Die Angst vor digitalen Startups | Studie

Startup73 Prozent aller deutschen Manager sehen digitale Startups als Bedrohung für das eigene Geschäft. 43 Prozent sorgen sich, dass ihre heutigen Geschäftsmodelle im Wettbewerb gegen nativ digitale Startups in spätestens fünf Jahren obsolet sein könnten. 

  • In Deutschland wissen vier von zehn Businessentscheidern nicht, wie ihre Branche in drei Jahren aussehen wird.
  • Weniger als die Hälfte der hiesigen Unternehmen ist nicht in der Lage, wichtige Kundenanforderungen zu erfüllen.
  • Nur fünf Prozent von ihnen gehört zur Digital-Leader-Gruppe.

Viele Unternehmen spüren den Druck schon jetzt: 41 Prozent von ihnen berichten von massiven Marktveränderungen in den vergangenen drei Jahren als Folge der fortschreitenden Digitalisierung und neuer Anwendungen im Internet der Dinge. Zu diesen Ergebnissen kommt eine globale Umfrage im Auftrag von Dell Technologies.

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„Die Digitale Transformation bedeutet eine enorme Umwälzung, und Ausnahmen und Nischen wird es für Unternehmen dabei so gut wie keine geben”, kommentiert Doris Albiez, Senior Vice President und General Manager, Dell EMC Deutschland, Commercial Sales. „Unternehmen aller Branchen müssen mit rasanten Marktveränderungen Schritt halten, um auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben. Man denke zum Beispiel an die aktuelle Entwicklung im produzierenden Gewerbe Deutschlands, wo die Digitalisierung ja schon heute zu einer immer engeren Verzahnung von Geschäfts- und Fertigungsprozessen und damit zu einer deutlich höheren Lieferflexibilität als bisher führt – Stichwort Industrie 4.0. Die Transformation aufzuschieben, das ist in keinem Wirtschaftszweig mehr eine Option.“

Fortschritte oft nur fragmentarisch

Die meisten Unternehmen begegnen der digitalen Herausforderung mit einem bruchstückhaften Ansatz. Nur wenige haben die digitale Transformation in der eigenen Organisation schon weitgehend abgeschlossen. Erst durchschnittlich ein Drittel der in Deutschland Befragten erfüllt die fünf kritischen Merkmale digitaler Geschäftstätigkeit*, die internationale Führungskräfte in einer Vorgängerstudie als entscheidend für die künftige Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen identifiziert haben. Dazu gehört neben dem Einsatz agiler Innovationsmethoden unter anderem auch die Fähigkeit, neue Geschäftsoptionen mit analytischen Methoden prädiktiv zu erkennen.

Gleichwohl kommt die Digitalisierung hierzulande meist nur partiell voran. 62 Prozent der deutschen Studienteilnehmer räumen jedenfalls ein, die digitale Transformation müsse künftig quer durch das ganze Unternehmen auf breiterer Front vorangetrieben werden. Global sagen dies sogar 73 Prozent.

Obwohl nahezu jedes zweite deutsche Unternehmen die veränderten Kundenanforderungen als Haupttreiber für die Digitalisierung sieht, werden nach eigenem Bekunden derzeit nur 36 Prozent der Firmen diesen Anforderungen ihrer Kunden im Hinblick auf verbesserte Sicherheit, rund um die Uhr verfügbare Services sowie schnelleren Informationszugang tatsächlich gerecht. 59 Prozent agieren zudem noch nicht auf Basis von Echtzeit-Erkenntnissen.

