Geringes Vertrauen in die DSGVO

Während sich die Welt an die DSGVO anpasst und mehr Wert auf die Privatsphäre und die Sicherheit des Einzelnen legt, haben Europas führende Experten für Informationssicherheit immer noch Zweifel an der Fähigkeit der Branche, kritische Infrastrukturen, Unternehmensnetzwerke und persönliche Daten zu schützen.

Der neue Forschungsbericht von Black Hat Europe mit dem Titel Europe’s Cybersecurity Challenges beschreibt die Gedanken, die den besten europäischen Informationssicherheitsexperten schlaflose Nächte bereiten. Der Bericht enthält neue Einblicke von über 130 Umfrageteilnehmern und umfasst Themen wie DSGVO, Schutz personenbezogener Daten, aktuelle Herausforderungen der Branche und Annahmen dazu, was die Europäer in den kommenden Jahren erwarten könnten.

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Ist die DSGVO die Mühe wert?

Auch wenn die Teilnehmer feststellten, dass die im Mai eingeführte Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) oberste Priorität hat, schwindet das Vertrauen in ihre potenzielle Wirksamkeit. Es gibt zweifellos Änderungen, die zum Zwecke der Einhaltung der DSGVO vorgenommen wurden – deutliche 70 % bestätigen, dass Mitarbeiter für DSGVO-Initiativen abgestellt sind. Interessanterweise gab jedoch nur etwas mehr als ein Drittel der Befragten an, dass sie von der Einhaltung der DSGVO-Richtlinien in ihrem Unternehmen überzeugt sind. Und unter denen, die der Meinung sind, dass die DSGVO zur Verbesserung der Privatsphäre beitragen könnte, glaubt noch nicht mal jeder Vierte, dass die Verbesserung beträchtlich sein wird.

Welche ist die größte Bedrohung für den Schutz personenbezogener Daten der Europäer?

Während die DSGVO in vollem Umfang in Kraft tritt und die Verbraucher Schlagzeilen über den Missbrauch personenbezogener Daten durch Social-Media-Unternehmen zu lesen bekommen, werden Sicherheitsexperten zunehmend sensibler für die Herausforderungen beim Schutz personenbezogener Daten. Zu ihren größten Bedenken gehört die Verwendung personenbezogener Daten durch kommerzielle Unternehmen. Fast 60 % der Befragten nannten die Erhebung und/oder den Verkauf personenbezogener Daten durch Unternehmen und Social-Media-Organisationen, die die Privatsphäre nicht angemessen schützen, als die größte Gefahr für personenbezogene Daten. Diese Bedenken veranlassten über 40 % der Informationssicherheitsexperten dazu, ihre eigene Social-Media-Nutzung auf ein Minimum zu reduzieren, und viele raten ihren Anwendern und Geschäftseinheiten, dies ebenfalls zu tun.

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Europas kritische Infrastruktur gibt auch ein Jahr später noch Grund zur Besorgnis

Fast zwei Drittel der Sicherheitsexperten (65 %) befürchten, dass in den nächsten zwei Jahren ein schwerer Angriff auf kritische Infrastrukturen in mehreren europäischen Ländern stattfinden wird. Diese Zahl zeigt, dass die Besorgnis über einen solchen Angriff seit der letztjährigen Umfrage nicht nachgelassen hat. Ein Schwerpunkt scheint auf Cyberbedrohungen durch große Staaten wie Russland und China zu liegen: 30 % sind der Ansicht, dass große Staaten die größte Bedrohung darstellen – gefolgt von 17 %, die finanziell motivierte, organisierte Kriminelle nannten.

Warum zweifeln europäische Cybersicherheitsteams so sehr an ihren Verteidigungsmöglichkeiten?

Ähnlich wie im letztjährigen Bericht werden die schwachen Verteidigungsmaßnahmen Europas auf Geldmangel, unzureichend ausgerüstete Fachleute und ineffektive Technologien zurückgeführt. 42 % der Befragten waren der Ansicht, dass das schwächste Glied in ihrer Abwehrkette die Endbenutzer sind, die gegen Sicherheitsrichtlinien verstoßen und zu leicht von Social-Engineering-Angriffen getäuscht werden können. In der Zwischenzeit machen 20 % einen Fachkräftemangel für gescheiterte IT-Sicherheitsstrategien verantwortlich, und weniger als die Hälfte glaubt, dass sie über genügend Budget verfügt, um sich gegen die aktuellen Bedrohungen verteidigen zu können.

Weitere wichtige Erkenntnisse:

  • Nur 15 % der Befragten sind persönlich am Kauf oder Verkauf von Kryptowährungen beteiligt.
  • 70 % drängen die Nutzer zum Überdenken, welche Daten sie in sozialen Netzwerken teilen.
  • Auf die Frage nach den effektivsten Sicherheitstools sehen die Fachleute folgende Rangfolge: Multi-Faktor-Authentifizierung (88 %), Verschlüsselung (87 %) und Firewalls (75 %).
  • 52 % geben an, dass ausgeklügelte und zielgerichtete Angriffe ihr größtes Cybersicherheitsproblem sind.

Vollständigen Forschungsbericht herunterladen

Erkenntnisse aus dem jüngsten Bericht von Black Hat Europe lenken die Aufmerksamkeit auf kritische Bedenken und Mängel der Branche sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene. Um mehr über diese Erkenntnisse zu erfahren und weitere Informationen zu erhalten, laden Sie ein Exemplar von Europe’s Cybersecurity Challenges hier herunter: messages.blackhat.com/eu18-report

Black Hat Europe 2018: 3. bis 6. Dezember, London, Großbritannien

Im Nachgang zu dieser neuen Studie wird Black Hat einige der hellsten Köpfe der InfoSec-Community bei der Black Hat Europe 2018 begrüßen. Die Veranstaltung bietet ein strammes Programm, das beliebte Social-Media-Plattformen, mobile Geräte, weit verbreitete Betriebssysteme und vieles mehr abdeckt. Die Veranstaltung findet vom 3. bis 6. Dezember im EXCEL London statt.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit, bei einer Anmeldung bis zum 2. Dezember bei Ihrem Briefings-Pass zu sparen, finden Sie unter blackhat.com/eu-18/
 

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