ChatGPT dominiert mit 800 Millionen Nutzern wöchentlich den Markt für KI-Assistenten. Doch muss man auch für Microsoft Copilot optimieren? Ein Experte klärt auf.
Seit der Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 hat sich das digitale Marketing grundlegend verändert. Neben der klassischen Suchmaschinenoptimierung (SEO) müssen Unternehmen nun auch ihre Sichtbarkeit in KI-Assistenten im Blick behalten. Das nennt man mittlerweile GEO (Generative Engine Optimization). Doch welcher Assistent ist der richtige Fokus?
ChatGPT führt den Markt mit deutlichem Vorsprung
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: ChatGPT verzeichnet Ende 2025 rund 800 Millionen wöchentlich aktive Nutzer und hält einen weltweiten Marktanteil von etwa 81,8 Prozent bei KI-Chatbots. In Europa liegt der Wert sogar bei 83,8 Prozent. Microsoft Copilot kommt in den USA hingegen nur auf einen Anteil von etwa 8,4 Prozent.
“ChatGPT gilt Ende 2025 weiterhin als der globale Standard und Marktführer unter den KI-Chatbots”, erklärt Mare Hojc, Experte für KI-Sichtbarkeit und CEO von AN Digital. Das Tool wird als “globales Phänomen” beschrieben, das fünfmal größer ist als seine nächsten fünf Konkurrenten zusammen.
Unterschiedliche Nutzungsmuster
Während ChatGPT bewusst für Recherche, Problemlösung und Ideenfindung geöffnet wird, nutzen viele Menschen Copilot eher passiv als Teil ihrer Microsoft-Arbeitsumgebung. “Fast jeder Internetnutzer kennt den Namen ChatGPT, während viele Menschen Copilot eher unbewusst nutzen”, so Hojc. Dennoch verbreitet sich Copilot durch die automatische Integration in Microsoft-Produkte massiv, besonders in großen Unternehmen.
Eine Optimierung reicht für beide Systeme
Die gute Nachricht: Unternehmen müssen nicht doppelt optimieren. “Die Optimierung für ChatGPT hilft auch bei Microsoft Copilot, da beide Systeme auf derselben technologischen Basis von OpenAI beruhen”, erklärt der Experte. Beide Tools nutzen GPT-Modelle und reagieren ähnlich auf klare Strukturen, präzise Anweisungen und natürliche Sprache.
Hochwertiger, strukturierter Content mit klaren Hierarchien wird von beiden KI-Systemen gleichermaßen gut erfasst. Beide profitieren zudem von Techniken wie “Chain-of-Thought”, also Schritt-für-Schritt-Anleitungen.
Copilot: Besonderheiten beachten
Trotz der gemeinsamen Basis gibt es zwei wesentliche Unterschiede: Copilot ist von Grund auf als hybrides System mit der Bing-Suche konzipiert. Eine Optimierung für Copilot bedeutet daher auch klassische SEO-Optimierung für Bing, etwa durch Schema-Markups. Inhalte sollten auf autoritativen Seiten stehen, die Copilot leicht indexieren kann.
Zudem ist Copilot tief in Microsoft 365 integriert. Für die interne Nutzung sollten Dokumente so vorbereitet werden, dass die KI Metadaten und Strukturen optimal auslesen kann.
Fazit: ChatGPT zuerst
Hojcs Empfehlung ist eindeutig: “Wer für ChatGPT optimiert, wird auch in Copilot sichtbar, weil Copilot auf Bing + GPT-4 basiert. Für mich steht daher die ChatGPT-Optimierung an erster Stelle.” Unternehmen fahren damit am besten, wenn sie ihren Fokus auf ChatGPT legen – die Sichtbarkeit in Copilot kommt dann quasi automatisch mit.
(lb/AN Digital)