Meta sperrt Namensvetter

Namens-Chaos: Mark Zuckerberg verklagt Mark Zuckerberg

Mark Zuckerberg
Bildquelle: Frederic Legrand COMEO/Shutterstock.com

Ein Insolvenzanwalt aus Indiana geht gerichtlich gegen Mark Zuckerberg vor – weil er selbst Mark Zuckerberg heißt und Meta seine Geschäftsseite wiederholt sperrt.

Mark Zuckerberg, seines Zeichens Insolvenzanwalt aus Indiana, hat eine Klage gegen Mark Zuckerberg eingereicht, den CEO von Meta. Der Grund: Seine kommerzielle Facebook-Seite wurde in den vergangenen acht Jahren bereits fünfmal gesperrt, weil die automatisierten Moderationssysteme von Meta seinen Account als “Identitätsmissbrauch” einstuften.

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Acht Jahre Ärger mit dem Algorithmus

Das Problem: Der Anwalt heißt tatsächlich Mark Zuckerberg und nutzt seinen echten Namen für seine Kanzlei-Werbung auf der Plattform. “Das ist nicht lustig”, sagte der Jurist gegenüber dem Sender 13WTHR aus Indianapolis. “Vor allem nicht, wenn sie mein Geld nehmen. Das macht mich wirklich wütend.”

“Falls Sie übrigens dem jüngeren, reicheren Mark Zuckerberg begegnen, grüßen Sie ihn von mir und sagen Sie ihm, dass er mir jeden Tag große Kopfschmerzen bereitet.”

Mark Zuckerberg, Insolvenzanwalt aus Indiana

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In seiner Klageschrift betont der Rechtsanwalt, dass er bereits Jura praktiziert habe, als der Meta-Gründer erst drei Jahre alt war. Trotz seines legitimen Namensanspruchs muss er immer wieder erleben, wie sein Account gesperrt wird, während Meta weiterhin Geld für seine Werbeanzeigen kassiert. Über 11.000 US-Dollar hat der Anwalt bereits in Werbung auf den Meta-Plattformen investiert.

E-Mail-Verkehr seit 2017

Der Klageschrift liegt ein E-Mail-Thread aus dem Jahr 2020 bei, der zeigt, dass der Anwalt bereits seit 2017 mit Meta über das Problem in Kontakt steht. In einer E-Mail schrieb er: “Falls Sie übrigens dem jüngeren, reicheren Mark Zuckerberg begegnen, grüßen Sie ihn von mir und sagen Sie ihm, dass er mir jeden Tag große Kopfschmerzen bereitet.”

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Website dokumentiert Namens-Chaos

Der permanente Verwechslungsärger bewegte den Anwalt sogar dazu, eine eigene Website zu erstellen: iammarkzuckerberg.com. Dort dokumentiert er, wie sein Leben durch den Namen geprägt wird. “Ich kann meinen Namen nicht für Reservierungen oder Geschäfte verwenden, weil die Leute denken, ich sei ein Scherzkeks und auflegen”, klagt er.

Besonders kurios wird es bei Geschäftsterminen: “Als ich in Las Vegas einen Vortrag hielt, wartete ein Limousinenfahrer mit einem Schild ‘Mark Zuckerberg’ am Ende der Rolltreppe auf mich. Das sorgte für Chaos, weil eine große enttäuschte Menschenmenge gewartet hatte.”

Regelmäßig erhält der Anwalt Anrufe und Nachrichten, die eigentlich für den Tech-Milliardär bestimmt sind, darunter auch Morddrohungen und Geldforderungen. Solange es nur Belästigungen waren, nahm er es hin. Als jedoch sein Geschäft bedroht wurde, war seine Geduld erschöpft.

Auf Anfrage von 13WTHR teilte Meta mit: “Wir wissen, dass es mehr als einen Mark Zuckerberg auf der Welt gibt, und wir gehen der Sache auf den Grund.”

Anwalt zeigt sich kämpferisch

Auf seiner Website schreibt er selbstbewusst: “Ich wünsche Mark E. Zuckerberg nichts Schlechtes. Ich hoffe das Beste für ihn. Aber lassen Sie mich eines sagen: Ich werde bei der Suche nach ‘Mark Zuckerberg bankruptcy’ dominieren. Und falls er einmal in finanzielle Schwierigkeiten gerät und sich zufällig in Indiana befindet, werde ich gerne seinen Fall zu Ehren unserer Namensgleichheit übernehmen.”

Die Klage zeigt , wie automatisierte Moderationssysteme großer Tech-Konzerne auch legitime Nutzer treffen können, besonders wenn sie zufällig den Namen eines prominenten CEOs tragen. Ironischerweise könnte der Fall als Paradebeispiel für die Grenzen künstlicher Intelligenz in die Tech-Geschichte eingehen: Selbst die ausgeklügeltsten Algorithmen können offenbar nicht zwischen einem echten und einem “falschen” Mark Zuckerberg unterscheiden.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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