Wachsende Sicherheitsrisiken im E-Mail-Verkehr

Deutschland will Standard-Zwei-Faktor-Authentifizierung für Webmail

2FA, Zwei-Faktor-Authentifizierung

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, kurz BSI, sieht dringenden Handlungsbedarf beim Schutz privater E-Mail-Konten. Viele Anbieter setzen noch immer auf freiwillige Sicherheitsfunktionen, die Nutzer selbst aktivieren müssen.

Nach Ansicht der deutschen Cyberbehörde reicht das nicht aus, um Verbraucher ausreichend vor Identitätsdiebstahl, unsicheren Passwörtern und Phishing-Angriffen zu schützen.

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Nutzung von 2FA bleibt niedrig

Eine zuvor von der Bundesregierung initiierte Untersuchung zeigt, dass die Zwei-Faktor-Authentifizierung nur von einem Teil der Bevölkerung genutzt wird. In der Befragung gaben lediglich 34 Prozent der Teilnehmer an, 2FA zu verwenden. Die Zahl liegt niedriger als in früheren Erhebungen. Das BSI schlussfolgert daraus, dass viele Menschen nicht ausreichend verstehen, wie ihre Anbieter Konten schützen oder welche Risiken beim Verzicht auf zusätzliche Sicherheitsmechanismen entstehen.

Neue Anforderungen des BSI an Webmail-Dienste

Um Abhilfe zu schaffen, hat die Behörde ein neues Whitepaper veröffentlicht. Darin beschreibt das BSI konkrete Anforderungen für mehr Sicherheit, Transparenz und Benutzerfreundlichkeit bei Webmail-Diensten. Zentrale Empfehlung ist die verpflichtende Aktivierung sicherer Login-Verfahren. Dazu zählen Zwei-Faktor-Authentifizierung, passwortlose Verfahren wie Passkeys oder die Nutzung biometrischer Merkmale. Auch Passwortvorgaben sollen sich stärker an modernen Sicherheitsstandards orientieren.

Neben dem Login rückt das BSI auch die Wiederherstellung kompromittierter Konten in den Fokus. Viele Nutzer wissen im Ernstfall nicht, wie sie Zugriff auf ihr Konto zurückerlangen können, insbesondere dann, wenn Angreifer gespeicherte Daten manipuliert haben. Das Whitepaper fordert deshalb transparente, verlässliche und jederzeit zugängliche Wiederherstellungsprozesse. Dazu gehören klare Anleitungen, verschiedene Kommunikationswege und zusätzliche Identitätsprüfungen als Option, um dauerhaften Verlust des Zugangs zu vermeiden.

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Sichere E-Mail-Kommunikation als Grundlage digitaler Teilhabe

Das BSI betont, dass E-Mail nach wie vor ein zentrales Kommunikationsmittel im digitalen Alltag ist. Ohne sichere Postfächer seien viele digitale Dienste für Verbraucher nur eingeschränkt nutzbar. Daher ruft die Behörde Anbieter ausdrücklich dazu auf, Sicherheit nicht als Zusatzfunktion, sondern als festen Bestandteil ihres Angebots zu verstehen.

Das BSI erklärt im Whitepaper, dass transparente und sichere E-Mail-Dienste entscheidend dafür sind, digitale Souveränität in Deutschland zu stärken.

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig joined the IT Verlag team as an online editor in May 2020. (pd)
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