Unternehmen wollen DSGVO-Compliance in Unternehmenskultur verankern

Laut einer Studie von Veritas Technologies wird die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) große Veränderungen in der Unternehmenskultur anstoßen. Drei von vier Unternehmen weltweit wollen Mitarbeiter belohnen, wenn sie ihre Datenhygiene verbessern und Compliance-Vorgaben einhalten.

Der Report zeigt, dass 88 Prozent der befragten Organisationen mit Trainings, Boni, Sanktionen und Vertragsergänzungen Anreize für Mitarbeiter schaffen wollen, sich an die DSGVO-Vorgaben zu halten. Fast die Hälfte (47 Prozent) plant, eine Compliance-Verpflichtung in die Arbeitsverträge aufzunehmen.

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Ein Verstoß gegen die vertraglich festgelegten Richtlinien kann weitreichende Folgen haben: 41 Prozent der Unternehmen haben vor, disziplinarische Maßnahmen zu ergreifen, wenn Mitarbeiter gegen die DSGVO verstoßen. 25 Prozent würden sogar Zusatzleistungen streichen – dazu zählen auch Boni. Zugleich erklären aber auch 34 Prozent, Mitarbeiter für DSGVO-konformes Verhalten belohnen zu wollen. Der Grund: Sie unterstützen das Unternehmen bei seinen Governance-Bemühungen, wodurch es bessere Geschäftsergebnisse erzielen kann.

Die DSGVO verändert die Unternehmenskultur

91 Prozent der Befragten gaben zu, dass ihre Organisation gerade keine Kultur pflegt, welche die Data Governance oder DSGVO-Compliance fördert. Die weiteren Ergebnisse zeigen aber auch, dass sie den Wert von Trainings für den Wandel in der Unternehmenskultur verstanden haben.

Die Mehrheit (63 Prozent) der Unternehmen glaubt, dass alle Mitarbeiter ein verpflichtendes Training zur DSGVO durchlaufen müssen. Mitarbeiter folgender Abteilungen sollten hier Priorität erhalten: IT (86 Prozent), Business Development & Strategy (85 Prozent), Recht (82 Prozent) und Finanzen (82 Prozent).

„Daten sind der größte Schatz eines Unternehmens. Trotzdem haben viele Firmen noch Schwierigkeiten, Prozesse für eine gute Datenhygiene zu etablieren. So ein Prozess fängt bei den Mitarbeitern an”, erklärt Stefan Henke, Regional Vice President, Central Europe bei Veritas. „Unsere Studie zeigt aber, dass Unternehmen ihre Kultur verändern wollen.”

„Unternehmen wollen neue Prozesse und Richtlinien für DSGVO-Compliance einführen. Sie planen ebenfalls, Zusatzleistungen und Verträge als Mittel zu nutzen, damit Mitarbeiter ihre Rolle beim Datenschutz ernst nehmen. Tun sie das nicht, folgen Konsequenzen für Zusatzleistungen und Boni.”

DSGVO-Compliance bietet Vorteile für Unternehmen

Unternehmen legen Wert auf DSGVO-Compliance, um die Vorgaben einzuhalten und Strafzahlungen zu vermeiden. Darüber hinaus sehen sie aber weitere Vorteile der Compliance:

  • Mehr Datenhygiene: 92 Prozent der Befragten sind überzeugt, im Unternehmen mehr Datenhygiene zu erreichen. Dadurch steigen ihre Qualität und Vertrauen in die Daten. Außerdem lassen sich Richtlinien strenger und genauer durchzusetzen.
  • Tiefere Einblicke: Rund 55 Prozent der Befragten glauben, mit der DSGVO-Einhaltung einen tieferen Einblick in ihre Daten zu gewinnen und so ihr Geschäft besser zu verstehen – wodurch sie ihren Kunden bessere Leistungen anbieten können.
  • Kosteneinsparung: 68 Prozent sind überzeugt, dass ihr Unternehmen Kosten senken wird.
  • Reputation: 59 Prozent der Befragten erwarten, dass die Compliance das Firmenimage und die Kundenbindung verbessern wird.
  • Schutz: 51 Prozent der Unternehmen sind überzeugt, ihre Daten effizienter schützen zu können.
  • Umsätze steigern: Rund 45 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sie dank des besseren Datenmanagements mehr Umsatz generieren und ihren Marktanteil ausbauen können. 22 Prozent schätzen, dass sie mehr Kapital besitzen werden, das sie wiederum in mehr Forschung und Entwicklung (F&E) oder andere Innovationsinitiativen investieren können.
  • Mehr Personal: 25 Prozent der Studienteilnehmer sagen, dass sie mit einer verbesserten Compliance und den erzielten Kostensenkungen mehr Mitarbeiter einstellen können.

„Die DSGVO tritt am 25. Mai 2018 in Kraft und gilt für jede Organisation, die EU-Einwohnern Güter und Dienste anbietet oder ihr Verhalten beobachtet – unabhängig vom Unternehmenssitz”, fügt Henke hinzu. „Unternehmen, die compliant sind, vermeiden nicht nur Strafzahlungen, sondern können ihre Kunden durch richtiges Datenmanagement weiter an sich binden. Das steigert wiederum Umsatz und Reputation.”

Methodik

Veritas hat den unabhängigen Marktforscher Vanson Bourne beauftragt, die Studie durchzuführen. Im Februar und März 2017 wurden dazu 900 Führungskräfte aus Australien, Deutschland, Frankreich, Japan, Singapur, Südkorea, den USA und dem Vereinigten Königreich interviewt. Die Befragten kamen aus Unternehmen mit mindestens 1000 Mitarbeitern aus verschiedenen Sektoren. Ein Kriterium war, dass die Organisation geschäftliche Beziehungen im EU-Raum unterhält. Die Befragung wurde online durchgeführt. Um sicherzustellen, dass nur passende Kandidaten teilnehmen, wurde ein Multi-Level-Screening gewählt.

veritas.com 

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