Digitaler Rettungsplan

Angesichts akuter Markterfordernisse erkennen immer mehr deutsche Unternehmen die Notwendigkeit, ihr Transformationstempo zu steigern: 64 Prozent – weltweit sind es 73 Prozent – stimmen zu, dass sie eine zentralisierte Technologiestrategie im Unternehmen mit höherer Priorität vorantreiben müssen. 61 Prozent planen Infrastrukturinvestitionen und den verstärkten Aufbau digitaler Skills. Zudem wollen 71 Prozent ihre Software-Entwicklungsfähigkeiten ausweiten. IT-Investitionen sind in der Reihenfolge ihrer Priorität in folgenden Bereichen geplant:

  • konvergente Infrastrukturen, die dank vorab integrierter und auf Interoperabilität getesteter Technologien eine agilere Servicebereitstellung ermöglichen
  • Ultra-High-Performance-Computing als Voraussetzung zum Beispiel für Echtzeit-Analysen und darauf basierende Geschäftsmodelle
  • Big Data Analytics, um aus täglich anfallenden Massendaten geschäftlich nutzbare Informationen zu gewinnen – etwa für beschleunigte und besser fundierte Entscheidungen oder für personalisierte Dienstleistungen
  • Internet-of-Things-Technologien als Hebel für grundlegend neue Business- und Servicemodelle

Gut vier von zehn deutschen Studienteilnehmern haben bereits eine digitale Gewinn- und Verlustrechnung etabliert. Ebenso viele kooperieren mit Startups und adaptieren deren offenes Innovationsmodell. Etwas mehr, nämlich 43 Prozent, haben ihre Digitalisierungsziele mittlerweile auch in sämtlichen Abteilungs- und Belegschaftsvorgaben festgeschrieben.

Komplettiert werden die Studienergebnisse von einem weltweiten Digital Transformation Index, der auf der Selbsteinschätzung der Teilnehmer basiert und den digitalen Reifegrad der befragten Unternehmen widerspiegelt. Demnach gehören:

  • fünf Prozent (weltweit gleichfalls fünf Prozent) zu den Digital Leaders: Die digitale Transformation ist bei dieser Gruppe gleichsam in der Unternehmens-DNA verankert.
  • 15 Prozent (weltweit 14 Prozent) zu den Digital Adopters, die bereits über einen ausgereiften Transformationsplan und entsprechende Investitionsmittel verfügen.
  • 35 Prozent zur Gruppe der Digital Evaluators, die sich behutsam an die Transformation herantasten und diesbezügliche Initiativen und Investitionen für die Zukunft planen.
  • 32 Prozent (weltweit ebenfalls 32 Prozent) zu den Digital Followers. Bei dieser Gruppe gab es bisher kaum Digitalisierungsinvestitionen; entsprechende Zukunftspläne haben derzeit noch einen sehr vorläufigen Charakter.
  • 13 Prozent (weltweit 15 Prozent) zu den Digital Laggards, den Nachzüglern ohne dedizierten Digitalisierungsplan, die praktisch keine entsprechenden Investitionsmittel eingestellt haben.

Deutschland landet im Benchmark des digitalen Reifegrads über 16 betrachtete Volkswirtschaften auf Rang Fünf – knapp vor den anderen europäischen Ländern Niederlande, Frankreich, Italien, Schweiz und Großbritannien. Die drei Spitzenplätze belegen Indien, Brasilien und Mexiko.

Über die Studie:

Im Auftrag von Dell Technologies befragte das unabhängige, auf den Technologiesektor spezialisierte Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne rund 4.000 Businessentscheider in 16 Ländern rund um den Globus. Die Fragen zielten auf den Status quo der digitalen Transformation und damit zusammenhängende Investitionsplanungen. Die teilnehmenden Unternehmen stammen aus zwölf verschiedenen Branchen – darunter die Automobilindustrie, der Finanzsektor, das Gesundheitswesen, die öffentliche Hand und der Einzelhandel.

*(Die kritischen Merkmale einer erfolgreichen Digitalisierung umfassen: den Einsatz agiler Innovationsmethoden, prädiktives Erkennen neuer Geschäftsmöglichkeiten, Transparenz und Vertrauenswürdigkeit, personalisiertes Kundenerlebnis sowie Always-on-Service und Echtzeit-Anwendungen. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Anteil derjenigen Unternehmen, die diese Merkmale erfüllen, im aktuellen Digital Transformation Index von vier auf sieben Prozent.)

www.dellemc.com
 

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