Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag ist abermals Ziel eines Hackerangriffs geworden. Die Attacke erfolgte knapp zwei Jahre nach einem ähnlichen Vorfall.
Ende der vergangenen Woche registrierten die IT-Sicherheitssysteme des IStGH eine “hochentwickelte und gezielte Cyberattacke”, wie das Gericht mitteilte. Konkrete Angaben zu Art und Umfang des Angriffs machte die Institution zunächst nicht.
Schnelle Reaktion der IT-Abteilung
Nach Angaben des Gerichts griffen die internen Frühwarnsysteme umgehend und konnten den Angriff rasch identifizieren und eindämmen. “Die Erkennung und Eindämmung erfolgte prompt”, hieß es in der offiziellen Stellungnahme. Derzeit läuft eine umfassende Analyse der Auswirkungen auf die gesamte IT-Infrastruktur.
Das Gericht kündigte an, bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet zu haben, um mögliche Folgen des Vorfalls zu begrenzen. Details zu den ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen wurden aus naheliegenden Gründen nicht preisgegeben. Zudem heißt es: “Der Gerichtshof hält es für wesentlich, die Öffentlichkeit und die Vertragsstaaten über derartige Vorfälle sowie über die Bemühungen zu deren Bewältigung zu informieren, und ruft dazu auf, angesichts dieser Herausforderungen weiterhin Unterstützung zu leisten.”
Zweiter Vorfall binnen zwei Jahren
Bereits 2023 hatte eine Cyberattacke die Arbeit des IStGH erheblich gestört. Damals musste das Gericht seine Systeme wochenlang vom Internet trennen. Den Angriff klassifizierte die Institution als “gezielten und ausgeklügelten Spionageversuch”, der darauf abzielte, die Arbeit des Gerichts zu sabotieren.
Der aktuelle Vorfall ereignete sich während des NATO-Gipfels in Den Haag, an dem auch US-Präsident Donald Trump teilnahm. Gleichzeitig bearbeitet das Gericht mehrere politisch brisante Verfahren, darunter Haftbefehle gegen Russlands Präsident Putin, Israels Regierungschef Netanyahu und Hamas-Kommandeur Al-Masri.