Die britische Polizei hat rund 7 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen beschlagnahmt – die bislang größte Beschlagnahme weltweit.
Der Fall geht auf eine siebenjährige Untersuchung der Metropolitan Police zurück, die einen massiven Betrug aufdeckte, der in China seinen Ursprung hatte.
Zhimin Qian, eine 47-jährige chinesische Staatsbürgerin, bekannte sich schuldig an der Beteiligung an dem größten bekannten Kryptowährungsbetrug. Laut Polizeiangaben hatte Qian ein Betrugssystem orchestriert, das rund 128.000 Opfer in China traf. Die erbeuteten Gelder wurden in Bitcoin gespeichert – insgesamt 61.000 Bitcoin, die später von den Ermittlern sichergestellt wurden.
Flucht und Geldwäscheversuche
Nach dem Betrug floh Qian unter Verwendung gefälschter Dokumente nach Großbritannien. Dort versuchte sie, die gestohlenen Mittel durch den Erwerb von Immobilien zu waschen. Unterstützt wurde sie dabei von Jian Wen, der später 2024 für seine Beteiligung an dem Verbrechen verurteilt wurde. Beweismaterial verknüpfte Wen unter anderem mit der Übertragung von 150 Bitcoin im Wert von über 2 Millionen US-Dollar.
Kryptowährungen im Visier der Strafverfolgung
Der stellvertretende Chefankläger Robin Weyell vom Crown Prosecution Service weist darauf hin, dass Bitcoin und andere digitale Währungen zunehmend von organisierten Kriminellen genutzt werden, um Vermögenswerte zu verschleiern und Geld zu transferieren. Der aktuelle Fall zeige eindrucksvoll das Ausmaß der kriminellen Erträge, die auf diese Weise verfügbar seien.
Die Sicherstellung der Bitcoin-Summen markiert nicht nur einen Rekord für das Vereinigte Königreich, sondern unterstreicht auch die wachsende Herausforderung, Kryptowährungen in der Finanzkriminalität zu überwachen. Der Fall illustriert die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit und moderner Ermittlungsstrategien gegen digitale Finanzdelikte.