Intelligentes Arbeiten als Klimafaktor

Wie hybride Arbeit Energie und Kosten in Unternehmen spart

Hybrid-Work

Hybride Arbeitsmodelle könnten in Deutschland einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Laut einer europaweiten Untersuchung ließen sich jährlich bis zu 12,2 Millionen Tonnen CO₂ einsparen, wenn mehr Beschäftigte teilweise von zu Hause aus arbeiten würden.

Das entspricht rund 83 Millionen Flügen von London nach Berlin. Doch nicht nur der Verzicht auf Pendelstrecken oder Dienstreisen bietet Einsparpotenzial. Auch das Energiemanagement in Büros spielt eine zentrale Rolle.

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Robert Dittrich, CEO von LIZ Smart Office, betont, dass fast 40 Prozent der deutschen CO₂-Emissionen aus dem Wärmesektor stammen. Viele Unternehmen verschwenden Energie, weil Büroräume im Winter beheizt werden, obwohl sie nur teilweise belegt sind. Nach Ansicht des Digitalisierungsexperten sollte der Fokus daher nicht auf weniger, sondern auf effizienteres Heizen gelegt werden.

Energie sparen durch gezielte Belegung

Eine der einfachsten Maßnahmen ist, nur dort zu heizen, wo Menschen tatsächlich arbeiten. Wäre es Standard, dass 40 Prozent der Angestellten an zwei Tagen pro Woche im Homeoffice bleiben, könnten laut Berechnungen rund fünf Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr vermieden werden. Kein Wunder also, dass fast vier von fünf Unternehmen hybride Arbeitsformen als wichtigen Bestandteil ihrer Energiesparstrategien betrachten.

Gleichzeitig bleibt Flexibilität entscheidend. Nicht jedes Team arbeitet im Homeoffice gleich effizient, und viele Tätigkeiten profitieren vom persönlichen Austausch vor Ort. Daher ist es sinnvoll, Arbeitszeiten und Raumbelegung gezielt zu planen.

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Digitale Tools können dabei helfen. Systeme zur Raumbuchung erfassen Nutzungsmuster und prognostizieren, wann bestimmte Flächen voraussichtlich gebraucht werden. Auf dieser Basis lässt sich die Heizleistung dynamisch anpassen. Wärme wird nur dann bereitgestellt, wenn Büros auch tatsächlich belegt sind. So können Unternehmen den Energieverbrauch gezielt steuern, anstatt ihn dem Zufall zu überlassen.

Weniger Fläche, mehr Wirkung

Auch die Organisation von Arbeits- und Besprechungszeiten beeinflusst den Energieverbrauch. Wenn Meetings räumlich und zeitlich gebündelt werden, konzentriert sich der Wärmebedarf auf bestimmte Zonen. Statt mehrere kleine Räume zu beheizen, können Unternehmen größere Besprechungsräume gemeinsam nutzen und andere Bereiche vorübergehend schließen.

Diese Art der Planung reduziert nicht nur den Energieverbrauch, sondern auch die Betriebskosten. Untersuchungen zeigen, dass sich durch intelligente Belegungssteuerung und die Zusammenlegung von Terminen bis zu 20 Prozent der Kosten einsparen lassen.

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Nachhaltigkeit beginnt im Büroalltag

Hybrides Arbeiten ist mehr als eine Frage der Arbeitskultur. Es bietet auch die Chance, den Energieverbrauch in Unternehmen dauerhaft zu senken. Wer Daten intelligent nutzt, Arbeitszeiten besser koordiniert und Flächen an den tatsächlichen Bedarf anpasst, kann die Emissionen spürbar reduzieren.

Nachhaltigkeit entsteht damit nicht nur durch technische Innovationen, sondern durch bewusste Planung und effiziente Nutzung der vorhandenen Ressourcen – bei jedem Arbeitstag, jedem Meeting und jeder Entscheidung über den Arbeitsplatz.

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig joined the IT Verlag team as an online editor in May 2020. (pd)
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