablets:

Was genau zeigt das neue EU-Energielabel für Smartphones an?

Das Label bewertet Geräte in verschiedenen Kategorien – ähnlich wie bei Waschmaschinen oder Fernsehern. Die Energieeffizienzskala reicht von A (dunkelgrün, sehr effizient) bis G (rot, weniger effizient).

Zusätzlich enthält das Label Informationen zu:

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  • Akkulaufzeit (in Stunden und Minuten)
  • Anzahl der Ladezyklen, bis der Akku nur noch 80 % seiner ursprünglichen Kapazität hat
  • Reparierbarkeit auf einer Skala von A (sehr gut) bis E (sehr schlecht)
  • Sturzfestigkeit (ebenfalls A bis E)
  • Schutz vor Staub und Feuchtigkeit (nach IP-Skala: z. B. „IP68“ = bestmöglicher Schutz)

Wo finde ich das Energielabel beim Kauf?

Das Label muss sichtbar und in der Nähe des Produkts angebracht sein – sowohl im Einzelhandel als auch beim Online-Kauf. Laut EU-Kommission sind Händler und Lieferanten dafür verantwortlich. Die Deutsche Umwelthilfe hat angekündigt, stichprobenartige Kontrollen durchzuführen.

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Gibt das Label an, wie teuer eine Reparatur ist?

Nein. Die Reparierbarkeitsklasse gibt an, wie einfach ein Gerät zerlegt und mit Ersatzteilen versehen werden kann. Kosten für Ersatzteile oder Reparaturdienste sind jedoch nicht Bestandteil der Bewertung.

„Ein Gerät der Reparaturklasse A ist nicht automatisch günstig zu reparieren“, erklärt die europäische Verbraucherschutzorganisation Beuc.

Was bringt das neue Energielabel für Verbraucher?

Die EU-Kommission sieht das Label als Werkzeug für bewusstere Kaufentscheidungen. Käufer können künftig Geräte besser miteinander vergleichen – nicht nur nach Leistung, sondern auch in Hinblick auf Nachhaltigkeit und Reparaturfreundlichkeit.

Zudem werden mit dem neuen Regelwerk Energie und CO₂ eingespart – ein Gewinn für Umwelt und Geldbeutel.

Sollen auch die Geräte selbst besser werden?

Ja. Parallel zur Einführung des Energielabels gelten strengere Ökodesign-Vorgaben. Neu verkaufte Smartphones und Tablets müssen:

  • langlebigere Akkus verbaut haben,
  • wichtige Ersatzteile (wie Displays, Akkus, Kameramodule) für mindestens sieben Jahre verfügbar halten (Lieferzeit max. 5–10 Werktage),
  • Software-Updates für mindestens fünf Jahre nach Verkaufsstart bereitstellen.

Diese Vorgaben sollen die Nutzungsdauer der Geräte verlängern und Elektroschrott reduzieren.

Wie bewerten Umweltschützer die Neuerungen?

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Verbraucherschutzorganisation Beuc begrüßen die neuen Regelungen. Besonders die bessere Vergleichbarkeit und der Schutz der Umwelt werden positiv hervorgehoben.

„Die neuen Regelungen für Smartphones und Co. sind ein wichtiger Schritt zu umweltfreundlicheren Produkten und besserer Verbraucherinformation“, sagt DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

Gleichzeitig fordern Umweltverbände, die neuen Standards auf alle Elektrogeräte auszuweiten – etwa auf Haushaltsgeräte oder Unterhaltungselektronik.

Kommt das Energielabel auch für Laptops?

Ja – voraussichtlich ab 2028. Ein entsprechendes Label für Laptops ist laut dem Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration in Planung.

Fazit: Ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit

Das neue EU-Energielabel für Smartphones und Tablets ist mehr als nur ein Aufkleber – es steht für mehr Transparenz, längere Produktlebenszyklen und einen wichtigen Schritt hin zu einem nachhaltigen Konsumverhalten in Europa.

dpa

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