Cloud & Forschung

OCRE-Framework erleichtert Zugang zu Cloud-Services

Cloud, Public Cloud, Cloud Computing

Moderne Wissenschaft braucht flexible Rechenkapazitäten. Doch für viele Forschungsinstitute bleiben Cloud-Ressourcen schwer zugänglich – vor allem durch aufwendige Ausschreibungsverfahren, strenge Datenschutzregeln und hohe Datenübertragungskosten.

Mit dem OCRE-Framework (Open Cloud Research Environment) bringt GÉANT, das europäische Netzwerk der Forschungs- und Bildungsnetze, eine Lösung ins Spiel, die den Einstieg deutlich vereinfacht. Ziel ist es, öffentlichen Forschungseinrichtungen einen rechtssicheren, effizienten und kostengünstigen Zugang zu Cloud-Diensten zu verschaffen. Die 2024 aktualisierte Version öffnet das Programm für mehr als 25.000 Einrichtungen in 35 Ländern – darunter Universitäten, Hochschulkliniken, Forschungszentren, gemeinnützige Organisationen und andere öffentliche Institutionen.

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Einfache Prozesse, maximale Compliance

OCRE bringt einen entscheidenden Vorteil: Cloud-Dienste lassen sich über nationale Forschungsnetzwerke wie das DFN (Deutschland), SWITCH (Schweiz) oder ACOnet (Österreich) standardisiert und ohne eigene Ausschreibungen beziehen. Sogleich winken Preisnachlässe bei Anbietern wie AWS, Microsoft Azure und Google Cloud sowie Wegfall von Ingress- und Egress-Kosten. Für datenintensive Forschungsprojekte oder KI-Anwendungen verkürzt sich damit die Time-to-Cloud erheblich – bei gleichzeitigem Fokus auf Datenschutz und digitale Souveränität. Wirtschaftliche Einsparungen sind dabei ein willkommenes Nebenprodukt, stehen jedoch nicht im Vordergrund.

Da KI und datenbasierte Forschung immer wichtiger werden, schafft OCRE eine solide technische und rechtliche Grundlage für Fortschritt. Das Framework unterstützt Institutionen, digitale Innovationen schneller umzusetzen und Forschungsressourcen einfacher zu nutzen – alles unter Einhaltung hoher Sicherheitsstandards. Die Ausschreibungen basieren auf dem Prinzip des „Cascading Procurement“ – einem Verfahren, das lange Vergabeprozesse überflüssig macht.

Cascading Procurement: Flexibel, compliant, transparent

Das kaskadierende Beschaffungsmodell von OCRE funktioniert so: Für jede Plattform – etwa AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud – listet das Framework mehrere Anbieter in einer festgelegten Reihenfolge. Forschungseinrichtungen wenden sich zunächst an den bestplatzierten Anbieter. Sollte dieser spezifische Anforderungen, etwa in Bezug auf Edu-Zertifizierungen, Non-Profit-Expertise oder Vorgaben zur digitalen Souveränität, nicht erfüllen können, ist es zulässig, ohne erneute Ausschreibung auf den nächstplatzierten Anbieter zuzugreifen. Dieses Verfahren ist vollständig mit den EU-Vergaberichtlinien konform und verkürzt langwierige Beschaffungsprozesse deutlich.

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Zusätzlich bietet OCRE eine weitere Option, die den flexiblen Charakter des Frameworks unterstreicht: Einrichtungen dürfen auch direkt einen bestimmten Anbieter auswählen, sofern sie dies sachlich begründen können und der Schritt verhältnismäßig bleibt. Das ist vor allem dann relevant, wenn eine Organisation der Ansicht ist, dass nur ein spezifischer Anbieter ihre Anforderungen erfüllt – beispielsweise aufgrund besonderer technischer Expertise, umfassender Branchenerfahrung oder eines speziell zugeschnittenen Serviceportfolios. In solchen Fällen lässt sich der komplette kaskadierende Auswahlprozess überspringen. Damit stellt OCRE sicher, dass wissenschaftliche und forschungsnahe Organisationen nicht nur effizient, sondern auch individuell passgenau auf Cloud-Dienste zugreifen können – immer im Einklang mit den Vorgaben der EU.

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Was bringt OCRE konkret für die Forschung?

