Halbleiter-Markt

Bundeswirtschaftsministerin: Weltweite Marktanteile bei Chips steigern

Chips

Infineon baut in Dresden eine große Chipfabrik – mit staatlicher Förderung. Die neue Produktionsstätte soll ein wirtschaftlicher «Leuchtturm» sein. Die Bedeutung des Standorts soll noch wachsen.

Deutschland und Europa müssen aus Sicht von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche ihre Position im weltweiten Chip-Markt stärken. Die CDU-Politikerin sagte bei einem Besuch der Baustelle der neuen Infineon-Fabrik in Dresden, Halbleiterherstellung sei ein wesentlicher Schlüssel für die wirtschaftliche Resilienz Deutschlands und für den Wirtschaftsstandort. Der EU-Anteil an der weltweiten Halbleiterproduktion liege derzeit bei ungefähr 8 Prozent. Der Bedarf der EU an Halbleitern liege bei 20 Prozent. «Das heißt, wir müssen aufholen.» 

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Die Anteile müssten vergrößert werden. Deutschland sei führend innerhalb der EU. Infineon baut in Dresden eine neue Chip-Fabrik, die der Bund mit einer Milliarde Euro fördert. 

Reiche betonte die Bedeutung von Halbleitern für Künstliche Intelligenz oder autonomes Fahren. Infineon-Chef Jochen Hanebeck sagte, in Dresden befinde sich das Herz der Halbleiterindustrie in Europa. Der Bau der neuen Fabrik habe eine enorme Bedeutung für Sachsen, Deutschland und Europa.

Bund fördert mit viel Geld 

Die Bundesregierung unterstützt den Bau der neuen Chip-Fabrik in Dresden mit fast eine Milliarde Euro. Insgesamt werden Angaben von Infineon zufolge fünf Milliarden Euro für die Fabrikerweiterung benötigt. Der Produktionsstart ist für Herbst 2026 geplant. In dem neuen Fabrikteil sollen Halbleiter gefertigt werden, die die Dekarbonisierung und Digitalisierung befördern. Eingesetzt werden sollen sie in der Autoindustrie und bei Anlagen der erneuerbaren Energien.

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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sagte mit Blick auf Subventionen, Wettbewerbsverzerrungen, die es weltweit gebe, müssten ausgeglichen werden – «damit man nicht unter die Räder kommt». Man dürfe keine Kompetenzen verlieren. Das entbinde die Politik aber nicht von der Frage, Wettbewerbsfaktoren und Standortbedingungen zu verbessern.

Reiche verteidigt Förderung

Der Bund fördere die Mikroelektronik, weil es wichtig sei, dass Deutschland strategisch unabhängig werde, so Reiche. Mit Blick auf weitere Förderungen machte sie deutlich, man wolle einen Fokus auf Forschung und Entwicklung legen.

Reiche hatte nach dem Rückzug des US-Chipherstellers Intel von einer milliardenschweren Investition in Magdeburg Kritik an der Vorgängerregierung geübt. Das Fördern von einzelnen Projekten mit Milliardensummen müsse sorgfältigst geprüft werden, sagte die Ministerin. 

Ganz in der Nähe von Infineon in Dresden will der taiwanesische Halbleiterkonzerns TSMC eine neue Fabrik bauen. Auch dieses Projekt wird von der Bundesregierung mit Milliarden gefördert.

dpa

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