Mit dem OCRE-Framework erschließen sich Forschungseinrichtungen den Zugang zu skalierbaren Cloud-Ressourcen – ein zentraler Vorteil, gerade wenn große Datenmengen etwa in der Biologie, Chemie oder bei KI-Anwendungen verarbeitet werden müssen. Neben der deutlichen Reduzierung von Kosten durch attraktive Rabatte von bis zu 16 Prozent entfallen auch hohe Datenverkehrskosten, da Ingress- und Egress-Gebühren wegfallen. Hinzu kommt, dass OCRE die Beschaffung erheblich vereinfacht. Eigene Ausschreibungsverfahren sind nicht nötig, da Bestellungen direkt über die zentrale OCRE-Plattform abgewickelt werden. Gleichzeitig bieten die OCRE-Partner Cloud-Lösungen, die höchste Standards bei Datenschutz und digitaler Souveränität erfüllen – ein entscheidender Faktor für europäische Forschungseinrichtungen. Darüber hinaus profitieren die Nutzer vom direkten Zugang zu modernsten Cloud-Technologien für datengetriebene und KI-gestützte Analysen, wobei dies nicht nur Universitäten vorbehalten ist, sondern auch für Kliniken, Behörden und Non-Profit-Organisationen offensteht.

Den passenden Partner auswählen – worauf es ankommt

Doch der Mehrwert von OCRE entfaltet sich erst dann vollständig, wenn der richtige Dienstleister gewählt wird. Dabei sollten Institute auf einen Anbieter setzen, der nicht nur über technisches Know-how verfügt, sondern auch ein tiefes Verständnis für die speziellen Anforderungen von Forschungsnetzwerken mitbringt und idealerweise bereits umfangreiche Projekterfahrungen mit wissenschaftlichen Einrichtungen hat. Da hybride Multi-Cloud-Infrastrukturen längst zum Standard gehören, ist zudem wichtig, dass der Partner Expertise bei allen großen Hyperscalern wie AWS, Microsoft Azure und Google Cloud nachweisen kann. Gleichzeitig müssen Datenschutz und digitale Souveränität stets gewährleistet sein – die Kontrolle über die eigenen Daten bleibt oberstes Gebot. Eine starke regionale Präsenz, idealerweise mit einem Büro in der DACH-Region, trägt ebenfalls dazu bei, Prozesse zu vereinfachen und eine enge Zusammenarbeit sicherzustellen. Ebenso sollten Institute Wert auf ein flexibles und umfassendes Service-Portfolio legen, das sich an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen lässt – auch mit Blick auf eine transparente Kostenkontrolle. Nicht zuletzt können besondere Zertifizierungen, insbesondere in den Bereichen Education, Non-Profit und Digital Sovereignty, als Indikatoren für einen geeigneten Anbieter dienen.

Fazit: Cloud-Services beschaffen – einfach, sicher und ohne Kopfschmerzen

Das OCRE-Framework macht den Weg zu Cloud-Services für Forschungseinrichtungen, Universitäten und Non-Profit-Organisationen deutlich einfacher, schneller und sicherer. Die zentrale Ausschreibung über GÉANT spart Zeit und Kosten, reduziert regulatorische Hürden und eröffnet gleichzeitig den Zugang zu hochmodernen Cloud-Technologien. Die Wahl des richtigen Partners bleibt dabei der Schlüssel zum Erfolg. Anbieter wie SoftwareOne, die alle drei großen Hyperscaler im OCRE-Vertrag abdecken und durch langjährige Erfahrung, Multicloud-Kompetenz sowie ein flexibles Service-Portfolio überzeugen, bieten hier ideale Voraussetzungen. OCRE verschafft europäischen Forschungsinstitutionen damit nicht nur einen einfachen Zugang zu Cloud-Ressourcen, sondern unterstützt sie dabei, ihre digitale Infrastruktur nachhaltig, compliant und zukunftssicher zu gestalten.

Florian-Schultz

Florian

Schultz

Global Public Sector Leader

SoftwareOne

Florian Schultz ist Global Public Sector Leader bei SoftwareOne und seit zwölf Jahren im Unternehmen tätig. Er verfügt über 20 Jahre internationale Führungserfahrung in High-Tech, Plattformlösungen, Cloud- und KI-Bereichen.
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